Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Merklingen segnet zweiten Kreisverkehr ab
Zum Bahnhof geht es künftig aus beiden Richtungen
MERKLINGEN - Der Bahnhof Merklingen wird künftig über zwei Wege erreichbar sein. Ein zweiter Kreisverkehr kann gebaut werden. Zudem soll die dahin führende Landstraße durch Abbiegespuren sicherer werden. Überraschend hat das Regierungspräsidium Tübingen der Regelung zugestimmt, die der Gemeinde Merklingen dennoch keinen Cent kostet.
Der Merklinger Bürgermeister Sven Kneipp sagte auf der jüngsten Ratssitzung, dass bereits sein Vorgänger im Amt des Bürgermeisters sich für eine solche Lösung ausgesprochen habe, aber weder das Tübinger Regierungspräsidium noch der Alb-Donau-Kreis die Notwendigkeit gesehen hätten. Umso überraschender sei, das was Jahrzehnte lang gefordert wurde nun plötzlich möglich sei. Man könne schier nicht dagegen sein, sagte der Schultes mit
Blick auf die Abstimmung im Merklinger Gemeinderat.
Diese Abstimmung war notwendig, weil die Gemeinde Merklingen Planungshoheit hat. Als es erstmals um den neuen Bahnhof ging, gab des den Verband Region Schwäbische Alb noch gar nicht, dem inzwischen etliche an- und umliegende Gemeinden angehören und der Ansprechpartner für alle Belange rund um den Bahnhof ist.
Dieser Verband hatte einen Antrag auf Bewilligung von Zuschüssen aus dem LGVFG-Programm in Bezug auf den Bereich „Öffentlicher Personennahverkehr“und „Straßenbau“für die P+R-Anlage beim Bahnhof Merklingen gestellt. Dazu zählt auch die Zufahrtsstraße. Der Antrag war beim Regierungspräsidium eingereicht worden und umfasste auch den neuen Kreisverkehr. Bisher habe es stets Ablehnungen gegeben, sagt Schultes Kneipp.
Aber offenbar hat es eine Neubewertung
gegeben. Denn nun ist auch das Regierungspräsidium der Meinung, dass an der L1230 die bestehende Linksabbiegespur in Richtung Merklingen entfallen kann. Stattdessen wird der Verkehr rechts über Ein- und Ausfädelungsstreifen über die neue Verbindungsrampe geleitet. Ein weiterer Vorteil: Durch diese Anbindung wird der Kreisverkehrsplatz von der K7407 förderfähig.
Der Gesamtkostenaufwand einschließlich Grunderwerb und Planungskosten für die Maßnahme liegt bei etwa 2,10 Millionen. Davon entfallen auf den Kreisverkehrsplatz etwa 700 000 Euro und auf die Verbindungsrampe 1,4 Millionen Euro. Die Aufteilung der Kosten wird für den Zweckverband Region Schwäbische Alb Aufwendungen mit etwa 450 000 Euro ergeben, für den AlbDonau-Kreis Aufwendungen mit gut 400 000 Euro und für das Land Baden-Württemberg Aufwendungen mit etwa 1,25 Millionen Euro, so erläuterte Verbandsgeschäftsführer Werner Zimmermann. Der Zweckverband Region Schwäbische Alb und der Alb-Donau-Kreis werden für ihre Aufwendungen einen Zuschuss nach dem LGVFG erhalten, der mit 50 Prozent der zuwendungsfähigen Aufwendungen sowie einer Pauschale mit 15 Prozent für Planungsleistungen berechnet wird. „Somit wird unser Nettobetrag bei etwa 200 000 Euro liegen und für den Alb-Donau-Kreis bei etwa 180 000 Euro“, so Zimmermann.
Eigentlich hätte auch die Gemeinde Merklingen Teilkosten stemmen müssen – aufgrund der Abzweigung zum Wohngebiet beim Kreisverkehr. Aber es zeigte sich, dass die Gemeinde da raus ist, wie Bürgermeister Kneipp sagt. Er hofft: “Der Plan sagt, dass die Rampe Ende 2023oder Anfang 2024 fertig ist.
Dass der Plan eintritt, dafür stimmten die Ratsmitglieder.