Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Abenteuer Ausland

Basketball: Oshita und Hankerson vom Team Ehingen Urspring über erste Profi-Station

- Von Sven Koukal

EHINGEN/URSPRING - Nach rund einem Monat in der neuen Wirkungsst­ätte ziehen die beiden USNeuzugän­ge des Teams Ehingen Urspring, Christian Oshita und Kameron Hankerson, ein positives Zwischenfa­zit. Eine „wilde“Erfahrung sei das Abenteuer Ausland für die beiden Neuzugänge bisher. „Es ist anders als zuhause, aber es ist gut“, sagt der 23-jährige Oshita. So vieles ist für die beiden Flügelspie­ler neu: Europa, Deutschlan­d, die Kultur, das Essen – und letzten Endes auch der Basketball.

„Europäisch­er Basketball ist unorthodox“, sagt sein Mitspieler Kameron Hankerson. Bereits nach den bisher zwei absolviert­en Spielen ist ihm das aufgefalle­n. Nicht nur die Spielweise sei anders, auch der Rhythmus. „Wir sind es gewohnt, Donnerstag oder Freitag und dann gleich wieder am Wochenende zu spielen“, erklärt der 22-jährige Hankerson. Zwar kommt das in der Pro A auch vor – wie beispielsw­eise wenn das Team Ehingen Urspring am Freitag Karlsruhe empfängt und am Sonntag gegen Rostock spielt – doch so viel Zeit dazwischen zu haben sei neu.

Ehingen/Urspring ist für beide Spieler die erste Station als Profi. Beide freuen sich über das Engagement, sagten der Reise ins Ungewisse (Hankerson: „Ich war noch nie außerhalb der USA.“) ohne zu zögern zu. Die bisher ungewohnte­n Eindrücke einzuordne­n und zu verarbeite­n, gepaart mit dem Training, dem Kennenlern­en der Mitspieler und der Art des europäisch­en Basketball­s, all das gehört zurzeit zum Alltag.

Beide Spieler teilen sich aber weit mehr als nur die Liebe zum Sport und Ehingen/Urspring als erste Profistati­on – sie wohnen auch zusammen. Der regelmäßig­e Austausch weit über den Basketball hinaus helfe beiden, das Leben hier zu genießen. „Auch wenn es eine Umstellung ist, dass es beispielsw­eise keine Tacos gibt, die Sonne schon um 5 untergeht und man Familie und Freunde nicht mehr so oft sieht“, beschreibt Oshita.

An den Moment, das erste Mal von der Schelkling­er Innenstadt abzubiegen, „die lange Straße nach Urspring“

entlang zu fahren, an das Ankommen an dem „abgelegene­n, landschaft­lich sehr schönen Ort “, so Oshita, daran erinnern sich beide noch ganz genau. „Urspring ist eine große Familie“, sagen sie und genau das habe man von Anfang an gespürt. Das aber sei auch der große Unterschie­d zu ihrer Heimat. „Die Highschool ist wirklich riesig, genauso wie die Städte“,

so Oshita. In Ehingen und Urspring wiederum kenne man sich und man könne sich auch mehr auf den Sport an sich konzentrie­ren.

Beiden wurde das sportliche Talent in die Wiege gelegt: Oshitas Mutter war Läuferin, sein Vater spielte Wasserball; Hankersons Mutter spielte Volleyball, sein Vater wiederum war selbst als Basketball­er in der zweiten dänischen Liga aktiv. Entspreche­nd sagen auch beide, dass sie, obwohl sie auch in ihrer Jugend andere Sportarten wie Football gespielt haben, am Basketball drangeblie­ben sind. „Ich spiele Basketball, seitdem ich laufen und mich an irgendwas erinnern kann“, sagt beispielsw­eise Hankerson.

Über die Zusammenar­beit mit ihrem Headcoach Domenik Reinboth verlieren sie nur gute Worte. Er habe „viel Energie“, erkläre alles immer so, dass man es wirklich verstanden habe und sei sehr gut darin, ein Team zu formen – immerhin das jüngste der gesamten Liga. Beide sagen, dass die Puzzleteil­e die richtigen sind, sprich die richtigen Spieler sich im Team zusammenge­funden haben. Jetzt gehe es darum, sich als Mannschaft zu beweisen und sich permanent zu verbessern.

Von den Fans erhoffen sie sich die nötige Geduld in dieser Zeit, in der diese das Team nicht vor Ort unterstütz­en können. „Ich denke, dann werden wir ziemlich erfolgreic­h sein“, ist sich Hankerson sicher.

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FOTO: KOU

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