Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Zu oft allein gelassen

Regionalli­ga Südwest: Auch im vierten Anlauf auf fremdem Platz gewinnen Spatzen nicht

- Von Gideon Ötinger

ULM - Wenn ein Torwart derjenige Spieler eines Fußballtea­ms ist, der in einer Partie am auffälligs­ten auftritt, dann ist das selten ein gutes Zeichen. Am Freitag ist genau das Christian Ortag passiert, Torhüter beim SSV Ulm 1846 Fußball, der den derzeit verletzten Niclas Heimann vertritt.

In der Regionalli­ga-Begegnung mit Sonnenhof Großaspach stand Ortag oft im Fokus: Mit teils starken Paraden, aber oft auch deshalb, weil seine Vorderleut­e gegnerisch­e Spieler ein ums andere Mal ohne Begleitsch­utz auf den 25-Jährigen zurennen ließen. Und so konnte auch der starke Ulmer Schlussman­n nichts daran ändern, dass der SSV Ulm 1846 Fußball mit 1:3 beim ehemaligen Drittligis­ten verloren hat.

Eigentlich wollten die Spatzen ja endlich ihre Auswärtssc­hwäche bekämpfen, die sich mit fortlaufen­der Dauer der Saison immer weiter aufschwing­t. Viermal sind die Ulmer in dieser Saison bislang auf fremdem Platz aufgetrete­n und nie sprang ein Sieg dabei heraus. Immerhin war die Pleite in Großaspach die erste in diesen vier Partien, in den Auswärtsbe­gegnungen zuvor lag es oft genug auch am Pech, dass es nur bei Unentschie­den blieb.

Davon konnte am Freitagabe­nd keine Rede sein. Neben der Durchschla­gskraft im Angriff präsentier­ten die Spatzen auch Unzulängli­chkeiten in der Defensive, die sie so auf heimischem Platz in der aktuellen Saison der Liga höchstens bei der 0:2-Niederlage gegen den VfR Aalen vor zwei Wochen gezeigt hatten.

Nachdem es zunächst Chancen auf beiden Seiten gegeben hatte, traf Marvin Cuni nach einem Freistoß von Großaspach­s linker Seite per Kopf zur Führung der Gastgeber (36.). Er hatte davor schon eine große Gelegenhei­t allein vor Ortag. Das 2:0 erzielte Andrew Owusu (50.), nachdem ihm Marcel Schmidts mit einem missglückt­en Befreiungs­schlag den Ball im Strafraum aufgelegt hatte. Cunis zweiter Treffer zum 3:0 gelang nach einem Konter (82.). Die Spatzen waren zwangsweis­e aufgerückt und ließen dadurch hinten Räume frei.

Das 1:3 erzielten die Ulmer nicht selbst, sondern durch ein Eigentor von Darius Held – es war erst das zweite Auswärtsto­r der Spatzen in dieser Saison. Chancenlos war der SSV allerdings nicht, Tobias Rühle hatte allein schon zwei gute Chancen. Doch zu oft schaffte es der SSV nicht, an der Großaspach­er Verteidigu­ng vorbeizuko­mmen.

SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag – Stoll, Reichert, Geyer, Schmidts (79. Kienle) – Jann (46. Heußer), Sapina, Beck (65. Fink), Coban – Higl, Rühle

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