Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ehingens neuer Polizeichef stellt sich vor
Tobias Schmidberger über seinen Traumberuf, Ziele und seine Rückkehr nach Ehingen
EHINGEN/LAICHINGEN - Fußballprofi, Feuerwehrmann, Astronaut: Die Berufswünsche kleiner Jungs gehen ganz schön weit auseinander. Nicht immer wird daraus auch Realität. Anders ist es bei Tobias Schmidberger. Für den 37-Jährigen war schon als Kind klar: „Polizist war und ist mein Traumberuf.“
Seit nunmehr einem Monat leitet er die Dienststelle der Polizei in Ehingen. Sein Start unter schwierigen Bedingungen war ein besonderer – ebenso wie sein Weg an die Spitze der Ehinger Polizei.
Den Beruf hat Schmidberger „von der Pike auf gelernt“, wie er sagt. Warum für ihn schon immer klar war, dass er in Polizeiuniform seinen Berufsalltag bestreiten will, das wisse er aber nicht. „Mir war es nur von Kind auf klar, seitdem ich mich erinnern kann, dass es mein Traumberuf ist“, sagt er. Was ebenfalls schon immer feststand: „Ich möchte für die Belange der Bürger da sein, mir gefällt der Umgang mit Menschen und auch der abwechslungsreiche Alltag.“Zudem sei es für ihn wichtig, dafür zu sorgen, dass „Recht und Gesetz“eingehalten werden.
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Bis er letzten Endes in seiner neuen Position gelandet ist, hatte Schmidberger gleich eine ganze Reihe unterschiedlicher Stationen absolviert. „Es ist immer gut, einen Perspektivenwechsel zu haben. So lassen sich Bedürfnisse und Zusammenhänge besser erkennen und nachvollziehen“, sagt er. So bringt er Erfahrung aus vielen Bereichen mit, „und ich weiß, worauf es im Einsatz ankommt“. Sein Engagement bei der
Polizei startete 2001 als er bei der Bereitschaftspolizei Biberach im mittleren Dienst eingestellt wurde. Es folgte ein Posten in der Einsatzhundertschaft, Streifendienst in Tübingen (2006), dann ein Studium für den gehobenen Dienst an der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen. Versetzt wurde er, nachdem er in Tübingen wieder im Einsatz war, als Polizeikommissar 2011 zum Polizeirevier Laupheim. Vier Jahre später verschlug es ihn – er bewarb sich 2015 für den höheren Dienst – unter anderem in die Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, in den Führungs- und Einsatzstab und in die Führungsgruppe der damaligen Polizeidirektion.
Auch Ehingen zählte im Rahmen der Hospitation zum Studium für ein halbes Jahr zu seinen Zwischenstationen. „Das war im Nachhinein ganz gut“, sagt er. Denn überall gebe es regionale Besonderheiten. Hier spezielle Feste etwa wie die Kirbe beispielsweise, aber auch die Tatsache, dass das Ehinger Revier das größte innerhalb des Polizeipräsidiums Ulm ist. Anfahrtszeiten müssen immer eingerechnet werden, sagt er. Das müssten sowohl die Kollegen beachten als auch diejenigen, die die Polizei zur Hilfe rufen.
Für ihn ist es eine besondere Umstellung, künftig nicht mehr selbst in den Streifenwagen zu steigen. Wenn er aus dem Fenster in den Hof blicke und die Streifenwagen sehe, habe er „stückweit ein weinendes Auge“. Denn es habe schon immer zu seinem Verständnis gehört, als Polizist Unfälle und Einbrüche aufzunehmen, „Verbrechern hinterherzufegen“und alles was sonst draußen anfällt. Die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln, sei aber stets auch ein Antrieb für ihn gewesen. Bei größeren, komplexen Einsätzen werde er „aber auch draußen sein“.
In Ehingen wolle er die gut strukturierte Dienststelle weiterführen und „optimieren, wo Bedarf ist“. „Wir sind gut aufgestellt“, betont er. Corona habe zwar den Alltag seiner Kollegen auch etwas verändert, aber mit Maske beispielsweise seien die Kollegen ohnehin schon immer bei Kontrollen unterwegs. Lediglich seine Vorstellungsrunden mit den Bürgermeistern
der untergestellten Polizeiposten habe er verschieben müssen. Getroffen zu Gesprächen hatte er sich bereits mit der Stadt Ehingen und Oberbürgermeister Baumann.
Für Schmidberger, der aus Schemmerhofen (Landkreis Biberach) stammt, und mit seiner Frau zwei Töchter hat, ist generell wichtig: „Dass wir als Polizei weiterhin ansprechbar vor Ort sind und den Schutz der Bürger gewährleisten. Das ist mein Anspruch, dem ich nachkommen will.“