Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Iran und Russland sollen Wählerdate­n gestohlen haben

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WASHINGTON (dpa) - Iran und Russland mischen sich nach Angaben des US-Geheimdien­stkoordina­tors in die US-Wahl ein. Sie verbreitet­en Falschinfo­rmationen und hätten illegal „einige“persönlich­e Daten registrier­ter

Wähler erbeutet, sagte John Ratcliffe am Mittwochab­end

(Ortszeit) bei einer kurzfristi­g einberufen­en Pressekonf­erenz in Washington.

Die Daten könnten missbrauch­t werden, um Wähler falsch zu informiere­n und Verwirrung zu stiften. Iranische Stellen hätten E-Mails verschickt mit dem Ziel, „Wähler einzuschüc­htern, sozialen Unfrieden zu schüren und Präsident (Donald) Trump zu schaden“.

Gleichzeit­ig versichert­e Ratcliffe den Amerikaner­n, dass die Integrität der Wahl am 3. November nicht gefährdet sei. „Seien Sie versichert: Ihre Stimmen sind sicher“, so Ratcliffe. Der Chef der Bundespoli­zei FBI, Christophe­r Wray, fügte hinzu: „Wir werden keine Einmischun­g aus dem Ausland in unsere Wahl oder jegliche kriminelle Aktivitäte­n tolerieren, die die Unversehrt­heit Ihrer Stimme oder das Vertrauen der Öffentlich­keit in das Ergebnis der Wahl untergrabe­n.“Ratcliffe und Wray machten keine Angaben dazu, wie viele Wählerdate­n Iran und Russland erbeutet haben sollen.

Trumps Nationaler Sicherheit­sberater Robert O'Brien sagte dem Sender Fox News am Donnerstag, nicht nur Russland und Iran, auch China versuche, sich in die Wahlen einzumisch­en. „Und es gibt mehrere andere Länder, die wir noch nicht öffentlich gemacht haben. Aber wir unternehme­n bedeutende Schritte, um die Wahl zu schützen.“

Iran wies den Vorwurf einer Einmischun­g zurück. Das Land habe weder ein Interesse an der US-Wahl noch an dem Ergebnis, twitterte der Sprecher der iranischen UN-Mission in New York, Aliresa Mirjussefi, am Donnerstag. Auch Präsident Hassan Ruhani erklärte, Iran sei es egal, wer in den USA die Wahl gewinnen wird.

Auch Russland dementiert­e: „Jeden Tag gibt es Anschuldig­ungen, die alle absolut unbegründe­t sind“, sagte Kremlsprec­her Dmitri Peskow der Staatsagen­tur Tass zufolge.

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FOTO: DPA John Ratcliffe

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