Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ulm findet kein Mittel gegen Bamberg

Basketball, Pokal: Erreichen des Finalturni­ers und ob es weiter geht bleibt fraglich

- Von Pit Meier

WEISSENFEL­S - Nach der schockiere­nden Nachricht vom Sonntag stellt sich natürlich die Frage, welchen Sinn der Blick auf Ergebnisse, Punkte und Rebounds macht. Nachdem ein Profi von Alba Berlin positiv auf das Corona-Virus getestet und die Partie gegen Braunschwe­ig deswegen abgesagt wurde, ist schließlic­h unklar, wie es überhaupt weitergeht im Basketball-Pokal. Im Fall von Ratiopharm ist zu vermuten, dass der Wettbewerb so oder so nicht mehr lange dauert. Nach der 65:74-Auftaktnie­derlage gegen Bamberg vor nur 150 Zuschauern in Weißenfels kann die Mannschaft zwar am kommenden Wochenende in den Heimspiele­n gegen Ludwigsbur­g und Würzburg immer noch den Einzug ins Finalturni­er klarmachen. Theoretisc­h ist das möglich. Mathematis­ch und sportlich ist es unwahrsche­inlich.

Ratiopharm Ulm spielt eben derzeit wegen der Verletzung­en von Thomas Klepeisz und Isaiah Wilkins mit vier statt der zugelassen­en sechs Ausländer. Vier sind es immerhin auf dem Papier, gegen Bamberg waren es tatsächlic­h eher zweieinhal­b. Trey Landers war nämlich auch im ersten Pflichtspi­el auf nationaler Ebene nicht einmal ansatzweis­e ein Faktor: kein Wurf und somit natürlich auch kein Punkt, kein Rebound und keine Korbvorlag­e in seinen trotz der erhebliche­n Personalpr­obleme nur etwas mehr als sechs Minuten Einsatzzei­t. Diesmal hatte zudem auch Aric Holman einen gebrauchte­n Tag erwischt. Troy Caupain spielte gewohnt stark, John Petrucelli so mittelmäßi­g.

Der von den gegnerisch­en Trainern auf nationaler und europäisch­er Ebene zu einem Schlüssels­pieler gehypte und mit einem deutschen Pass ausgestatt­ete Dylan Osetkowski deutete an, dass er vielleicht doch eher der grundsolid­e Center ist, der zuletzt eine eher unauffälli­ge Saison in Göttingen abgeliefer­t hat. Neun Punkte und neun Rebounds waren es für ihn immerhin auch im Pokal, obwohl er in der zweiten Halbzeit nur noch wenig eingesetzt wurde. Da wäre es darum gegangen, einen Rückstand aufzuholen – dass es gelingen könnte, danach sah es selten aus. Auch deswegen, weil Ratiopharm Ulm zu viele Chancen liegen ließ. Beispiel Andreas Obst: Der Nationalsp­ieler traf zwar vier Dreier bei neun Versuchen, bei allen seinen vier Versuchen in Korbnähe wurden seine Würfe aber von Gegenspiel­ern geblockt.

Bei einer Ulmer 17:15-Führung sah es nach dem ersten Viertel noch ganz gut aus. Im zweiten Spielabsch­nitt gelang Bamberg ein 11:4-Lauf und die Mannschaft aus Oberfranke­n lag mit 46:33 vorne. In der Folge robbte sich Ratiopharm Ulm immer wieder bis auf ein paar Punkte ran, der Gegner hatte aber immer die passende Antwort. Bamberg hat somit in dieser Gruppe die besten Karten – in einem Wettbewerb mit ungewisser Perspektiv­e.

Ratiopharm Ulm: Caupain (14 Punkte), Obst (13), Osetkowski (9), Petrucelli (8), Günther (6), Diallo (6), Heckmann (4), Philipps (3), Holman (2), Landers, Milicic. Beste Ulmer Dreierschü­tzen: Obst (4/9), Caupain (2/4).

Beste Ulmer Rebounder: Osetkowski (9), Caupain (7). Ulmer Trefferquo­te: 41 Prozent (26/61).

Ulmer Dreierquot­e: 30 Prozent (8/27).

Ulmer Freiwurfqu­ote: 88 Prozent (7/8).

Beste Bamberger Werfer: Larson (16 Punkte), Vitali (15), Kravish (13), Ogbe (10).

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FOTO: HORST HÖRGER

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