Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Nette Monster in allerlei Variationen in Heroldstatt
Die Kunstgalerie von Dietmar und Vera Frenzel präsentiert Werke des Künstlers Patrick Preller aus Fürth
HEROLDSTATT - „Monster“so weit das Auge reicht sind am Wochenende in und vor dem Kunsthaus Frenzel in Heroldstatt zu sehen gewesen. Sehr viele Heroldstatter und auch Besucher von auswärts schauten bei Dietmar und Vera Frenzel vorbei, um die bunten Monster in allerlei Facetten zu betrachten. Der freischaffende Künstler und Metallbildhauer Patrick Preller hat die Kunstwerke erstellt, deren typisches Merkmal die großen weißen Augen bilden. Am Sonntag lockte ein Spaziergang zu der Kunstgalerie, das Herbstwetter spielte überwiegend mit.
„Heroldstatt ist an diesem Wochenende der Nabel der Kunstwelt“, erklärte der CDU-Landtagsabgeordnete Manuel Hagel, der am Samstagvormittag zur Eröffnung der Kunstausstellung auf die Alb nach Heroldstatt gekommen war. Er zeigte sich beeindruckt von den „vielen kleinen Monstern“und dem künstlerischen Schaffen von Patrick Preller.
Hagel sah insgesamt freudige Gesichter in den Monstern, was in der heutigen schwierigen Corona-Zeit auch wichtig sei. Mit dabei bei der Ausstellungseröffnung und einem Gang entlang der bunten Kunstwerke
aus Metall war Bürgermeister Michael Weber, der von „sympathischen kleinen Monstern“sprach.
Weit mehr als 200 Monster in allen Variationen und in farbenprächtiger Popart waren am Wochenende in Heroldstatt ausgestellt und fanden viele Bewunderer. Viele der Werke können auch in den nächsten Wochen noch im Kunsthaus Frenzel in der Lange Straße in Sontheim zu den üblichen Öffnungszeiten angeschaut werden. „Wir sind froh und dankbar, einen renommierten Künstler wie Patrick Preller präsentieren zu dürfen. Er ist in ganz Deutschland bekannt“, erklärte Dietmar Frenzel. Sein Kunsthaus arbeite schon seit vielen Jahren mit dem Künstler aus Bayern zusammen, Preller gehöre schon sehr lange zu den Künstlern, die die Heroldstatter Galerie präsentiere. Seine Werke – farbenfrohe Monsterfiguren aus Stahl oder Aluminium – seien ausgesprochen beliebt. „Es ist eine unbeschwerte Kunst, die Spaß macht und für gute Laune sorgt“, ergänzte Vera Frenzel.
Patrick Preller wurde 1973 in Fürth geboren und machte nach seinem Abitur eine Ausbildung zum Gesellen als Kunstschmied. Hiernach studierte er von 1997 bis 2003 an der Akademie für Bildende Künste in Nürnberg. Seit 2003 ist er als freischaffender Künstler tätig. Heute lebt und arbeitet er im bayerischen Fürth. Themenschwerpunkt seiner Werke sind freundliche Monster und andere Objekte aus Metall.
Die Monster können die unterschiedlichsten Größen und Formen annehmen: Manche sind drei Meter groß, andere gerade mal zehn Zentimeter klein. Sie tauchen allein oder in größeren Gruppen auf – oft in Verbindung mit Alltagsgegenständen wie einem Rettungsring, einem Feuerlöscher, Hufeisen, Leuchtturm, Zug oder Wagen. Er fertigt aus Metall freundliche Monster und andere humorvolle Kreaturen an. Die Monster haben nichts Furchteinflößendes an sich und sollen stattdessen durch ihr lustiges und farbenfrohes Äußeres dem Betrachter ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Sie werden mit einem Plasmaschneider aus Aluminium-, Edelstahl- oder Stahlblech ausgeschnitten. Jedes einzelne Monster erhält eine individuelle Lackierung und die Signatur des Künstlers.
„Seit über 20 Jahren streifen die Monster durch meine Kunst, ich erwecke sie zum Leben“, sagte Preller in Heroldstatt und meinte neckisch: „Ich vermonstere Tiere.“Denn in der Tat sind es vor allem Tiere, die der Fürther künstlerisch verwandelt und denen er Leben gibt: Schafe, Fische, Hunde, Katzen, Vögel oder Eidechsen. Und auch das Coronavirus hat er aufgegriffen und verarbeitet: Ein freundliches grünes Monster grüßt aus einem ans Coronavirus erinnernden Rahmen, darüber prangt der Schriftzug „Bleib gesund!“. Dieses aktuelle Motiv hat es Bürgermeister Weber angetan, der es dann erwarb.
Seit rund 30 Jahren lebt Preller von und für seine Kunst. Seine von ihm geschaffenen Monster sind Inhalt seines Lebens. Die Monsterobjekte und -Skulpturen sind inzwischen fast auf der ganzen Welt verteilt. „Ausstellungen in vielen Galerien und vielen Orten in ganz Deutschland helfen mir, unsere Welt weiter mit fröhlichen Monstern zu besiedeln“, meinte der Künstler.
Zunächst habe er sie in Friseursalons oder auf Jahrmärkten präsentiert und verkauft, nun dürfe er dies in Kunsthäusern wie bei Dietmar und Vera Frenzel in Heroldstatt tun. Frühere verwendete er Metall vom Schrottplatz, heute greife er auf gutes Metall zurück. Ausschlaggebendes Charakteristikum seien die großen Augen seiner Monster, die gleich auffallen und ein wichtiges Symbol in seinem künstlerischen Schaffen seien. Beliebt seien seine Werk inzwischen bei Jung und Alt.
Die Ausstellung vom Wochenende war die erste und wohl einzige größere Ausstellung von Patrick Preller in dem Ausnahmejahr 2020. Er präsentiere seine Kunst viel lieber in kleineren Gemeinden als in den Metropolen der Welt, das sei familiärer und sympathischer, ließ er wissen. Und besonders gerne komme er nach Heroldstatt zu den Frenzels, ließ er wissen.