Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Die Linde macht im Bergfriedhof das Rennen
Heroldstatter Gemeinderat befasst sich mit einigen Friedhofsangelegenheiten – Weitere Stelen und Urnengräber
HEROLDSTATT - Der Bergfriedhof der Gemeinde Heroldstatt bildete einen wichtigen Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung, die am Montagabend im Karl-Ehmann-Saal stattfand. Fünf Punkte zum Friedhof waren zu behandeln. Das Gremium befasste sich mit der Baumartwahl für zwei Urnen-Erdröhrengräber, mit der Erweiterung der Urnenstelen-Anlage, mit der Fortschreibung des Friedhofsplans, mit der Freilegung des mit Tannen eingewachsenen Glockenturms und mit der Ausdehnung der Urnen-Doppelgräber.
Für die Erweiterung der UrnenErdröhrengräber sind auf zwei Feldern zwei weitere Bäume zu pflanzen, damit um diese in einigen Jahren neue Urnen-Erdröhrengräber angelegt werden können. Sie sollen dann eine gewisse Größe haben. Als Baumarten standen zur Debatte der Spitzahorn, die Linde und eine europäische Lärche. Einstimmig und mit klaren Argumenten sprach sich das Gremium für die Linde aus, die dann später in der Mitte um die UrnenErdröhrengräber
stehen und blühen soll. Er rate strikt von der Lärche ab, die Nadeln abwerfe und hinsichtlich von Schädlingen anfällig sei. Er könne sich alle drei Bäume vorstellen, doch die Lärche als Kieferngewächs sei aufwendiger zu pflegen, sagte Dirk Süßmuth. Er spreche sich für die Linde aus, da sie ein geschichtsträchtiger Baum in Deutschland sei. So sah es auch Manuela HettrichWiedemann, die auf die kulturhistorische Bedeutung der Linde verwies. Eine Lärche gehöre eher in einen Park. Auch Bürgermeister Michael Weber machte sich für die Linde als hochwertigen Baum stark.
Was die Erweiterung der Urnenstelen-Anlage angeht, so entschied sich das Gremium für den bisherigen Anbieter, da sich seine Anlage bislang bewährt habe und somit eine einheitliche Optik im Bergfriedhof gegeben sei. Die Räte sprachen sich für eine gespiegelte Form aus Granitstein bei einer Würfelgröße mit einer Kantenlänge von 40 Zentimeter aus. Für 25 402 Euro wird die Urnenstelen-Anlage vergrößert. Dirk Süßmuth regte an, den Standort richtig zu wählen, damit er ins Gesamtensemble passe. Etwa in Richtung Friedhofskapelle könnten die Urnenstelen platziert werden. Kämmerin Annemarie Weeger ließ noch wissen, dass die 25 400 Euro eine überplanmäßige Ausgabe darstellen und noch in den laufenden Haushalt der Gemeinde einzubauen sind.
Für die Fortschreibung der Friedhofsplanung beauftragte der Gemeinderat das Vermessungsbüro Vogt aus Laichingen zum Angebotspreis von 3654 Euro. Die zurückliegende Planung lag ebenfalls in den Händen dieses Büros, so dass Bürgermeister Weber empfahl, die Zusammenarbeit weiterzuführen. Ein neuer Friedhofsplan mache Sinn und sei wichtig, meinte der Rathauschef.
Am Friedhofseingang muss aus Verkehrssicherheitsgründen eine Birke gefällt werden, wie Bürgermeister Michael Weber wie auch Bauhofleiter Andreas Steinbach darlegten. Die Birke habe ihren Kopf verloren, und das sei kritisch zu betrachten, erklärte Steinbach auf Anfrage von Michael Hoffmann, der wissen wollte, ob die Birke wirklich weg muss. Die Mitarbeiter des Heroldstatter Bauhofs waren am Mittwoch auf dem Friedhof anzutreffen sind, um den kaum mehr sichtbaren Glockenturm unweit der Aussegnungskapelle frei zu schneiden. Der Turm ist mit Tannen dicht umgeben.
Die Zahl der Urnendoppelgräber am Friedhofseingang soll aufgestockt werden. Auch dies legten die Heroldstatter Ratsmitglieder einstimmig fest. Bereits sechs weitere Felder wurden angelegt, nun sollen im Frühjahr 2021 nochmals sechs hinzukommen. Diese Arbeiten wird der Bauhof ausführen. Und noch ein letzter Punkt beschäftigte das Gremium: Die Bereitstellung der gelben Tonne wird beibehalten, da sich das Aufstellen der Tonne neben der für Restmüll als sehr positiv herauskristallisiert habe, wie Weber meinte.