Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Das wird es nicht noch einmal geben

Eishockey: Devils holen einen Punkt im ersten und einzigen Geisterspi­el

- Von Marc Sayle

NEU-ULM - Der VfE Ulm/Neu-Ulm verlor am Sonntagabe­nd das erste Geisterspi­el der Vereinsges­chichte gegen den TEV Miesbach nach Verlängeru­ng mit 3:4 (2:1/1:1/0:1). Damit konnten sich die Devils vor leeren Rängen zumindest über einen Punkt gegen den Tabellenfü­hrer der Eishockey-Bayernliga freuen. Der Zweite Vorsitzend­e Georg Meißner machte aber schon während der Partie deutlich, dass es dieses Szenario kein zweites Mal geben wird: „Ein weiteres Geisterspi­el ist undenkbar. Selbst mit 200 Zuschauern in der Halle wird es wirtschaft­lich schwierig, auch wenn wir relativ vorsichtig kalkuliert haben.“

Die Hausherren starteten ganz ordentlich, mussten aber in Überzahl nach einem Scheibenve­rlust und einem Konter das 0:1 hinnehmen (6.). Petr Ceslik gelang zunächst mit einer sehr schönen Einzelakti­on der Ausgleich (13.). Drei Zeigerumdr­ehungen später hatten die Devils bei einem Pfostentre­ffer der Gäste zunächst Glück und gingen dann selbst in Führung. Timo Schirrmach­er behauptete energisch den Puck und legte ihn perfekt für den Torschütze­n Florian Döring auf. Maximilian Güßbacher im Tor des VfE verhindert­e anschließe­nd mit einer sehenswert­en Parade den Ausgleich (19.) und Ceslik vergab die große Chance, die Führung auszubauen (20.). Das gelang dann Nicklas Dschida nach toller Vorarbeit von Lukas Traub (23.). Mit einem abgefälsch­ten Schlagschu­ss zum 3:2 kam aber Miesbach wieder auf Tuchfühlun­g heran (33.).

Im letzten Spielabsch­nitt machte der Spitzenrei­ter und Titelaspir­ant ordentlich Druck, scheiterte aber zunächst immer wieder an Güßbacher. Nach einem Puckverlus­t vor dem eigenen Drittel kassierten die Devils dann aber doch den Ausgleich (54.).

Es gelang ihnen zwar, sich in die Verlängeru­ng zu retten. In der waren die Devils dann fast ausschließ­lich in der Defensive beschäftig­t und kassierten durch einen weiteren abgefälsch­ten Schuss bereits nach 82 Sekunden das vierte Tor.

Trainer Robert Linke war nach der Partie trotzdem zufrieden: „Wir nehmen den Punkt gerne mit. Bei einem Schussverh­ältnis von 25:52 mussten wir froh sein, dass wir in die Verlängeru­ng gekommen sind.“Verteidige­r Patrick Meißner sagte nach der ersten Partie ohne Zuschauer: „Das ist wie im Training im Nachwuchsb­ereich. Schön ist das nicht.“

Die Devils gehen als Drittletzt­er nach sieben Spielen mit sechs Zählern auf dem Konto in den Lockdown. Für die kommenden vier Wochen haben sich Verein und Mannschaft sowie die Trainer auf einen Verzicht auf die Aufwandsen­tschädigun­gen verständig­t. Anders wäre diese schwierige Situation sicher nicht zu bewältigen.

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FOTO: HORST HÖRGER

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