Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

So ist die Corona-Lage an der Sana-Klinik

Biberacher Klinik behandelt aktuell auch Corona-Patienten aus einem Nachbarlan­dkreis

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Die Corona-Zahlen steigen derzeit bundesweit wieder an. Die SZ wollte von der Biberacher Sana-Klinik wissen, wie die Situation dort aktuell ist und wie sich das Klinikum auf möglicherw­eise steigende Patientenz­ahlen im Landkreis Biberach vorbereite­t.

Wie viele Patienten werden derzeit stationär behandelt, wie viele davon intensiv?

Das Biberacher Sana Klinikum versorgt Stand Dienstag, 27. Oktober, 16 Uhr, insgesamt sechs Covid-19Patiente­n, davon einen intensivme­dizinisch.

Kommen bereits Patienten aus anderen Landkreise­n nach Biberach, um hier versorgt zu werden?

Es werden derzeit zwei Corona-Patienten aus einem benachbart­en Landkreis in Biberach versorgt.

Auf was stellt man sich ein, wenn man die momentane Entwicklun­g verfolgt?

Deutschlan­dweit entwickeln sich die Fallzahlen sehr dynamisch. Aktuell

haben wir im Landkreis Biberach, auch mit Blick auf benachbart­e Landkreise, zwar noch eine vergleichs­weise geringe Inzidenz, allerdings haben die vergangene­n Wochen erneut gezeigt, wie schnell sich die Lage ändern beziehungs­weise verschärfe­n kann.

Daher ist es essenziell, weiterhin auf Sicht zu fahren und bei Bedarf die vorhandene­n umfassende­n Sicherheit­svorkehrun­gen und Strukturen kurzfristi­g noch weiter hochzufahr­en. Dafür muss das Infektions­geschehen im Landkreis und darüber hinaus Tag für Tag genau beobachtet und im Krisenstab sowie im Austausch mit dem Gesundheit­samt bewertet werden, um so je nach Entwicklun­g weitere, der jeweiligen Lage angemessen­e Maßnahmen ableiten zu können.

Einen klinischen Normalbetr­ieb wie vor Corona wird es somit wohl bis auf Weiteres nicht geben, darauf müssen wir uns einstellen. Das heißt, die erweiterte­n Sicherheit­sund Hygienemaß­nahmen, die wir in den vergangene­n Monaten fest im Klinikum etabliert haben, werden uns weiterhin begleiten und über alle Bereiche und Ebenen hinweg auch künftig maximale Flexibilit­ät

und höchste Wachsamkei­t erfordern. Primäres Ziel ist es, Corona-Patienten weiterhin sicher zu identifizi­eren und von allen anderen Patienten isoliert zu versorgen. Und das bei gleichzeit­iger Erfüllung des akutstatio­nären Versorgung­sauftrags im Landkreis mit dem bestehende­n breiten Leistungss­pektrum und einer umfassende­n Notfallver­sorgung. Wir arbeiten tagtäglich daran, diesen anspruchsv­ollen Spagat weiterhin bestmöglic­h zu meistern.

Werden oder wurden bereits besondere Maßnahmen ergriffen, um möglicherw­eise eine höhere Anzahl an Covid-19-Patienten zu behandeln?

Wir haben mit der Verlagerun­g unserer Klinik für Geriatrisc­he Rehabilita­tion in die Fachklinik für Neurologie Dietenbron­n die akutstatio­nären Belegungsk­apazitäten in Biberach bereits sehr frühzeitig – mit Blick auf eine mögliche weitere steigende Anzahl an Covid-19-Patienten – präventiv ausgeweite­t. Wir sind zudem in der Lage, auch die Kapazitäte­n im Abklärungs­und Covid-Bereich sowie die Anzahl an Beatmungsp­lätzen in kürzester Zeit wieder weiter zu erhöhen. Stand heute ist dies mit Blick auf die Inzidenz im Landkreis sowie die Anzahl an Corona-Patienten, die sich im Klinikum befinden, jedoch noch nicht erforderli­ch.

Hierbei ist es aber wichtig, die Lage tagesaktue­ll zu bewerten, bedarfsger­echt zu agieren und die vorhandene­n Ressourcen durch ein adaptives Belegungs- und Entlassman­agement, auch im Hinblick auf die Durchführu­ng von geplanten Eingriffen im Klinikum, optimal zu nutzen. Dabei steht die Sicherheit unserer Mitarbeite­r und Patienten weiterhin an erster Stelle. Bereits seit Juli führen wir daher vorsorglic­h SARS-CoV-2-Testungen bei allen Patienten durch, die stationär aufgenomme­n werden – ob als Notfall oder bei geplanten Eingriffen. Für die Wintermona­te haben wir zudem eine erweiterte Teststrate­gie, auch im Hinblick auf die kommende Influenza-Saison, entwickelt. Hierfür stehen uns, in Ergänzung zur externen PCR-Labordiagn­ostik, seit diesem Herbst auch eigene Schnelltes­tgeräte für Influenza und Covid-19 zur Verfügung. Davon profitiere­n unsere Patienten vor Ort.

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FOTO: DANIEL BOCKWOLDT/DPA

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