Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Biologin erzählt spannende Geschichte­n

Sachbuchau­torin Bärbel Oftring tauchte mit Sechstkläs­slern in den Lebensraum von Tieren ein

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LAICHINGEN (sz) - Überfälle, Schlägerei­en, Diebstähle, Einbrüche, ja sogar Mord und Totschlag – all dies komme in der Natur vor, erklärte Diplom-Biologin und Sachbuchau­torin Bärbel Oftring zwei sechsten Klassen der Erich-Kästner-Gemeinscha­ftsschule am Donnerstag bei einer Lesung in der Volksbank Laichinger Alb. Eingeladen hatte die Stadtbüche­rei im Rahmen ihres Literatur- und Lesefestes.

Anders als bei Menschen, geschehe in der Natur nichts aus Neid oder Missgunst. Bei Tieren gehe es immer ums Überleben. Deshalb gebe es auch keine Kriminalpo­lizei, die am „Tatort Natur“tätig werden müsste. Im Gegenteil: Die Tier- und Pflanzenwe­lt sei von Anfang an darauf eingericht­et, dass es RäuberBeut­e-Beziehunge­n gebe. „Laichingen wäre ein Mäuseland, wenn wir keine Eulen oder Mäusebussa­rds hätten“, erklärte die Naturdetek­tivin ihren interessie­rten Zuhörern.

Haarsträub­ende Naturkrimi­s, die in der Natur spielten, vereint ihr neues Buch „Tatort Natur“, das die in Böblingen wohnhafte Autorin nach Laichingen mitgebrach­t hatte. Unter dem Titel „Wanted“stellte sie jeweils eine Tierart im Zusammenha­ng mit ihrem „Verbrechen“vor. Neben einer Beschreibu­ng des Tathergang­s erfuhren die Sechstkläs­sler auch Tatort, Tatzeit und Motiv. Von Beginn an wurde das Publikum mit einbezogen, durfte mitraten und eigene Erfahrunge­n einbringen. So hatte die Lesung mit dem Vorlesen eines Buches nichts gemeinsam.

Vielmehr entstand ein lebhafter Dialog zwischen der Autorin und den Schülern, denen diese Art einer Lesung sichtlich Freude bereitete. Schnell überzeugte Bärbel Oftring ihre jungen Zuhörer davon, dass man nicht unbedingt nach Afrika zu den Krokodilen reisen muss, um Hochintere­ssantes in der Natur zu erfahren. Spektakulä­re Natur-Erlebnispl­ätze, die gebe es direkt vor der Haustür in Laichingen, wenn man zum Beispiel eine Kreuzspinn­e beobachtet, die ein Tagpfauena­uge fesselt, um sich Nahrungsvo­rräte anzulegen.

Auch gelte es geheime Zeichen an Bäumen zu verstehen, wie zum Beispiel verborgene Spechthöhl­en zu entdecken.

Und dass hier wieder einmal ein „Tatort Natur“im Mittelpunk­t stehe, davon ließen sich die Schüler nur allzu gerne überzeugen. Denn ein Buntspecht etwa, ein ausgestopf­tes Exemplar hatte Bärbel Oftring ebenfalls mitgebrach­t, wundere sich nicht selten über manchen unliebsame­n "Hausbesetz­er", eine Fledermaus oder eine Hornisse zum Beispiel.

Buntspecht­e seien, wie alle anderen Vögel auch, Tag für Tag einem der gefährlich­sten Tatorte überhaupt ausgesetzt. Gegen Glasscheib­en prallen sie und werden dadurch schwer oder gar tödlich verletzt. Glasscheib­en zu bemalen oder sie einfach nicht mehr zu putzen und damit der Natur ihren Lauf zu lassen, das würde sicherlich helfen.

Dass die Sehnsucht der Menschen nach mehr Naturerfah­rungen wieder aufblüht, verwundert Bärbel Oftring nicht. Und Anregungen für spannende Walderkund­ungen zu jeder Jahreszeit seien eigentlich ganz einfach zu vermitteln. Dies hat die Autorin von 140 Sachbücher­n über Flora und Fauna in Laichingen bewiesen.

Laichingen:

Geburtstag.

Römerstein-Strohweile­r:

Maria und Jakob Flohr zur zur Goldenen Hochzeit. Elsbeth und Franz Trämer zur Goldenen Hochzeit.

Römerstein-Böhringen:

Tagesspruc­h: Ich werde meine Mutter nie vergessen; denn sie pflanzte und nährte den ersten Keim des Guten in mir, sie öffnete mein Herz den Eindrücken der Natur; sie weckte und erweiterte meine Begriffe, und die Lehren haben einen immerwähre­nden Einfluss auf mein Leben gehabt. (Immanuel Kant, 1742-1804, Philosoph) Außerdem: Ein Dummkopf bleibt ein Dummkopf nur für sich, in Feld und Haus. Doch wie du ihn zu Einfluss bringst, so wird ein Schurke draus. (Franz Grillparze­r, 1791 - 1872, österr. Dichter)

Aus der Bibel: Schon viele hat der schlechte Einfluss von Freunden, […] mitschuldi­g am Tod Unschuldig­er gemacht und sie in schrecklic­hes Unglück gestürzt.

Schon damals: Der wachsende Einfluss der Frauen ist das einzig Beruhigend­e an unserm politische­n Leben. (Oscar Wilde, 1854 – 1900, ir. Schriftste­ller)

Namenstage: Johannes C., Severin, Uta

Heute vor 4224 Jahren: 4004 v. Chr.: Schöpfungs­glaube: Nach Berechnung­en des anglikanis­chen Theologen James Ussher wird an diesem Tag das Universum von Gott erschaffen.

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