Blaue Flecke ...

... sind so ein Thema für sich. Von manchen weiß man einfach nicht, woher sie kommen, andere bereut man, und auf wieder andere ist man sogar stolz. Manche holen sie sich an der Tischkante, andere fliegen im hohen Bogen vom Fahrrad. Ich für meinen Teil habe wohl die meisten davon in meiner rund 30-jährigen Handballkarriere gesammelt. Wie viele es waren, kann ich nicht sagen und es wären wohl auch zu viele gewesen, um sie zu zählen. Deswegen scheine ich über die Jahre eine gesunde Ignoranz dafür entwickelt zu haben und so versetzt es mich heute nur noch in geringes Erstaunen, wenn ich einen dieser temporären, farbigen Indikatoren für meine Schusseligkeit entdecke, von dem ich mal wieder nicht weiß, woher er kommt. Zumal sie, zumindest bei mir, schnell wieder verschwinden. Einer hat mich aber jetzt doch über längere Zeit begleitet und von dem wusste ich genau, woher er kommt. Ich konnte es nämlich nicht abwarten und habe das Geburtstagsgeschenk meiner Frau heimlich ausprobiert. Das Problem dabei war wohl, dass der Bogen, den sie sich gewünscht hat, für meine Größe ein wenig klein geraten ist und so hat die Sehne sich beim Schuss unsanft auf meinem Unterarm verewigt. Als sie mich dann einen Tag später gefragt hat, woher ich denn den habe, habe ich auf die Zähne gebissen, mit den Schultern gezuckt und gesagt: „Wer weiß schon, woher jeder blaue Fleck kommt ...“