Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ermittler prüfen rechtsextr­emen Bezug

Militärhis­torische Fahrzeuge könnten ebenfalls in Bad Schussenri­eder Waldstück im Einsatz gewesen sein

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BAD SCHUSSENRI­ED (gw/sz) - Nach dem Großeinsat­z mit mehreren hundert Polizeibea­mten aus Bayern und Baden-Württember­g in der vergangene­n Woche teilen die Staatsanwa­ltschaft Stuttgart und das bei dem Einsatz federführe­nde Polizeiprä­sidium Ulm weitere Details mit. Dabei spielen auch militärhis­torische Fahrzeuge eine Rolle, die in dem Waldstück bei Bad Schussenri­ed im Einsatz gewesen sein könnten.

Zwei der insgesamt 19 Beschuldig­ten sind bereits in der Vergangenh­eit staatsschu­tzrelevant in Erscheinun­g getreten. Die Ermittler prüfen derzeit einen rechtsextr­emen Bezug. Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) hatte nach dem Großeinsat­z bereits von einem „guten, harten Schlag gegen extremisti­sche Bestrebung­en“gesprochen.

Bei den Durchsuchu­ngen am vergangene­n Donnerstag und Freitag beschlagna­hmten die Ermittler mehrere hundert echte Waffen und sogenannte Anscheinsw­affen. Auch Kriegswaff­en wurden beschlagna­hmt. Inwieweit die sichergest­ellten Gegenständ­e den Vorschrift­en des Waffengese­tzes oder Kriegswaff­enkontroll­gesetz unterliege­n, bedarf einer gutachterl­ichen Bewertung, heißt es in der Pressemitt­eilung.

Darüber hinaus stellten die Ermittler fest, dass an zahlreiche­n beschlagna­hmten Uniformen verfassung­sfeindlich­e Symbole angebracht sind. Im Landkreis Biberach und dem Rems-Murr-Kreis wurden militärhis­torische Fahrzeuge beschlagna­hmt. Die Polizei prüft, ob auch an diesen Fahrzeugen verfassung­sfeindlich­e Symbole angebracht sind.

In München, den Landkreise­n Augsburg, Biberach, Esslingen, Günzburg, Kempten, Sigmaringe­n, Tübingen und Ostallgäu sowie dem Ostalb- und Rems-Murr-Kreis durchsucht­en die Beamten neben dem Waldstück 17 Wohnungen nach Beweismitt­eln. Hintergrun­d ist ein bei der Staatsanwa­ltschaft Stuttgart geführtes Ermittlung­sverfahren gegen derzeit 19 Beschuldig­te im Alter von 27 bis 77 Jahren unter anderem wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaff­enkontroll­gesetz, Verstoßes gegen das Waffengese­tz,

das Versammlun­gsgesetz und Tragen verfassung­sfeindlich­er Symbole. Die Männer und Frauen sollen in einem Waldstück kriegsähnl­iche Szenarien nachgestel­lt haben. Die Ermittler prüfen derzeit unter anderem, ob die Verdächtig­en einer festen Gruppierun­g zuzuordnen sind oder zufällig zusammenka­men. Ob die beschlagna­hmten Fahrzeuge in dem Waldstück zum Einsatz kamen, werde ebenfalls geprüft, wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte. Auch werde untersucht, ob noch weitere Personen an den Treffen teilnahmen. Die Ermittlung­en dauern an.

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SYMBOLFOTO: ARC

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