Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Jetzt bin ich aber platt“
Gemeinderat beschenkt Bürgermeister Bernd Mangold – für 30 Jahre im hiesigen Amt
BERGHÜLEN - Kurt Kröner sitzt inmitten der Auhalle in Berghülen. Bevor die jüngste Sitzung des Gemeinderates zu Ende geht, meldet sich der stellvertretende Bürgermeister zu Wort und steht auf. Neben ihm ist ein großer brauner Karton zu erkennen. Kurt Kröner räuspert sich, schaut den Berghüler Bürgermeister Bernd Mangold (Freie Wähler) an. Dann beginnt er seine Rede – wie immer in Reimen. Der Grund: Bernd Mangold ist seit 30 Jahren Schultes der Gemeinde Berghülen. Das soll nicht „spurlos“an ihm und der Kommune vorbeigehen.
Zunächst überreicht Kurt Kröner eine Stele und eine Anstecknadel mit den besten Glückwünschen des Gemeindetags, in dessen Verbandsleitung sich Bernd Mangold engagiert. Roger Kehle, Präsident und Hauptgeschäftsführer des Gemeindetags, bedankt sich schriftlich beim Berghüler Schultes für dessen Einsatz.
In Reimen geht es lustig weiter – über den Schultes, die Gemeinde,
Vorzüge und Anlässe. Am Ende erhält Bernd Mangold vom Gemeinderat ein „Kistle“überreicht, das Durst und Hunger stillen und zum Wohlbefinden in Berghülen beitragen soll. Getränke, Socken und ein MassageGutschein: Bernd Mangold staunt nicht schlecht. Ein QR-Code führt zudem auf eine Internetseite mit einem besonderen
Gruß der hiesigen Gemeinderatsmitglieder.
„Da bin ich aber platt“, sagt Mangold und schaut sich in der Runde um. 30 Jahre seien eine lange Zeit. „Überwiegend hat es Spaß gemacht“, sagt Mangold und fügt noch schnell an: „...und macht es immer noch.“Es gebe noch viele Ziele für die Gemeinde zu erreichen und zu erarbeiten. Er bleibe am Ball. „Doch dazu braucht es auch Mitstreiter und Unterstützung“, sagt Bernd Mangold. Wieder lässt er seinen Blick durch die Auhalle schweifen, schaut dankbar in die Gesichter der Gemeinderatsmitglieder und die der Zuhörer.
Es seien derzeit ungewohnte und schwierige Zeiten mit Corona. Das habe sich auch bei der Arbeit des Gemeinderates bemerkbar gemacht. Zwischenzeitlich wurden Eilentscheidungen getroffen, mit dem Umlaufverfahren gearbeitet (wir berichteten), um handlungsfähig zu bleiben. Die Sitzung des Rates in der Auhalle war die erste in dieser Form des Zusammentreffens. „Ich freue mich, dass Sie da sind und man sich von Angesicht zu Angesicht sieht“, so Bernd Mangold.
Mitte März habe es in der Gemeinde zwei bestätigte Corona-Fälle gegeben. „Seit Ostern sind aber alle gesund und wir hatten seither auch keinen Fall mehr. Wir sind froh und dankbar, dass es so läuft“, informiert
Bernd Mangold über Zusammenhalt der Schultes. Dahingehend spricht er ein Lob an alle Berghüler aus – für das „vernünftige und einsichtige Handeln“. Zudem bedankt sich Mangold: „Bei den Mitarbeitern im Rathaus und der Kita, die den Laden am Laufen halten, beispielsweise auch über die Notbetreuung.“Kurzfristige Corona-Verordnungen und deren Umsetzungen seien schwierig gewesen, doch Bernd Mangold wiederholt noch einmal, dass es eben auch eine schwierige Zeit sei.
„Ich möchte auch dem Gemeinderat für das Verständnis danken“, fügt der Schultes an und ergänzt: „Dass der Humor dennoch nicht zu kurz gekommen ist, zeigte die KlopapierChallenge“. Der Gemeinderat hatte gemeinsam ein Video erstellt, das auf Youtube zu sehen ist. Darin braucht der Bürgermeister dringend Hilfe. Es fehlt nämlich an Toilettenpapier. Unterstützung bekommt er sofort – von den Mitgliedern des Gemeinderates. Zusammen wird in diesem Video einmal mehr gezeigt, dass es nur gemeinsam geht – auch oder vor allem in Corona-Zeiten.
„Dass der Humor dennoch nicht zu kurz gekommen ist, zeigte die Klopapier-Challenge.“