Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Jetzt bin ich aber platt“

Gemeindera­t beschenkt Bürgermeis­ter Bernd Mangold – für 30 Jahre im hiesigen Amt

- Von Maike Scholz

BERGHÜLEN - Kurt Kröner sitzt inmitten der Auhalle in Berghülen. Bevor die jüngste Sitzung des Gemeindera­tes zu Ende geht, meldet sich der stellvertr­etende Bürgermeis­ter zu Wort und steht auf. Neben ihm ist ein großer brauner Karton zu erkennen. Kurt Kröner räuspert sich, schaut den Berghüler Bürgermeis­ter Bernd Mangold (Freie Wähler) an. Dann beginnt er seine Rede – wie immer in Reimen. Der Grund: Bernd Mangold ist seit 30 Jahren Schultes der Gemeinde Berghülen. Das soll nicht „spurlos“an ihm und der Kommune vorbeigehe­n.

Zunächst überreicht Kurt Kröner eine Stele und eine Anstecknad­el mit den besten Glückwünsc­hen des Gemeindeta­gs, in dessen Verbandsle­itung sich Bernd Mangold engagiert. Roger Kehle, Präsident und Hauptgesch­äftsführer des Gemeindeta­gs, bedankt sich schriftlic­h beim Berghüler Schultes für dessen Einsatz.

In Reimen geht es lustig weiter – über den Schultes, die Gemeinde,

Vorzüge und Anlässe. Am Ende erhält Bernd Mangold vom Gemeindera­t ein „Kistle“überreicht, das Durst und Hunger stillen und zum Wohlbefind­en in Berghülen beitragen soll. Getränke, Socken und ein MassageGut­schein: Bernd Mangold staunt nicht schlecht. Ein QR-Code führt zudem auf eine Internetse­ite mit einem besonderen

Gruß der hiesigen Gemeindera­tsmitglied­er.

„Da bin ich aber platt“, sagt Mangold und schaut sich in der Runde um. 30 Jahre seien eine lange Zeit. „Überwiegen­d hat es Spaß gemacht“, sagt Mangold und fügt noch schnell an: „...und macht es immer noch.“Es gebe noch viele Ziele für die Gemeinde zu erreichen und zu erarbeiten. Er bleibe am Ball. „Doch dazu braucht es auch Mitstreite­r und Unterstütz­ung“, sagt Bernd Mangold. Wieder lässt er seinen Blick durch die Auhalle schweifen, schaut dankbar in die Gesichter der Gemeindera­tsmitglied­er und die der Zuhörer.

Es seien derzeit ungewohnte und schwierige Zeiten mit Corona. Das habe sich auch bei der Arbeit des Gemeindera­tes bemerkbar gemacht. Zwischenze­itlich wurden Eilentsche­idungen getroffen, mit dem Umlaufverf­ahren gearbeitet (wir berichtete­n), um handlungsf­ähig zu bleiben. Die Sitzung des Rates in der Auhalle war die erste in dieser Form des Zusammentr­effens. „Ich freue mich, dass Sie da sind und man sich von Angesicht zu Angesicht sieht“, so Bernd Mangold.

Mitte März habe es in der Gemeinde zwei bestätigte Corona-Fälle gegeben. „Seit Ostern sind aber alle gesund und wir hatten seither auch keinen Fall mehr. Wir sind froh und dankbar, dass es so läuft“, informiert

Bernd Mangold über Zusammenha­lt der Schultes. Dahingehen­d spricht er ein Lob an alle Berghüler aus – für das „vernünftig­e und einsichtig­e Handeln“. Zudem bedankt sich Mangold: „Bei den Mitarbeite­rn im Rathaus und der Kita, die den Laden am Laufen halten, beispielsw­eise auch über die Notbetreuu­ng.“Kurzfristi­ge Corona-Verordnung­en und deren Umsetzunge­n seien schwierig gewesen, doch Bernd Mangold wiederholt noch einmal, dass es eben auch eine schwierige Zeit sei.

„Ich möchte auch dem Gemeindera­t für das Verständni­s danken“, fügt der Schultes an und ergänzt: „Dass der Humor dennoch nicht zu kurz gekommen ist, zeigte die KlopapierC­hallenge“. Der Gemeindera­t hatte gemeinsam ein Video erstellt, das auf Youtube zu sehen ist. Darin braucht der Bürgermeis­ter dringend Hilfe. Es fehlt nämlich an Toilettenp­apier. Unterstütz­ung bekommt er sofort – von den Mitglieder­n des Gemeindera­tes. Zusammen wird in diesem Video einmal mehr gezeigt, dass es nur gemeinsam geht – auch oder vor allem in Corona-Zeiten.

„Dass der Humor dennoch nicht zu kurz gekommen ist, zeigte die Klopapier-Challenge.“

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FOTOS: SCHOLZ

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