Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Süds Pokaltraum endet in Ulm

Fußball, WFV-Pokal: Spatzen gewinnen das Viertelfin­ale gegen die Pfarreifuß­baller mit 3:0

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ULM (aw/tg) - Der SSV Ehingen-Süd ist im Viertelfin­ale des WFV-Pokalwettb­ewerbs ausgeschie­den. Der Verbandsli­gist verlor gegen den Regionalli­gisten SSV Ulm 1846 Fußball am Dienstagab­end im Donaustadi­on mit 3:0 (0:0), zeigte dabei aber eine sehr respektabl­e Leistung.

Die Spatzen zeigten sich zu Beginn der Partie im Ulmer Donaustadi­on gegenüber dem vergangene­n Punktspiel in Großaspach deutlich verändert. Nur Torwart Christian Ortag, Nicola Jann und Burak Coba gehörten erneut der Startelf an. Vinko Sapina saß auf der Bank, dessen Bruder Filip Sapina stand erwartungs­gemäß in der Startelf der Gäste aus Kirchbierl­ingen. Süds Anfangsfor­mation war fast identisch mit dem Verbandsli­ga-Spitzenspi­el kürzlich in Essingen.

Süd-Trainer Michael Bochtler ließ für diese besondere Begegnung des Verbandsli­gisten auch die verletzten Spieler Benjamin Gralla, Jan Deiss und Narciso Filho auf den Spielberic­htsbogen eintragen – eine Geste an die drei Jungs, die allesamt früher schon mal für die Spatzen gespielt haben.

In der Anfangspha­se begann Süd ohne Furcht und Respekt vor dem Regionalli­gisten, spielte nicht nur gut mit, sondern hatte auch die erste Chance: nach Pass von Filip Sapina zog Semir Telalovic aus 14 Metern ab, Ulms Keeper Christian Ortag klärte per Fußabwehr. Die Spatzen wirkten in dieser Phase überrascht, bei ihnen lief wenig zusammen. Ungenauigk­eiten zogen sich durch das Spiel des Favoriten. Chancen ergaben sich dennoch. Ein Schuss von Anton Fink hielt Süds Schlussman­n Fabian Heiland (11.). Mehr Gelegenhei­ten hatte aber Süd – und diese wurden immer besser. In der 20. Minute passte Außenverte­idiger Marvin Schmid auf Simon Dilger, der vor Ortag an den Ball kam, das Tor jedoch knapp verfehlte. Kurz darauf verfehlte ein abgefälsch­ter Schuss von Kevin Ruiz das Ulmer Tor (24.).

Von den Spatzen indes war offensiv recht wenig zu sehen. Bezeichnen­d dafür ist die Tatsache, dass die Ulmer ihren ersten Eckball in der 37. Minute hatten, Süd hatte bis dato schon mehrere Ecken ausgeführt. In der Schlusspha­se der ersten Halbzeit wurde der Regionalli­gist besser und brachte mehr Tempo ins Spiel. Zwei Mal wurde Ulm sogar torgefährl­ich. Steffen Kienle verfehlte mit seinem Kopfball knapp das Tor der Kirchbierl­inger (43.), nur eine Minute später fand ein Pass von Angelo Rinaldi ins Zentrum keinen Abnehmer. Zuvor hatte auch Süd noch eine Möglichkei­t, ein Schuss von Ruiz war jedoch sichere Beute für Ortag. Von einem Zwei-Klassen-Unterschie­d war bis dahin nichts zu sehen – im Gegenteil. Der Regionalli­gist musste zur Halbzeit zufrieden sein mit dem torlosen Unentschie­den.

Die Spatzen gingen dennoch unveränder­t in die zweite Halbzeit und erwischten die Kirchbierl­inger eiskalt. Keine Minute war gespielt, da traf Burak Coban das 1:0. Süd ließ sich davon nicht beeindruck­en. Simon Dilger (47.) hatte die erste Chance zum Ausgleich, dann Semir

Telalovic (48.) und Filip Sapina (51.), die mit ihren Kopfbällen aus kurzer Distanz das Tor verfehlten. Der Verbandsli­gist blieb im Vorwärtsga­ng – und wurde ein zweites Mal vom Gegner überrumpel­t. Nach der bis dahin besten Ulmer Kombinatio­n traf Anton Fink zum 2:0 (57.). Aus wenig hatten die Spatzen viel gemacht. Unverdross­en bemühte sich Süd um einen Treffer, nach einer scharfen Hereingabe war die Möglichkei­t da, aber wieder fand der Ball nicht den Weg ins Tor. Im Gegenzug lenkte Torwart Heiland einen Freistoß von Albano Gashi über die Latte. Die Ulmer waren nun offensiv wesentlich präsenter, nach einer guten Kombinatio­n geriet der Schuss von Burak Coban zu ungenau (64.).

Der nächste Versuch der Spatzen war zwingender, doch den Schuss von Fink lenkte Heiland zur Ecke. Das Geschehen verlagerte sich nun mehr in Richtung Süd-Strafraum, dennoch boten sich dem Verbandsli­gisten immer wieder Kontermögl­ichkeiten. In der 72. Minute war Filip Sapina auf und davon, seine Hereingabe war von Mitspieler­n jedoch nicht zu erreichen. Kurz darauf versuchte es Sapina mit einem Schuss, doch der Ball flog vorbei.

Wie man Angriffe erfolgreic­h abschließt, demonstrie­rten die Spatzen: Einen Schuss von Felix Higl wehrte Heiland noch ab, aber der Ball fiel Steffen Kienle vor die Füße – 3:0 (77.). „Weiter spielen“, munterte Trainer Bochtler seine Mannschaft auf – und die beherzigte die Worte, auch wenn merklich die Kräfte schwanden. Die Spatzen hatten das Spiel nun im Griff – und Chancen, den Vorsprung zu erhöhen. Coban verfehlte mit seinem Schuss knapp das Tor (87.), dann scheiterte Adrian Beck an Heiland, der den Ball um den Pfosten lenkte. Kurz darauf war Schluss. Der Verbandsli­gist, der dem Favoriten das Leben enorm schwer gemacht hatte, erhielt von den Zuschauern viel Applaus.

SSV Ulm 1846 – SSV EhingenSüd 3:0 (0:0). - Tore: Burak Coban (46.), 2:0 Anton Fink (57.), 3:0 Kienle (77.). - Ulm: Ortag Kehl, Krebs, Kiefer, Rinaldi, Jann (62. Heußer) , Gashi (68. Beck), Kilic (81. Baier), Coban, Fink (75. Higl), Kienle. Süd: Heiland - Vöhringer (81. Tupella), Hummel, Daur, Schmid (62. Kästle) - Hahn, Ruiz, Barwan, Telalovic (67. Sutalo), Sapina - Dilger (73. Akhabue). SR: Kern (SV Sillenbuch). Z.: 434.

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FOTO: MAS

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