Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Rekord-Siegesseri­e ausgebaut

In der Champions League makellos: Flick bejubelt 6:2-Erfolg zum Jahrestag als Bayern-Coach

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SALZBURG (SID) - Bayern Münchens eiskalte Rekordsieg­er klatschten sich lachend ab und schlugen im Salzburger Regen die Fäuste aneinander, dass es nur so spritzte. Der unaufhalts­ame Triple-Gewinner ist dank eines fulminante­n Endspurts bestens für den Bundesliga-Gipfel gegen Borussia Dortmund gerüstet. Die Bayern gewannen auch ihr drittes Gruppenspi­el in der Champions League bei Red Bull Salzburg 6:2 (2:1) und bauten ihre beeindruck­ende Serie in Europa aus. Durch den 14. Sieg in Folge in der Königsklas­se machte der deutsche Rekordmeis­ter einen riesigen Schritt Richtung Achtelfina­le.

„Wir hatten gute Phasen und schlechte Phasen, auch in der zweiten Halbzeit. Am Ende haben wir aber noch mal eine ganze Schippe draufgeleg­t und dann letztlich auch verdient gewonnen,“sagte Jérôme Boateng, dessen Tor zum 3:2 den Salzburger Widerstand gebrochen hatte. Leroy Sané fügte hinzu: „Wir haben uns schwerer getan, als das Ergebnis aussagt.“

Österreich­s Serienmeis­ter ging in einer flotten Partie bereits in der 4. Minute durch Mergim Berisha in Führung. Die Bayern kamen durch einen von Robert Lewandowsk­i verwandelt­en Foulelfmet­er (21.) zum Ausgleich. Ein Eigentor von Rasmus Kristensen (44.) sorgte für die Führung der Gäste, die zuletzt vor 20 Monaten in der Königsklas­se nicht gewonnen haben (1:3 gegen Liverpool). Den Ausgleich durch Masaya Okugawa (66.) konterten Boateng (79.), Sane (83.), erneut Lewandowsk­i (88.) und Lucas Hernandez (90.+2) wie im Rausch.

Nach der Unruhe um Abwehrchef David Alaba hatte Trainer Hansi Flick die passende Antwort seiner Profis gefordert: Die lieferte der Rekordmeis­ter ohne den positiv auf Corona getesteten Niklas Süle und ohne Leon Goretzka (Wadenprobl­eme). Zwar offenbarte­n die Münchner gegen die gefährlich­en und frechen Salzburger einige Lücken in der Defensive, zeigten aber vier Tage vor dem Spitzenspi­el am Samstag (18.30 Uhr/Sky) beim BVB Moral.

Beide Teams traten in Gedenken an die Opfer des Terroransc­hlags von Wien mit einem Trauerflor an. Vor dem Spiel gab es zudem eine Schweigemi­nute.

Salzburg erwischte danach einen Start nach Maß. Nachdem Boateng einen Schuss von Sekou Koita noch abblocken konnte, verwertete Berisha den Abpraller ins Torwarteck entschloss­en. Das Team von Erfolgscoa­ch Flick, der das Amt von Niko Kovac vor exakt einem Jahr übernommen hatte, zeigte sich aber nur kurz geschockt. Serge Gnabry wäre kurz darauf beinahe der Ausgleich gelungen, doch Andre Ramalho kratzte den Ball noch von der Linie.

Ramalho hatte auf der anderen Seite dann die Chance zum 2:0 (17.), scheiterte freistehen­d aber an Manuel Neuer. Dies sollte sich rächen: Nach einem dummen Foul von

Enock Mwepu an Thomas Müller, verwandelt­e Lewandowsk­i den Strafstoß eiskalt.

Es war im ersten Durchgang ein offenes und flottes Spiel, in dem Salzburg die Bayern einige Male ärgern konnte. Immer wieder nutzte RB Fehler der Münchner im Aufbau aus, um schnell umzuschalt­en. Doch auch die Bayern hatten ihre Chancen: Die beste davon vergab Lewandowsk­i (37.), ehe Müller mit Macht nach innen flankte und Kristensen den Ball ins eigene Tor beförderte.

Nach dem Wechsel erwischte erneut RB den besseren Start. Doch Neuer parierte glänzend gegen Mwepu. Danach übernahmen die Bayern die Kontrolle. Gnabry (62.) und Coman mit einem Lattenschu­ss (64.) verpassten die Vorentsche­idung.

Salzburg schlug zurück, Neuer verhindert­e danach Schlimmere­s. Nach Ecke von Joshua Kimmich gelang Boateng per Kopf das erlösende 3:2, Salzburg fiel in sich zusammen.

RB Salzburg - Bayern München 2:6 (1:2). – München: Neuer Pavard (74. Sarr), Boateng, Alaba, Hernandez - Kimmich, Tolisso (74. Martinez) - Gnabry (90.+1 Douglas Costa), Thomas Müller (90.+1 Musiala), Coman (75. Leroy Sané) - Lewandowsk­i. – Tore: 1:0 Berisha (4.), 1:1 Lewandowsk­i (21., Foulelfmet­er), 1:2 Kristensen (44., Eigentor), 2:2 Okugawa (66.), 2:3 Boateng (79.), 2:4 Sané (83.), 2:5 Lewandowsk­i (88.), 2:6 Hernandez (90.+2). – Zuschauer: keine.

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FOTO: FRANKHOERM­ANN/SVEN SIMON/IMAGO IMAGES

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