Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
36 Coronafälle im Laichinger Seniorenzentrum
Tests offenbaren Infektionen von Personal und Bewohnern
LAICHINGEN - In zwei Seniorenzentren der Pflegeheim GmbH in Laichingen und in Blaubeuren sind mehrere Menschen – Bewohner und auch Mitarbeitende – mit dem SARSCoV-2-Virus infiziert. Das teilt die ADK GmbH für Gesundheit und Soziales mit. Besuche in den Einrichtungen sind bis auf Weiteres nicht mehr möglich.
Im Seniorenzentrum Laichingen sind am Mittwoch drei Bewohner aus zwei Wohnbereichen positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet worden. Darüber hinaus wurde am Donnerstag das positive Testergebnis eines Mitarbeiters bekannt. Noch am Mittwoch wurden alle Bewohner und Mitarbeiter getestet. Dabei wurden bei insgesamt 26 Bewohnern und 10 Mitarbeitern eine Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus festgestellt. Somit sind nach aktuellem Stand 36 Personen, die im Laichinger Seniorenheim leben oder dort arbeiten mit dem Virus infiziert.
Daniela Rieker, Pressesprecherin der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales, erklärt auf SZ-Nachfrage, wie man auf die Infektionen aufmerksam wurde: „Seit Frühjahr messen wir täglich die Temperatur unserer Bewohner und auch die Mitarbeiter messen ihre Temperatur. Symptomkontrolle betreiben wir natürlich auch bei Patienten und Mitarbeitern. Wenn Symptome auftreten oder erhöhte Temperatur festgestellt wird, wird die Person isoliert und getestet. So bemerkte man auch die ersten drei Infektionen bei den Bewohnern.“
In der Folge sei das Laichinger Seniorenheim am Mittwoch für Besucher geschlossen und alle Bewohner vorsorglich isoliert worden. „Über wen das Virus in unsere Einrichtung gelangt ist, wissen wir derzeit nicht“, sagt Rieker.
Darüber hinaus wurde am Donnerstag im Seniorenzentrum Blaustein ein Mitarbeiter positiv getestet. Die Einrichtung wurde daraufhin ebenfalls geschlossen, Besuche können nicht mehr stattfinden. Auch hier wurden Testmaßnahmen eingeleitet.
Die beiden Einrichtungen stehen im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt
und stimmen weitere Maßnahmen mit diesem ab.
Verena Rist, Geschäftsführerin der Pflegeheim GmbH, erklärt: „Natürlich gilt unsere Sorge im Moment vor allem den erkrankten Bewohnern
und Mitarbeitern. Um die aufgrund von Quarantänemaßnahmen ausgefallenen Mitarbeiter eingetretenen Personalengpässe kurzfristig aufzufangen, setzen wir gemäß unserem Pandemieplan Mitarbeiter aus anderen Einrichtungen und aus der Tagespflege ein und fordern darüber hinaus zusätzliche Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen an.“
Der Laichinger Bürgermeister Klaus Kaufmann konnte noch am vergangenen Montag melden, dass es gerade mal zwei positiv getestete Personen in der Stadt gab. Nun stellt sich die Lage freilich anders dar. Kaufmann sagt: „Das ist eine sehr tragische Entwicklung, vor allem für das Pflegeheim. Dort befinden sich ja besonders zu schützende Personen. Unsere Sorge gilt diesen Menschen und auch den positiv getesteten Mitarbeitern sowie allen Angehörigen.“
Konkrete Folgen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt habe der Ausbruch derzeit aber nicht, weil es sich um ein räumlich stark begrenztes Ereignis handle und die infizierten Personen auch stark abgeschottet worden seien. Dennoch mahnt Kaufmann dringend zur Vorsicht. Er sagt: „Es gilt nach wie vor und in besonderem Maß vor dem Hintergrund der derzeit wieder steigenden Infektionszahlen, dass wir uns an die bekannten Schutzmaßnahmen halten. Also: Abstand halten, Masken tragen, wo nötig, Lüften gerade jetzt in der kalten Jahreszeit und natürlich Hände waschen. Die persönlichen Kontakte zu reduzieren hat sich als eine sehr effektive Maßnahme im Kampf gegen das Virus erwiesen.“Er scheue sich auch nicht, dies immer wieder zu wiederholen. Er sagt: „Man kann es offenbar nicht oft genug ins Bewusstsein der Bevölkerung rufen, auch wenn es streckenweise schon nerven mag.“