Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Buducnost Podgorica sorgt für dritte Ulmer Niederlage im Eurocup
Basketball: Jaka Lakovic’s Team unterliegt in Montenegro knapp mit 73:68 – Schwache Reboundausbeute kostet am Schluss die Punkte
ULM - Ulm muss sich auch in Montenegro geschlagen geben. Im dritten Eurocupspiel setzte es erneut einen Niederlag. Die Ulmer unterlagen am Ende knapp mit 73:68.
Zu Beginn der Partie sah das indes noch nicht so aus. Viel bekamen sie nicht, und viel gab es auch nicht zu holen in der menschenleeren Moraca Arena. Mit 8:7 gab der Spielstand das Kräfteverhältnis nach fünf Minuten, während derer beide Teams viel versuchten, doch wenig Zählbares zustande brachten, ganz gut wieder. Als erstes war es Nicola Ivanovic, der mit zehn Punkten im ersten Viertel seinen Rhythmus fand und sein Team mit 15:9 in Front brachte. Bei den Uuulmern lief der Ball zunächst gut, doch mit zwei von neun aus dem Zweier-Bereich fiel einfach nichts in den Korb – vor allem nicht für Dylan Osetkowski, der seine ersten vier Abschlüsse danebensetze. So wurde aus einem knappen Spiel innerhalb weniger Angriffe eine klare Angelegenheit (23:11). Eines der wenigen Highlights aus Ulmer Sicht: Die ersten Punkte
ANZEIGEN von Isaiah Wilkins, der seine Knieverletzung endlich auskuriert hat. Wie eng Enttäuschung und Begeisterung zusammenlagen, zeigte sich zu Beginn des zweiten Viertels: Erst kassierten die Ulmer ein Vier-PunkteSpiel (Dreier + Foul), dann revanchierte sich Osetkowski, dem das Foul unterlaufen war, mit einem feinen Anspiel auf Petrucelli, das dieser zu einer Initialzündung nutzte. Denn der Dunking, den Petrucelli trotz Foul durch die Reuse zimmerte, war der Auftakt eines 13:0-Runs, der ratiopharm ulm in der 17. Minute wieder aufschließen ließ (29:26). Wenngleich den Gastgebern bis zur Halbzeit noch ein paar Punkte gelangen, hatte es ratiopharm ulm geschafft, die beste Offensive des Wettbewerbs nach 20 Minuten deutlich unter ihrem Schnitt zu halten (37:33).
Doch so zerfahren die Uuulmer in die Partie gestartet waren, so unkonzentriert begannen sie auch den zweiten Durchgang: Nach drei gespielten Minuten hatte Podgorica den Vorsprung wieder zweistellig gemacht (45:35). Dass die Montenegriner, die ohne ihren besten Assistgeber auskommen mussten (Justin Cobbs musste verletzt zusehen), auch keinen Basketball vom anderen Stern spielten, offenbarten die Gäste immer wieder durch ihre starken Verteidigungssequenzen. So robbte sich ratiopharm ulm trotz einer miserablen Trefferquote (12/29 Zweier) in der 30. Minute auf 53:48 heran. Und als noch etwas mehr als sechs Minuten auf der Uhr waren, hatte ratiopharm ulm – nach zwei GüntherDreiern – den Rückstand auf 61:58 gedrückt. Auch wenn die Wende nicht gelingen sollte, zeigten die jungen Uuulmer ihre Vielseitigkeit. Da brachte sich ein Isaiah Wilkins ein, da schuftete Trey Landers und da war es erneut Günther, der das Spiel eng hielt (64:61).
Doch die Ulmer Achillesverse blieb der Rebound: Statt sich für die tolle Verteidigung zu belohnen, gaben die Gäste in der 38. Minute den elften Offensivrebound ab, der direkt zum 66:61 führte. Nachdem Osetkowski
das Spiel von der Linie noch einmal ganz eng gemacht hatte (66:65), war es Landers, der zwei aussichtsreiche Szenen verpasste: Erst rollte sein Korbleger aus dem Ring, dann setzte er einen offenen Dreier daneben, der das 70:69 bedeutet hätte.
Trainer Jaka Lakovic kommentierte das spiel wiefolgt: „Wir haben heute zu viele zweite Chancen zugelassen. Podgorica konnte heute 13 Offensiv-Rebounds markieren und dadurch immer wieder Punkte erzielen. Gerade auch in den entscheidenden Momenten zum Schluss. Wir hatten zwar gute Wurfchancen am Ende, konnten diese aber leider nicht nutzen. Trotzdem bin ich froh über den Einsatz meiner Spieler und darüber, dass sie sich zweimal zurück ins Spiel gekämpft haben. Das hat uns allerdings eine Menge Energie gekostet. Gerade wenn man bedenkt, dass wir auf einige Spieler verletzungsbedingt verzichten müssen. Das darf allerdings nicht als Ausrede für uns gelten.“