Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Kapitaler Fehlstart für den BVB
Borussia Dortmund vergeigt Champions-League-Auftakt – 1:3-Niederlage in Rom
ROM (dpa) - Ausgerechnet Ciro Immobile hat dem vermeintlichen Gruppenfavoriten Borussia Dortmund einen kapitalen Fehlstart in die Champions League beschert. Mit seinem Treffer zum 1:0 (6. Minute) leitete der einstmals beim BVB nach nur einer Saison ausgemusterte Angreifer die ernüchternde 1:3-Schlappe des Fußball-Bundesligisten bei Lazio Rom ein. Vor 1000 Zuschauern im Stadio Olimpico erzielten Luiz Felipe (23.) und der von Immobile angespielte Jean-Daniel Akpa-Akpro (76.) am Dienstagabend die weiteren Treffer für die Italiener. Damit steht der Revierclub in den kommenden Partien gegen Zenit St. Petersburg (28. Oktober) und beim FC Brügge (4. November) unter Zugzwang. Erling Haaland (7.) traf nur zum zwischenzeitlichen Anschluss für den BVB.
Die Personalnot in der Defensive, in der Stammkräfte wie Manuel Akanji und Emre Can (Rotsperre) fehlten, erwies sich als zu große Hypothek. Doch nicht nur in der Abwehr, sondern auch im Aufbauspiel blieb die über weite Strecken indisponierte Borussia weit hinter ihren Möglichkeiten. „Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen. So darf man in der Champions League nicht auftreten. Das war einfach schlecht“, schimpfte Kapitän Marco Reus nach Schlusspfiff beim TV-Sender Sky.
Bereits nach sechs Minuten lag der BVB hinten. Denn die Italiener nutzten einen Fehlpass des Dortmunder
Neuzugangs Thomas Meunier eiskalt aus. Nach Zuspiel von Joaquin Correa demonstrierte Immobile, warum er im vergangenen Jahr Torschützenkönig der Serie A wurde, und chippte den Ball an BVB-Towart Marwin Hitz vorbei. „Das war ein Geschenk“, kritiste BVB-Trainer Lucien Favre. Der Treffer zeigte bei der Borussia sichtlich Wirkung und spielte den konterstarken Römern prächtig in die Karten. Fehlpässe en masse waren Ausdruck wachsender Verunsicherung. Nur zwei Minuten nach der großen Ausgleichschance durch Raphael Guerreiro (21.), der aus kurzer Distanz an Lazio-Keeper Thomas Strakosha scheiterte, gab es für die Favre-Elf den nächsten Rückschlag: Der gleich von vier Dortmundern umringte Luiz Felipe
traf nach einer Ecke per Kopf zum 2:0.
Erst nach der Pause leistete die Borussia mehr Gegenwehr. Doch zunächst blieben die Chancen von Haaland (50.) und Guerreiro (66.) ungenutzt. Die nun größeren Spielanteile wurden wenig später doch noch belohnt. Nach Zuspiel des eingewechselten Giovanni Reyna wuchtete Haaland den Ball aus rund 16 Metern ins Netz. Der elfte Treffer des Norwegers in seinem neunten Champions-League-Spiel weckte neue Hoffnungen – allerdings nur für kurze Zeit. Immobile veredelte seine Vorstellung mit einem Zuspiel auf Akpa-Akpro, der eiskalt vollstreckte. Favre nach dem Spiel: „Wir waren nicht da. Das war kein gutes Spiel. Ich bin enttäuscht.“