Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ischgl will eines der sichersten Ziele im Alpenraum werden
Apps und Kaltvernebelungsgeräte sollen die Ausbreitung des Coronavirus stoppen
Der österreichische Wintersportort Ischgl, im März Hotspot bei der Verbreitung der Corona-Pandemie, will in der bevorstehenden Saison eines der sichersten Ziele im Alpenraum sein. „Die Erfahrungen des vergangenen Winters bestimmen unser Handeln für die Zukunft“, betonten die Tourismusund Seilbahn-Verantwortlichen. So habe die Silvrettaseilbahn AG zuletzt rund 700 000 Euro in Gesundheitsund Sicherheitsstandards investiert. Kameras sollen sofort über Gruppenbildung beim Anstehen aufklären. Zudem sollen Wartezeiten vorhergesagt und mit Kaltvernebelungsgeräten die Seilbahnkabinen desinfiziert werden.
Der Tourismusverband PaznaunIschgl habe gemeinsam mit den Skigebieten eine neue App pro Ort im Paznauntal entwickelt, die auch die Möglichkeit der Gästeregistrierung in Restaurants einschließe, hieß es. Das System zum Testen von Gästen,
Mitarbeitern und Einheimischen werde derzeit ausgebaut. Après-Ski werde es in diesem Winter in der bisher bekannten Form nicht geben. Geplant ist der erste Skitag in Ischgl am 26. November, Galtür soll am 5. Dezember, Kappl und See am 18. Dezember folgen.
Unterdessen wird das von der Bundesregierung lancierte CoronaTestprogramm für den Tourismus ausgeweitet, wie das Tourismusministerium
der österreichischen Nachrichtenagentur APA mitteilte. Damit seien nun etwa auch Skilehrer, Bergführer, Reisebegleiter, Fremdenführer oder Privatzimmervermieter anspruchsberechtigt und könnten sich einmal pro Woche testen lassen. Für das seit Juli laufende Programm hat die Regierung bis Jahresende 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Bisher wurden 350 000 Tests bei rund 83 000 Mitarbeitern gemacht.
Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) zählt Tirol allerdings immer noch zu den Risikogebieten. Ischgl und seine Nachbarorte liegen mitten in Tirol. Wer aus einem Risikogebiet zurück nach Deutschland kommt, muss entweder einen negativen Corona-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorweisen oder sich in häusliche Quarantäne begeben. Außerdem muss sich der Betreffende sofort beim zuständigen Gesundheitsamt melden. (dpa)