Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Konrad Gaß wird mit der Ehrennadel ausgezeichnet
Ehrung für soziales Engagement — Feier fand in Urspring statt
SCHELKLINGEN/URSPRING - Konrad Gaß erhält die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für 15 Jahre gemeinnützige, ehrenamtliche Arbeit. Der Geehrte gab sich danach ganz bescheiden: „Als Schwabe kann ich nur sagen, das wäre nicht nötig gewesen. Trotzdem natürlich vielen herzlichen Dank.“Gaß freute sich, dass viele langjährige Gefährten den Weg nach Urspring auf sich genommen hatten, um bei seiner Auszeichnung dabei zu sein. Die Feier fand unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandregeln in der GTZ-Halle in Urspring am Freitag statt.
Verdient hat sich Gaß die Auszeichnung durch seine Arbeit und sein Engagement in der „Geschwister Gaß-Stiftung“. Im Jahr 2005 gründete Konrad Gaß gemeinsam mit seinem Bruder Martin die Stiftung und war bis zum letzten Jahr Vorsitzender. Seit 2019 ist der mittlerweile 89-jährige Gaß nun Ehrenmitglied des Vorstands.
Übergeben wurde die Ehrennadel von Klaus Tappeser, dem Regierungspräsidenten am Regierungspräsidium Tübingen. Tappeser lobte wie viele andere Laudatoren das
ANZEIGEN ehrenamtliche Engagement von Gaß. „Die Ehrennadel ist für Ehrenamtliche. Und für ihre langjährige, ehrenamtliche Arbeit haben sie sich die Ehrennadel redlich verdient, Herr Gaß“, sagte Tappeser. Über Jahrzehnte hätte Gaß seiner Schule gemeinnützig zur Hilfe gestanden und so in beeindruckender Art und Weiße für seine erhaltene Bildung, Kindern und Jugendlichen etwas zurückgegeben, betonte Tappeser. Seit Gründung der Stiftung könne den Schülerinnen und Schülern aber noch gezielter geholfen werden.
Die Stiftung verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Konkret bedeutet das, dass Jugendliche mit Bildungs- und Erziehungsprogrammen gefördert werden. Gaß und der Stiftungsvorstand vergeben Stipendien, initiieren Bildungsprojekte und vergeben Preise an geeignete Schülerinnen und Schüler für besonders gute Leistungen. Der Fokus der Stiftung lag dabei schon immer auf Jugendliche aus Baden-Württemberg und besonders auch auf Schülerinnen und Schüler der Urspringschule.
Der Vorsitzende des Stiftungsrates der Urspringschule, Thomas Palm, freute sich, dass die Veranstaltung
in Urspring abgehalten werden konnte. „Wir fühlen uns sehr geehrt, dass die Übergabe der Ehrennadel hier stattfindet, Konrad. Du hast das verdient.“Von 1942 bis 1950 war Gaß selbst fleißiger Schüler der Urspringschule. Aber Konrad Gaß sei ein Arbeiter gewesen; einer, der nicht nur seinen Verstand, sondern auch seine Hände einsetzte, sagte Palm. Denn Gaß hat eine Ausbildung zum Schweißer abgeschlossen und zusätzlich sein
Abitur an der Urspringschule absolviert.
Sein Kontakt zu Kameraden und Weggefährten aus Urspring riss nie ab und die Unterstützung für die Schule und ihren Schülerinnen und Schüler war ihm immer wichtig. Auch sein handwerkliches Geschick konnte Konrad Gaß immer wieder einsetzen, wenn neue Projekte, um die Schule herum geplant waren. Deswegen sei Urspring Gaß zu großem Dank verpflichtet. „Das hier war deine zweite Heimat. Du und die Stiftung haben der Schule immer
„Ich habe dieser Schule alles zu verdanken. Die Schule in Urspring hat mich geprägt“Konrad Gaß
dort geholfen, wo es klemmte. Du warst und bist unser stiller Macher“, betonte Palm. Auch der Geehrte wiederholte, dass Urspring für ihn Heimat sei. „Ich habe dieser Schule alles zu verdanken. Die Schule in Urspring hat mich geprägt“, erzählt Gaß. Aus Dankbarkeit habe er mit seinen Geschwistern, die fast alle auch die Schule abseits von Schelklingen besucht hatten, die „Geschwister Gaß-Stiftung“ins Leben gerufen.
Mit der Ehrennadel des Landes BadenWürttemberg wurde Gaß nun für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Stiftung ausgezeichnet. Der Regierungspräsident betonte vor der Vergabe der Ehrennadel auch, dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann Gaß seine herzlichen Grüße ausrichte. Auch für Tappeser sei die Auszeichnung für Gaß absolut verdient, wie er in seiner Rede betonte: „Die Ehrennadel ist für ihr Lebenswerk. Ich ziehe meinen Hut vor ihrer Lebensleistung.“