Warum die Finnen so glücklich sind

Lassen Sie uns heute, in diesen tristen Zeiten, über Glück reden. Nicht jenes, was sich der Lottospieler wöchentlich erhofft, oder der Zocker am Roulettetisch. Nein, reden wir über das kleine Glück, das – aus der Nähe betrachtet – naturgemäß das ganz große ist. Nur in sogenannten normalen Zeiten, wenn uns lediglich handelsübliche Viren durch den Herbst scheuchen und keine potenziell tödlichen, sehen wir dieses kleine Glück so schlecht, weil es verstellt ist. Von der Hast im Rennen um all das, was wir für das Seligmachende halten.

Bevor wir den predigenden Ton vom Wort zum Sonntag annehmen, betrachten wir das Glück der anderen. Zum Beispiel jenes der Finnen. Diese haben seit Neuestem das Glück gepachtet, glaubt man einer Erhebung der Vereinten Nationen. Aber auch den Südländern mit ihrer von uns gemeinhin unterstellten südländischen Lässigkeit traut man traditionell erhebliche Fähigkeiten zum Glücklichsein zu.

Deutschland und deren Einwohner liegen geografisch wie auch emotional in der Mitte. Eingeklemmt zwischen Norden und Süden, wie der Fleischkäs im Wecken, gelten wir tendenziell als weniger glücklich. Zur Fröhlichkeit eher unbegabt. Warum die Finnen so glücklich sind, wissen die Finnen übrigens selber nicht. Forscher glauben, es liegt an der Sauna. Niemand auf der Welt sauniert so ausgiebig wie der Finne. Anschließend springt er gern in eiskalte Seen. Wer das immer und immer wieder überlebt, kann sich fürwahr glücklich schätzen. Und vielleicht ist das schon das ganze Geheimnis. (nyf )

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FOTO: IMAGO IMAGES