Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Die Parteijugend wünscht sich Merz
Junge Union hat Mitglieder zu Parteivorsitz befragt – Laschet landet auf dem letzten Platz
auch er habe Merz schon kritisiert, sagte der JU-Chef. Die Abstimmung habe aber gezeigt, dass sich die junge Generation in der CDU „wieder mehr Unterscheidbarkeit in der deutschen Politik wünscht“. Das traue die JU offenbar Merz am ehesten zu. Auf die Frage, ob es noch weitere Kandidaten für den Parteivorsitz geben werde, sagte Kuban, er rechne nicht damit, dass sich am Personaltableau noch etwas ändere. Zuletzt war unter anderem Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus als möglicher vierter Kandidat in Spiel gebracht worden. Kuban sagte am Dienstag, es müsse jeder für sich entscheiden, ob er sich dieses Amt zutraue. Er habe von Brinkhaus bisher keine Signale in diese Richtung vernommen.
Der Parteitag sollte eigentlich Anfang Dezember in Stuttgart tagen, die Parteispitze sagte ihn jedoch wegen der Corona-Pandemie ab. Daraufhin entzündete sich heftiger Streit. Kandidat Merz warf der CDU-Führung vor, man wolle ihn benachteiligen. Später einigten sich Laschet, Roettgen und Merz doch noch auf einen Termin am 16. Januar. Noch steht aber nicht fest, ob es zu einem persönlichen Treffen oder einem anderen Format kommt. Möglich wäre etwa ein Online-Parteitag mit elektronischer Abstimmung und schriftlicher Schlussabstimmung per Briefwahl. Kuban sprach sich für letztere Variante aus, falls es keine digitale Wahl geben könne.
Die Jugendorganisation von CDU und CSU hatte die gut 70 000 der rund 100 000 JU-Mitglieder befragt, die nicht aus Bayern stammen. Nicht alle JUler gehören der CDU an. Unter den 1001 Delegierten des CDUParteitags sind etwa 100 auch Mitglied der Jugendorganisation. Die JU selbst entsendet keine weiteren Delegierten.