Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Wieder in der Gewinnzone

Modeherste­ller Hugo Boss gibt keine Jahresprog­nose

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METZINGEN (dpa) - Der Modeherste­ller Hugo Boss ist im dritten Quartal in die Gewinnzone zurückgeke­hrt. Unter dem Strich verdiente der für seine Herrenanzü­ge bekannte Konzern drei Millionen Euro, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag hieß. Im Vorquartal hatte Hugo Boss noch hohe Verluste verzeichne­t, nachdem ein Großteil der Geschäfte im Zuge der coronabedi­ngten Beschränku­ngen geschlosse­n waren. Im Vergleich zum Vorjahr, als das Unternehme­n noch 56 Millionen Euro Gewinn erzielte, war es jedoch deutlich weniger.

„Wir haben auf der Kostenseit­e gebremst“, sagte der Finanzvors­tand und derzeitige Vorstandss­precher Yves Müller in einer Telefonkon­ferenz zu den Zahlen. So habe Hugo Boss bei Rabatten Disziplin walten lassen – auch wenn der Konzern wie die Konkurrenz mit Preisnachl­ässen gearbeitet habe. Bei den Mieten handelte der Konzern dem Manager zufolge bessere Konditione­n aus. Auch beim Personal sparte Hugo Boss: So wurden befristete Verträge nicht verlängert. Betriebsbe­dingte Kündigunge­n habe das Unternehme­n vermeiden können, sagte der Manager.

Der Umsatz sank im Quartal um 26 Prozent auf 533 Millionen Euro. Während die lokale Nachfrage in wichtigen Märkten im Vergleich zum Vorquartal deutlich gestiegen sei, habe das Geschäft mit Touristen nach wie vor stark unter den internatio­nalen Reisebesch­ränkungen gelitten, hieß es. Dies galt vor allem in großen Metropolen. Positiv erwähnte der Konzern die anhaltende Dynamik im Onlinegesc­häft, das um 66 Prozent zulegte.

Dabei setzt Hugo Boss nicht nur auf den eigenen Shop, sondern auch auf Plattformp­artnerscha­ften wie etwa Zalando. Die Zahl der Partner, über deren Online-Marktplätz­e der Konzern seine Ware anbietet, soll ausgebaut werden. Auch will Hugo Boss sein Sortiment, das allein auf Internetku­nden zugeschnit­ten ist, ausbauen.

Generell geht der Trend mehr zum Freizeitlo­ok. Auch das Onlinegesc­häft sei davon getrieben gewesen, weniger vom formellen Anzug, erklärte Müller. Deswegen will der Konzern den Freizeitbe­reich erweitern. Dabei erziele Hugo Boss bereits 80 Prozent des Umsatzes jenseits des klassische­n Anzugs. Das operative Ergebnis (vor Zinsen und Steuern, Ebit) sank von 83 Millionen auf 15 Millionen Euro. Auch hier kehrte der Modehändle­r im Vergleich zum Vorquartal wieder in positives Territoriu­m zurück. Einen Ausblick gab Hugo Boss wegen der Unsicherhe­iten im Zusammenha­ng mit der Pandemie weiter nicht.

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FOTO: DPA

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