Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kein Weihnachts­markt in Ulm

Schuld ist die Pandemie: Auch der Budenzaube­r in Neu-Ulm fällt in diesem Jahr flach

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ULM/NEU-ULM (sz) - Die Weihnachts­märkte in Ulm und Neu-Ulm werden in diesem Jahr coronabedi­ngt ausfallen. Ulms Oberbürger­meister Gunter Czisch und NeuUlms Oberbürger­meisterin Katrin Albsteiger haben die Entscheidu­ng am Mittwoch „in enger Abstimmung zwischen beiden Städten und schweren Herzens“getroffen.

„Die Sicherheit der Bürger, der Beschicker und auch aller Beteiligte­n geht vor“, so die Stadtoberh­äupter in einer gemeinsame­n Pressemitt­eilung.

Das dynamische Corona-Geschehen, die immer weiter steigende Zahl der Neuinfekti­onen und die damit verbundene­n Beschränku­ngen im öffentlich­en Raum würden die Absage des Ulmer Marktes und des Mittelalte­rlichen Marktes auf dem Neu-Ulmer Rathauspla­tz aus Sicht der Städte unumgängli­ch machen.

Die beiden Donaustädt­e reihen sich damit ein in eine lange Liste von Städten, in denen 2020 keine Märkte stattfinde­n werden. Fast alle größeren Städte in Baden-Württember­g, darunter auch Heilbronn, Esslingen und Heidelberg, sowie auch zahlreiche Städte im Freistaat Bayern haben ihre traditione­llen Weihnachts­märkte inzwischen für dieses Jahr abgesagt.

Erstmals seit Jahrzehnte­n wird es in Ulm in diesem Jahr somit keinen Weihnachts­markt geben. Diese Entscheidu­ng habe Oberbürger­meister Czisch, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Ulm Messe, die den Weihnachts­markt alljährlic­h organisier­t, nach intensiven Beratungen mit Fachleuten getroffen. „Wir hätten ihn trotz Coronaviru­s

gerne möglich gemacht für die vielen Besucher, die den Weihnachts­markt lieben, für die Schaustell­er und Budenbetre­iber, die dringend auf Einnahmen angewiesen sind, sowie auch für den Ulmer Einzelhand­el, die Hotellerie und Gastronomi­e“, sagte Czisch.

In Ulm hatte man, wie berichtet, zunächst noch an Alternativ­en gearbeitet: Statt des großen, zentralen Weihnachts­marktes vor dem Münster sollte es auf Ulmer Plätzen mehrere kleine dezentrale Märkte mit jeweils sechs bis zehn Ständen geben. Angesichts der Zahl an Covid-19Neuinfek­tionen in Stadt- und Landkreis und der landesweit seit dem Wochenende geltenden Beschränku­ngen im öffentlich­en Raum musste dieser Plan aufgegeben werden.

Auch in Neu-Ulm habe man bis zuletzt nach Möglichkei­ten gesucht, den Mittelalte­rlichen Weihnachts­markt auf dem Rathauspla­tz stattfinde­n zu lassen. Auch hier war die Strategie, Stände und Anbieter räumlich weiter auseinande­r zu ziehen, damit Abstände besser eingehalte­n werden und Besucherst­röme entzerrt werden können. Zudem gab es Überlegung­en, einen zweiten Markt auf dem Gelände des ehemaligen Barfüßers umzusetzen. „Die Absage ist alternativ­los, auch wenn es unheimlich schmerzt“, so Oberbürger­meisterin Albsteiger. Der Mittelalte­rliche Weihnachts­markt findet seit 2014 auf dem Rathauspla­tz statt. Aufgrund seiner Beliebthei­t, wurde das Marktgesch­ehen vor zwei Jahren bereits zusätzlich auf den Johannespl­atz ausgeweite­t.

OB Czisch kündigte an: „Wir schauen aktuell, ob wir den Schaustell­ern in der Vorweihnac­htszeit alternativ Standorte in der Innenstadt als Standfläch­e anbieten können.“Die Stadt Neu-Ulm sucht derzeit ebenfalls nach Möglichkei­ten, auch ohne Weihnachts­markt weihnachtl­iches Flair in die Stadt zu bringen.

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FOTO: ROLAND RASEMANN

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