Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Der Gemeinde Berghülen geht es finanziell gut
Durch die Umstellung des Haushalts auf die doppelte Buchführung verabschiedet die Gemeinde nun erst den Jahresabschluss für 2018
BERGHÜLEN - Der Jahresabschluss 2018 ist der erste der Gemeinde nach den neuen gesetzlichen Regelungen des Neuen Kommunalen Haushaltsund Rechnungswesens (NKHR). Kämmerer Joachim Tomann und Boranalp Kabadayi von der Firma Rödl und Partner legten dem Gemeinderat ein umfassendes Zahlenwerk vor, das einstimmig abgesegnet wurde.
„Der Gemeinde Berghülen geht’s sehr gut“, betonte Kabadayi, der versuchte dem Gremium das neue DreiKomponenten-Rechnungssystem aus Ergebnisrechnung, Finanzrechnung und Bilanz näher zu bringen. Durch die Umfassende Umstellung war es zu Verzögerungen gekommen, so dass nun erst das Zahlenwerk für 2018 vorlag.
Der Jahresabschluss stellt die tatsächliche Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage der Gemeinde dar. Die Bilanz, auch als Vermögensrechnung bezeichnet beinhaltet, wie eine kaufmännische Bilanz, die Gegenüberstellung von Vermögen und dessen Finanzierung. Im Jahr 2018 schließt sie mit 25 583 390 Euro auf der Aktivund Passivseite. Auf der Aktivseite werden beispielsweise Sachvermögen in Höhe von 23 071 455 Euro, als Finanzvermögen 2 492 594 Euro verbucht, das immaterielle Vermögen der Gemeinde besteht am 31. Dezember 2018 aus 8392 Euro. Auf der Passivseite werden Basiskapital, Rücklagen, Rückstellungen oder Verbindlichkeiten verbucht.
Die Finanzrechnung zeigt die Summe der Ein-(4 518 078 Euro) und Auszahlungen (3 701 871 Euro) aus der laufenden Verwaltungstätigkeit des Jahres, sie gibt Auskunft über die
Liquidität der Gemeinde. 2018 schloss mit 1 636 426 Euro und verringerte sich damit um 596 000 Euro. In der Ergebnisrechnung werden alle Aufwendungen und Erträge gegenübergestellt, sie ist mit einer Gewinnund Verlustrechnung vergleichbar. Ihr Ergebnis erhöht oder reduziert das Eigenkapital in der Bilanz. Die Ergebnisrechnung übernimmt im Wesentlichen die Funktion des bisherigen Verwaltungshaushalts. Sie schließt mit 623 372 Euro.
Angegliedert an den Jahresabschluss ist ein Rechenschaftsbericht. Hier wird die Lage der Gemeinde Berghülen als sehr erfreulich bezeichnet.
Wurde bei der Haushaltsplanung noch von einem Ergebnis von 21 000 Euro ausgegangen, konnte das Jahr nun mit einem Plus von 579 000 Euro abschließen. Zurückzuführen ist dies auf Steuermehreinnahmen von 180 000 Euro. Auch Zuwendungen und Zuweisungen konnten Mehreinnahmen von 54 000 Euro verzeichnen. Geplante Personalausgaben wurden um 8 000 Eurounterschritten und beliefen sich auf 1,138 Millionen Euro, bei der Gewerbesteuerumlage, Kreisumlage und anderen wurde der Planansatz um 85 000 Euro überschritten und betrug 1,328 Millionen.
In der Finanzrechnung wirkten sich Mehrerträge ebenfalls positiv aus. Es konnte ein Zahlungsmittelüberschuss von 816 000 erzielt werden. Geplant waren lediglich 235 000 Euro. Damit konnten sämtlich Investitionen wie geplant ohne Kreditaufnahmen getätigt werden. Die ProKopf-Verschuldung der Gemeinde lag 2018 im Haushalt bei 145 Euro pro Einwohner.