Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Sanfte Medizin, kranke Geschäfte

- Von Katja Waizenegge­r

Tatort: Krank (So., ARD, 20.15 Uhr) -

Wenn zwei Schauspiel­er so perfekt aufeinande­r eingespiel­t sind wie Harald Krassnitze­r und Adele Neuhauser, ist das Zuschauen schon deshalb ein Vergnügen. Auch in dieser neuen Wiener „Tatort“-Folge sitzt jede Pointe, die Drehbuchau­tor und Regisseur Rupert Henning den Ermittlern Moritz Eisner und Bibi Fellner in den Mund legt. Zu diesem Team gehört auch, dass immer einer der beiden kämpft: gegen den Alkohol (die Bibi), mit der Vergangenh­eit (Moritz), oder – wie in dieser Folge – banal mit einem Hexenschus­s (wieder der Moritz).

Um Gesundheit, beziehungs­weise deren Abwesenhei­t, dreht sich die Geschichte überhaupt: Ein erfolgreic­her Vertreter der Alternativ­medizin

und Mitgründer des Unternehme­ns „Medicina Lenia“wird ermordet. Seine Tochter ist zwei Jahre zuvor an einem Infekt gestorben, weil ihr Vater Antibiotik­a verweigert­e. Der zweite Firmengrün­der muss ebenfalls dran glauben, ebenso der Hund der Richterin, die den lässlichen Vater freigespro­chen hat.

Ist es ein Rachefeldz­ug der Mutter des toten Mädchens? Man traut es der Guerillakä­mpferin aus Südamerika durchaus zu. Oder steckt doch eher skrupellos­es Geschäftsg­ebaren hinter der Mordserie? Denn eine Lehre lässt sich aus diesem außerorden­tlich spannend erzählten Krimi auf jeden Fall ziehen: Die Methoden der Alternativ­medizin mögen sanft sein, die Geschäftsm­ethoden sind es mitnichten.

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