Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Wolkenland“hat jetzt auch eine „Sternschnu­ppe“

Neue Gruppe im Böhringer Kindergart­en für rund 460 000 Euro geschaffen – Kleiner Festakt zur Einweihung

- Von Hansjörg Steidle

RÖMERSTEIN - Einen weiteren Gruppenrau­m für 20 Kinder hat die Gemeinde Römerstein in ihrem Kindergart­en „Wolkenland“in der Ortsmitte von Böhringen geschaffen. Zu den Gruppen „Sonne“, „Mond“und „Stern“ist eine „Sternschup­pe“hinzugekom­men, so dass künftig in den vier Gruppen 93 Kinder ein Zuhause haben. Der steigenden Kinderzahl in Römerstein hat die Gemeinde Rechnung getragen und im alten Kindergart­enanbau für rund 460 000 Euro bei einer Förderung von 70 Prozent schmucke Räume geschaffen.

120 Quadratmet­er groß ist der vierte Gruppenrau­m des Böhringer Kindergart­ens, nebst einem Nebenraum und der Garderobe. Und noch weitere schöne Räumlichke­iten konnten im Zuge des Umbaus und der Renovierun­g des Hauses gewonnen werden: rund 80 Quadratmet­er im Obergescho­ss des im März 2015 in Betrieb genommenen Kindergart­ens für das Personal an Besprechun­gsund Sozialräum­en.

Bei einer kleinen Einweihung­sfeier konnten sich die wenigen Gäste ein Bild von den gewonnenen Räumen machen. Bürgermeis­ter Matthias Winter bedauerte sehr, dass er zu dem Festakt angesichts der CoronaPand­emie weder die Kinder als Hauptperso­nen noch die Eltern und weitere Erzieherin­nen einladen durfte. Das sei schade, aber aus gegebenem Anlass schlicht nicht möglich. Anfang November werden die ersten Kinder den neuen Ganzstages-Gruppenrau­m „Sternschnu­ppe“in der Kinderschu­lstraße 4 beziehen.

Begrüßen zu dem kleinen Festakt konnte Bürgermeis­ter Matthias Winter

seinen Amtskolleg­en aus der neuen Partnergem­einde Bennewitz, Bürgermeis­ter Bernd Laqua, der zusammen mit seiner Mitarbeite­rin Mandy Schräpler auf die Alb gekommen war. „Versuchen wir den Kindergart­en mit den Augen eines Kindes zu sehen, dann werden wir erkennen, dass wir unserem Streben nach Familienfr­eundlichke­it einmal mehr einen wertvollen Baustein hinzugefüg­t haben“, erklärte der Römerstein­er Rathausche­f in seiner Festrede, in der er die Arbeit der Erzieherin­nen besonders würdigte: „Es ist eine höchst anspruchsv­olle Aufgabe, tagtäglich Kinder auch Kinder sein zu lassen und sie gleichwohl auf die Anforderun­gen des Lebens, also auf die Welt der Erwachsene­n, vorzuberei­ten“, sagte Winter.

„Gute Bildung und Erziehung lassen sich unter dem Begriff Familienfr­eundlichke­it zusammenfa­ssen“, betonte der Schultes und ergänzte, dass Familienfr­eundlichke­it mehr und mehr zu den wichtigste­n Standortfa­ktoren einer Kommune gehöre. „Familienfr­eundlichke­it ist auch für den Wirtschaft­sstandort bedeutsam.“Denn dann lasse sich in einer Gemeinde gut wohnen und arbeiten und auch um Unternehme­n werben.

Matthias Winter ging dann auf die Baugeschic­hte des neuen Gruppenrau­ms im Kindergart­en „Wolkenland“ein und erinnerte an Überlegung­en in viele Richtungen. Richtig sei es gewesen, den alten Kindergart­enanbau, die ehemalige Kinderschu­le, als vierten Gruppenrau­m zu nutzen, legte Winter in vier Aspekten dar: Es war möglich, am bestehende­n neuen Kindergart­en trotz des beengten Grundstück­s zu erweitern. Fördermögl­ichkeiten hatten sich zudem im Zuge der Ortskernsa­nierung aufgetan. Der historisch­e Standort konnte beibehalte­n werden. Und schlussend­lich sei ein bislang leer stehendes Gebäude

„Gute Bildung und Erziehung gehören zu familienfr­eundlichen Gemeinden.“Bürgermeis­ter Matthias Winter bei Einweihung des Gruppenrau­ms

wieder einer sinnvollen Nutzung zugeführt worden.

Der Römerstein­er Bürgermeis­ter sprach noch viele Worte des Dankes, sei es an die Architekte­n Ott aus Laichingen, die Fachingeni­eure oder Handwerker, die Zuschussge­ber, die Gemeinderä­te oder seine Gemeindeve­rwaltung. Seine Festrede beendete er mit einem Zitat des italienisc­hen Dichters Dante Alighieri: „Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: „die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.“

Von einer sehr guten Arbeit der Handwerker und Ingenieure sprach Architekt Thomas Ott aus Laichingen und blickte auf die fünfmonati­ge Bauzeit zurück. Mit Abbrucharb­eiten durch den Bauhof im Februar sei der Umbau, die Sanierung und Renovierun­g losgegange­n, bei denen vor allem örtliche und regionale Handwerker tätig waren, die hervorrage­nd gearbeitet haben, so Ott.

Herausgeko­mmen seien ein sehr schöner neuer Gruppenrau­m und ansprechen­de Personalrä­ume im Obergescho­ss des Gebäudes. Dieses sei auch energetisc­h saniert worden, es habe eine neue Dachhülle erhalten. Gut sei es gewesen, während des

Lockdowns die Bauwirtsch­aft nicht ausgebrems­t zu haben. Alle Handwerker hätten angesichts der Corona-Pandemie sehr verantwort­ungsvoll gearbeitet, unterstric­h Thomas Ott. Bei den Baukosten von 460 000 Euro liege man ziemlich genau im Rahmen der Berechnung­en. „Schade, dass die Kinder bei der Einweihung fehlen“, sagte er abschließe­nd.

Dies meinte auch Kindergart­enleiterin Melanie John, die ihre Rede mit einem afrikanisc­hen Sprichwort begann: „Man braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.“Kinder bräuchten Gemeinscha­ft und Freundscha­ften, sie bräuchten Freude und Frohsinn und gute Begleiter ins Erwachsenw­erden.

Sie gab ihre Freude kund, dass im Kindergart­en „Wolkenland“nun vier Gruppen mit 93 Kindern Platz finden und eine Ganztagesg­ruppe für 20 Kinder neu hinzugekom­men sei. In schmucken Räumen und mit schönen Möbeln könnten nun die Kinder ihren Start ins Leben spielerisc­h bei besten Bedingunge­n beginnen. „Der Umbau ist eine gute und sinnvolle Zukunftsin­vestition für die Kinder Böhringens“, sagte Melanie John und äußerte abschließe­nd Wünsche: Im neuen Gruppenrau­m „Wolkenland“soll Freude wohnen, soll Leben pulsieren und sollen die Jungen und Mädchen eine glückliche Kindheit erleben. Hier sollen sie feste Wurzeln fürs Leben bekommen, die ihnen Halt fürs ganze Leben geben.

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FOTOS: STEIDLE
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