Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Der Borkenkäfer ist der große Feind der Fichten
Gerade durch Hitze und Sturm vorgeschädigte Bäume sind anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Der Borkenkäfer, der vor allem Fichten befällt, ist nach Angaben der Schutzgemeinschaft deutscher Wald (SDW) einer der gefährlichsten Schädlinge in der Forstwirtschaft. Er befällt zunächst kränkelnde und absterbende Bäume, bei einer Massenvermehrung können aber auch gesunde Bäume absterben. Nach Expertenschätzungen zerstörten die Insekten allein im vergangenen Jahr etwa elf Millionen Kubikmeter Holz. In diesem Jahr dürfte es landesweit ebenfalls enorme Schäden geben. Die Käfer und deren Larven leben verborgen in und unter der Rinde. Sie vernichten das Wachstumsgewebe und die Rinde der Fichten, die dadurch absterben. Die Bäume sind an den kahlen Stämmen zu erkennen. Wegen der höheren Temperaturen kann der Käfer seit einigen Jahren bereits im April Eier ablegen, so dass über mehrere Käfergenerationen aus einem einzigen Pärchen gut 100 000 neue Käfer werden.
Für die Esche dürfte auf der Schwäbischen Alb die Zeit abgelaufen sein. Nüchtern rechnet Förster Ralf Kölle vor, dass die Esche zuletzt zwölf Prozent der Waldbäume ausgemacht habe, heute gibt es kaum noch unbefallene Eschen. Er befürchtet, dass die jungen Eschenbestände einbrechen und es in 25 bis 30 Jahren keine Eschen mehr auf der Alb gibt. Der Grund sei das „Falsche Weiße Stängelbecherchen“, eine eingeschleppte parasitäre Pilzart, die Unmengen von Sporen bildet, die über den Wind verteilt die Blätter der Eschen infizieren. Der Erreger dringt über Blattstiele und Triebe weiter in Äste und das Holz der Bäume vor, wie Kölle darlegt: Die Folge: „Die Triebe sterben von außen nach innen her ab.“Es sei bundesweit ein Problem, das so dramatisch sei, dass die Eschenbestände absterben. „Das Eschensterben ist nicht mehr zu bremsen“, glaubt er. (hjs)