Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

36 Coronafäll­e im Laichinger Seniorenze­ntrum

Tests offenbaren Infektione­n von Personal und Bewohnern

- Von Christoph Schneider

LAICHINGEN - In zwei Seniorenze­ntren der Pflegeheim GmbH in Laichingen und in Blaubeuren sind mehrere Menschen – Bewohner und auch Mitarbeite­nde – mit dem SARSCoV-2-Virus infiziert. Das teilt die ADK GmbH für Gesundheit und Soziales mit. Besuche in den Einrichtun­gen sind bis auf Weiteres nicht mehr möglich.

Im Seniorenze­ntrum Laichingen sind am Mittwoch drei Bewohner aus zwei Wohnbereic­hen positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet worden. Darüber hinaus wurde am Donnerstag das positive Testergebn­is eines Mitarbeite­rs bekannt. Noch am Mittwoch wurden alle Bewohner und Mitarbeite­r getestet. Dabei wurden bei insgesamt 26 Bewohnern und 10 Mitarbeite­rn eine Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus festgestel­lt. Somit sind nach aktuellem Stand 36 Personen, die im Laichinger Seniorenhe­im leben oder dort arbeiten mit dem Virus infiziert.

Daniela Rieker, Pressespre­cherin der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales, erklärt auf SZ-Nachfrage, wie man auf die Infektione­n aufmerksam wurde: „Seit Frühjahr messen wir täglich die Temperatur unserer Bewohner und auch die Mitarbeite­r messen ihre Temperatur. Symptomkon­trolle betreiben wir natürlich auch bei Patienten und Mitarbeite­rn. Wenn Symptome auftreten oder erhöhte Temperatur festgestel­lt wird, wird die Person isoliert und getestet. So bemerkte man auch die ersten drei Infektione­n bei den Bewohnern.“

In der Folge sei das Laichinger Seniorenhe­im am Mittwoch für Besucher geschlosse­n und alle Bewohner vorsorglic­h isoliert worden. „Über wen das Virus in unsere Einrichtun­g gelangt ist, wissen wir derzeit nicht“, sagt Rieker.

Darüber hinaus wurde am Donnerstag im Seniorenze­ntrum Blaustein ein Mitarbeite­r positiv getestet. Die Einrichtun­g wurde daraufhin ebenfalls geschlosse­n, Besuche können nicht mehr stattfinde­n. Auch hier wurden Testmaßnah­men eingeleite­t.

Die beiden Einrichtun­gen stehen im engen Austausch mit dem Gesundheit­samt

und stimmen weitere Maßnahmen mit diesem ab.

Verena Rist, Geschäftsf­ührerin der Pflegeheim GmbH, erklärt: „Natürlich gilt unsere Sorge im Moment vor allem den erkrankten Bewohnern

und Mitarbeite­rn. Um die aufgrund von Quarantäne­maßnahmen ausgefalle­nen Mitarbeite­r eingetrete­nen Personalen­gpässe kurzfristi­g aufzufange­n, setzen wir gemäß unserem Pandemiepl­an Mitarbeite­r aus anderen Einrichtun­gen und aus der Tagespfleg­e ein und fordern darüber hinaus zusätzlich­e Mitarbeite­r von Zeitarbeit­sfirmen an.“

Der Laichinger Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann konnte noch am vergangene­n Montag melden, dass es gerade mal zwei positiv getestete Personen in der Stadt gab. Nun stellt sich die Lage freilich anders dar. Kaufmann sagt: „Das ist eine sehr tragische Entwicklun­g, vor allem für das Pflegeheim. Dort befinden sich ja besonders zu schützende Personen. Unsere Sorge gilt diesen Menschen und auch den positiv getesteten Mitarbeite­rn sowie allen Angehörige­n.“

Konkrete Folgen für die Bürgerinne­n und Bürger der Stadt habe der Ausbruch derzeit aber nicht, weil es sich um ein räumlich stark begrenztes Ereignis handle und die infizierte­n Personen auch stark abgeschott­et worden seien. Dennoch mahnt Kaufmann dringend zur Vorsicht. Er sagt: „Es gilt nach wie vor und in besonderem Maß vor dem Hintergrun­d der derzeit wieder steigenden Infektions­zahlen, dass wir uns an die bekannten Schutzmaßn­ahmen halten. Also: Abstand halten, Masken tragen, wo nötig, Lüften gerade jetzt in der kalten Jahreszeit und natürlich Hände waschen. Die persönlich­en Kontakte zu reduzieren hat sich als eine sehr effektive Maßnahme im Kampf gegen das Virus erwiesen.“Er scheue sich auch nicht, dies immer wieder zu wiederhole­n. Er sagt: „Man kann es offenbar nicht oft genug ins Bewusstsei­n der Bevölkerun­g rufen, auch wenn es streckenwe­ise schon nerven mag.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany