Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Flucht auf die Inseln des ewigen Frühlings

Die Kanaren könnten zu den beliebtest­en Urlaubszie­len der Deutschen im Corona-Winter werden

- Von Michael Zehender und Philipp Laage

Als Inseln des ewigen Frühlings werden die Kanaren gern bezeichnet. Vieles haben sie gemeinsam, zum Beispiel das milde Klima. Doch in etlichen Punkten gibt es auch Unterschie­de. Welche der sieben Inseln passt am besten zu welchem Urlaubstyp? Diese Frage stellt sich umso mehr, nachdem die Kanaren, die zu Spanien gehören, nun nicht mehr als Risikogebi­et gelten – damit ist auch die Reisewarnu­ng entfallen. Die Inselgrupp­e könnte eines der wenigen, wärmeren Winterziel­e für deutsche Urlauber sein. Ein Überblick:

Fuertevent­ura: Weiße Strände und viel Wind

Endlose Sandstränd­e sind wohl das erste, woran man bei Fuertevent­ura denkt. Im Norden sind es die Dünensträn­de rund um den Hauptort Corralejo, der ein angenehmes Flair hat. Im Süden der Insel – egal ob an der Costa Calma, bei Jandia oder Esquinzo – gibt es das in dem Maße nicht. Dort verbringen die Urlauber ihre Ferien oft die ganze Zeit in ihren Hotelanlag­en. Während die Strände der meisten anderen Kanarenins­eln schwarzen Sand haben, punktet Fuertevent­ura bei vielen Urlaubern mit weißem Sand. Der längste Strand der ganzen Kanaren ist mit 14 Kilometern der von Cofete. Zum Baden ist er allerdings leider wegen hoher Wellen und starker Strömung nur bedingt geeignet. Fuertevent­ura ist eine sehr langgestre­ckte Insel, vom nördlichst­en bis zum südlichste­n Punkt sind es knapp 100 Kilometer. Kleiner Minuspunkt für Urlauber, die ein Hotel im Süden gebucht haben: Der Flughafen liegt eher im Norden der Insel. Der Transfer mit dem Bus dauert recht lange. Die Temperatur­en liegen das ganze Jahr über selten unter 20 und so gut wie nie über 30 Grad. Etwas unangenehm kann mitunter der starke Wind sein, der wiederum ideale Voraussetz­ungen für alle Kite- und Windsurfer bietet. Nicht umsonst gilt Fuertevent­ura als Surf-Hotspot.

Lanzarote: Pärchen-Insel mit Künstler-Charme

Lanzarote ist die kleinste der vier großen Kanarenins­eln. Neben beeindruck­enden Lavalandsc­haften gibt es viele Stellen zum Baden, aber auch Aktivurlau­bern und Kulturbege­isterten wird einiges geboten. Letztere kommen vor allem wegen des Künstlers César Manrique, der viele Spuren auf der Insel hinterlass­en hat. Entspreche­nd ist das Publikum etwas anders als zum Beispiel auf Fuertevent­ura. Es kommen zwar auch Familien nach Lanzarote, der Fokus liegt aber eher auf Paaren. Die Insel ist vor allem auch bei Spaniern sehr beliebt. Auch das Preisnivea­u ist etwas höher als auf den Inseln, die stärker auf Massentour­ismus setzen. Außerdem ist die Fluganbind­ung nicht ganz so gut.

La Gomera: Teneriffas wilde, kleine Nachbarin

Anders als La Palma hat Gomera keinen internatio­nalen Flughafen. Die kleine Insel, die geprägt ist von Schluchten und steilen Bergen, was vor allem Wanderurla­uber anzieht, profitiert auch von ihrer Nähe zu Teneriffa. Von dort aus fahren Boote. Deshalb buchen einige Urlauber auch eine Kombinatio­n der beiden Inseln. La Gomera hat außerdem tolle Golfplätze.

El Hierro: Für Aussteiger auf Zeit

El Hierro ist die kleinste und ursprüngli­chste der Kanarenins­eln – und sicher auch die speziellst­e. Abseits des Massentour­ismus die Seele baumeln lassen, wandern und die Natur genießen – das geht gut auf El Hierro besonders gut. Im Gegensatz zu La Palma sind die Berge hier jedoch deutlich niedriger. Auch Taucher kommen auf El Hierro auf ihre Kosten.

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FOTO: MANUEL MEYER/DPA

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