Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Landratsamt bereitet Allgemeinverfügung zur Teilnehmerbegrenzung vor
Alb-Donau-Kreis und der Stadtkreis Ulm haben mit einem Inzidenzwert von 38,5 am Donnerstag die Vorwarnstufe überschritten. Im Stadtkreis Ulm lag der Wert mit 43,6 deutlich darüber. Europa- und bundesweit steigen die Zahlen der Covid19-Infektionen rasant.
Das Landratsamt Alb-Donau-Kreis bereitet eine Allgemeinverfügung vor, welche eine restriktive, starke Teilnehmerbegrenzung insbesondere für Feierlichkeiten im Familienund Freundeskreis in privaten und öffentlichen Räumen vorsieht. Dies geschieht in enger Abstimmung mit dem Stadtkreis Ulm. Die Allgemeinverfügungen für den Landkreis und den Stadtkreis werden voraussichtlich am kommenden Montag, 19. Oktober, in Kraft treten.
Der
Zugleich wird der Personaleinsatz innerhalb des Landratsamtes für die Unterstützung des
nochmals erhöht.
Gesundheitsamts
Landrat Heiner Scheffold sagt dazu: „Die Situation ist ernst. Der starke Anstieg der Infektionszahlen hat gezeigt, dass sich die Pandemie rasch ausbreitet. Es kommt jetzt überall darauf an, die Infektionsdynamik unter Kontrolle zu halten. Wir möchten einen zweiten Lockdown unter allen Umständen verhindern. Noch haben wir es in der Hand, das Infektionsgeschehen positiv zu beeinflussen. Dazu erlassen wir die Allgemeinverfügung. Steigen die Fallzahlen weiter, müssen wir entlang der Beschlüsse von Bund und Ländern weitergehende Maßnahmen ergreifen. Ich appelliere
noch einmal an alle Bürgerinnen und Bürger, weiterhin konsequent die
(Abstand-Händehygiene-Alltagsmaske-Lüften) anzuwenden.“
Eine besondere Herausforderung stellt aktuell die
AHAL-Regeln
Kontaktpersonennachverfolgung dar. Im Vergleich zum Frühjahr, als die Infektionsketten durch die strengen Kontaktbeschränkungen limitiert waren, hat sich die Relation von Infizierten und Kontaktpersonen in den vergangenen Wochen deutlich verschoben. Landrat Scheffold: „Auf einen Corona-Fall kommen inzwischen rund 30 bis 100 Kontaktpersonen, die identifiziert, kontaktiert und getestet werden müssen, wie sich bei Coronafällen an den Schulen zeigt. Der Arbeitsaufwand im Gesundheitsamt und bei den Städten und Gemeinden hat sich dadurch enorm erhöht.“Gleichzeitig bleibt die Gefahr durch das Virus für viele Menschen sehr abstrakt, da sie jenseits der Medienberichterstattung bislang nicht mit Corona-Fällen in Berührung gekommen sind. Dieser Umstand darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gefahr einer Überlastung der medizinischen Einrichtungen sehr real ist und unbedingt vermieden werden muss. Als Reaktion auf die Veränderung der Infektionsdynamik ergreift das Landratsamt Alb-Donau-Kreis deshalb mehrere Maßnahmen, um die Eindämmung des Virus weiterhin zu gewährleisten.
Um den aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen, ordnete Landrat
Heiner Scheffold gestern die Ausrufung der höchsten Stufe des Landratsamt-internen Personalstufenkonzepts an. Dieses Konzept sieht vor, zur Verstärkung des Gesundheitsamts bis zu 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Fachdiensten abzuziehen. Dadurch kommt es in diesen Fachdiensten zu Leistungseinschränkungen.
Anfang kommender Woche werden dazu noch bis zu 20 Personen vom DRK kommen, die das Gesundheitsamt bei der Kontaktpersonennachverfolgung unterstützen werden. Auch eine Unterstützung durch die Bundeswehr ist vorstellbar. „Wir sind hierzu mit den entsprechenden Stellen in Kontakt“, sagte Landrat Scheffold. (sz/cs)