Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Flucht auf die Inseln des ewigen Frühlings
Die Kanaren könnten zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen im Corona-Winter werden
Als Inseln des ewigen Frühlings werden die Kanaren gern bezeichnet. Vieles haben sie gemeinsam, zum Beispiel das milde Klima. Doch in etlichen Punkten gibt es auch Unterschiede. Welche der sieben Inseln passt am besten zu welchem Urlaubstyp? Diese Frage stellt sich umso mehr, nachdem die Kanaren, die zu Spanien gehören, nun nicht mehr als Risikogebiet gelten – damit ist auch die Reisewarnung entfallen. Die Inselgruppe könnte eines der wenigen, wärmeren Winterziele für deutsche Urlauber sein. Ein Überblick:
Fuerteventura: Weiße Strände und viel Wind
Endlose Sandstrände sind wohl das erste, woran man bei Fuerteventura denkt. Im Norden sind es die Dünenstrände rund um den Hauptort Corralejo, der ein angenehmes Flair hat. Im Süden der Insel – egal ob an der Costa Calma, bei Jandia oder Esquinzo – gibt es das in dem Maße nicht. Dort verbringen die Urlauber ihre Ferien oft die ganze Zeit in ihren Hotelanlagen. Während die Strände der meisten anderen Kanareninseln schwarzen Sand haben, punktet Fuerteventura bei vielen Urlaubern mit weißem Sand. Der längste Strand der ganzen Kanaren ist mit 14 Kilometern der von Cofete. Zum Baden ist er allerdings leider wegen hoher Wellen und starker Strömung nur bedingt geeignet. Fuerteventura ist eine sehr langgestreckte Insel, vom nördlichsten bis zum südlichsten Punkt sind es knapp 100 Kilometer. Kleiner Minuspunkt für Urlauber, die ein Hotel im Süden gebucht haben: Der Flughafen liegt eher im Norden der Insel. Der Transfer mit dem Bus dauert recht lange. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr über selten unter 20 und so gut wie nie über 30 Grad. Etwas unangenehm kann mitunter der starke Wind sein, der wiederum ideale Voraussetzungen für alle Kite- und Windsurfer bietet. Nicht umsonst gilt Fuerteventura als Surf-Hotspot.
Lanzarote: Pärchen-Insel mit Künstler-Charme
Lanzarote ist die kleinste der vier großen Kanareninseln. Neben beeindruckenden Lavalandschaften gibt es viele Stellen zum Baden, aber auch Aktivurlaubern und Kulturbegeisterten wird einiges geboten. Letztere kommen vor allem wegen des Künstlers César Manrique, der viele Spuren auf der Insel hinterlassen hat. Entsprechend ist das Publikum etwas anders als zum Beispiel auf Fuerteventura. Es kommen zwar auch Familien nach Lanzarote, der Fokus liegt aber eher auf Paaren. Die Insel ist vor allem auch bei Spaniern sehr beliebt. Auch das Preisniveau ist etwas höher als auf den Inseln, die stärker auf Massentourismus setzen. Außerdem ist die Fluganbindung nicht ganz so gut.
La Gomera: Teneriffas wilde, kleine Nachbarin
Anders als La Palma hat Gomera keinen internationalen Flughafen. Die kleine Insel, die geprägt ist von Schluchten und steilen Bergen, was vor allem Wanderurlauber anzieht, profitiert auch von ihrer Nähe zu Teneriffa. Von dort aus fahren Boote. Deshalb buchen einige Urlauber auch eine Kombination der beiden Inseln. La Gomera hat außerdem tolle Golfplätze.
El Hierro: Für Aussteiger auf Zeit
El Hierro ist die kleinste und ursprünglichste der Kanareninseln – und sicher auch die speziellste. Abseits des Massentourismus die Seele baumeln lassen, wandern und die Natur genießen – das geht gut auf El Hierro besonders gut. Im Gegensatz zu La Palma sind die Berge hier jedoch deutlich niedriger. Auch Taucher kommen auf El Hierro auf ihre Kosten.