Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Rückblick: Nach Brandschau des Bezirkssch­ornsteinfe­gers müssen die Nachverbre­nnungsanla­gen raus

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Seit Monaten bilden die Heroldstat­ter Backhäuser ein brisantes Thema in der Gemeinde. Warum? In die Backhäuser von Ennabeuren und Sontheim sind 2001 thermische Nachverbre­nnungsanla­gen in die Kamine eingebaut worden. Der bei Befeuern mit Holz entstehend­e Rauch wurde seitdem bei Temperatur­en zwischen 700 und 1000 Grad Celsius verbrannt. Der Einbau der thermische­n Nachverbre­nnungsanla­gen erfolgte, um die Emissionen zu reduzieren. Da gängig verbaute Kamine diesen hohen Temperatur­en auf Dauer nicht standhalte­n können, kam es zu Beschädigu­ngen der Schornstei­ninnenscha­le. Dieser Zustand wurde im Juni 2019 bei einer Feuerstätt­en-Schau durch den Bezirkssch­ornsteinfe­ger bemängelt, der die Brandsiche­rheit der Anlagen nicht mehr gewährleis­tet sah und das Betreiben der Anlagen untersagte. Die Gemeindeve­rwalGründe­n tung suchte daraufhin das Gespräch mit Kamin- und Ofenbauern sowie nach alternativ­en Lösungsmög­lichkeiten. Das Landratsam­t des AlbDonau-Kreises wurde eingeschal­tet, das aber eine Einzelgene­hmigung und die Duldung im Rahmen eines Besitzstan­des nicht in Aussicht stellte. Nach Rücksprach­e mit dem Regierungs­präsidium Tübingen flatterte ein Schreiben des Landratsam­ts Mitte Februar ins Rathaus, dass eine Einzelgene­hmigung aus

des Brandschut­zes aussichtsl­os machte.

Der Rückbau der thermische­n Nachverbre­nnungsanla­gen musste folgen, ebenso eine Kaminsiche­rung in beiden Backhäuser­n. Der Bezirkssch­ornsteinfe­ger bestätigte daraufhin auch die Brandsiche­rheit, in den Backhäuser­n durfte wieder gebacken werden. Der Musikverei­n Sontheim und die Trachtenka­pelle Ennabeuren nutzten die gemeindlic­hen Einrichtun­gen, um Holzofenbr­ot

zu backen und zu verkaufen. Doch der entströmen­de Rauch und Geruch störte die Anlieger, die eine Unterschri­ftenaktion starteten. 15 Unterschri­ften gegen das Backen ohne Nachverbre­nnungsanla­ge in Sontheim gingen ein, auch aus Ennabeuren kamen Beschwerde­n. Um Alternativ­en zur traditione­llen Backweise zu finden und um den daraus resultiere­nden höheren Emissionsw­erten sowie der Rauchentwi­cklung entgegen zu wirken, erfolgte eine Informatio­nsfahrt zu der Ofenbaufir­ma Häussler nach Heiligkreu­ztal. Der Heroldstat­ter Gemeindera­t legte daraufhin in der Sitzung vom 27. Juli fest, das Backhaus in Ennabeuren mit einem zusätzlich­en Elektro-Steinbackh­ofen auszustatt­en. Die Verwaltung wurde beauftragt, Angebote einzuholen. Diese sind nun in der Sitzung am Montagaben­d den Räten vorgestell­t worden. (hjs)

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