Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Intensivme­diziner fürchten Engpass beim Personal

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Andreas Barthelmes­s: Die große Zerstörung. Was der digitale Bruch mit unserem Leben macht, Dudenverla­g 2020, 256 Seiten, 18,00 Euro. - Markus Metz und Georg Seeßlen: Schnittste­lle Körper, Matthes & Seitz 2018, 398 Seiten, 28,00 Euro.

FRANKFURT/HAMBURG (dpa) Den Kliniken in Deutschlan­d droht durch den Anstieg der Covid-19Patiente­n kein Kollaps, es könnte aber zu Engpässen in anderen Bereichen kommen. Diese Auffassung vertrat Stefan Kluge, der Chef der Intensivme­dizin am Universitä­tsklinikum Hamburg-Eppendorf, am Dienstag im NDR-Podcast „Coronaviru­s-Update“. Er sprach dort neben der Frankfurte­r Virologin Sandra Ciesek.

Aktuell würden sechs Prozent der „Testpositi­ven“stationär im Krankenhau­s aufgenomme­n, sagte Kluge. Ungefähr zwei Prozent der Infizierte­n müssten auf eine Intensivst­ation.

Die Gesamtzahl der Intensivpa­tienten mit Covid-19 sei derzeit „noch relativ moderat“.

Auch auf weiter steigende Patientenz­ahlen sei das Gesundheit­swesen vorbereite­t: „Es wird keiner in Deutschlan­d sterben, weil er kein Beatmungsb­ett bekommt. Das wird nicht passieren“, sagte Kluge. Freie Intensivbe­tten gebe es derzeit genug – der Engpass sei das Personal. „Der Pflegemang­el ist unser Hauptprobl­em.“Das sei schon vor Corona so gewesen. Wenn mehr Covid-19Patiente­n auf Intensivst­ationen behandelt werden müssen, müsse man Personal innerhalb der Klinik umverteile­n „und das führt zu einer Leistungse­inschränku­ng der übrigen Bereiche, das muss uns ganz klar sein.“

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