Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Mann ohne Maske rastet im Zug aus
62-Jähriger schlägt und tritt nach Zugbegleiter – Bundespolizei schreibt Anzeige
REGION (sz) - Ein 62-jähriger Mann hat am gestrigen Mittwochnachmittag gegen 15:00 Uhr mehrfach versucht den Zugbegleiter eines Regionalzuges, der in Richtung Ulm unterwegs war, zu schlagen und zu treten. Das meldet die Bundespolizei, die den Mann später dingfest machte.
Nach derzeitigen Erkenntnissen der Bundespolizei sprach der Mitarbeiter der Deutschen Bahn den Reisenden kurz nach der Abfahrt des Zuges von Heidenheim in Richtung Ulm an, da er offenbar keine MundNasen-Bedeckung trug. Trotz mehrfacher Aufforderung des Zugbegleiters soll der 62-Jährige sich vehement geweigert haben, einen geeigneten Mund-Nasen-Schutz zu tragen, weshalb der Bahnmitarbeiter den Fahrgast bei der Ankunft des Zuges am Bahnhof Herbrechtingen aufforderte, den Zug zu verlassen.
Der bereits polizeibekannte Mann soll den 51-Jährigen daraufhin beleidigt sowie mit Schlägen und Tritten attackiert haben, bevor er letztlich den Regionalexpress verließ. Der Zugbegleiter konnte den Angriffen wohl ausweichen und blieb unverletzt.
Kurz nach dem Vorfall konnten Bundespolizisten den Tatverdächtigen anhand einer Personenbeschreibung antreffen und dessen Identität feststellen. Der 62-Jährige muss nun neben einer Strafanzeige wegen des Verdachts der versuchten Körperverletzung zudem mit einem Bußgeldverfahren wegen des Verstoßes gegen die Corona-Verordnung rechnen.
Seit Montag, 2. November, intensiviert die Bundespolizei den Einsatz zur Pandemiebekämpfung und unterstützt damit die Bundesländer. Im bahnpolizeilichen Bereich wird in den Zügen und auf den Bahnhöfen ein verstärktes Augenmerk auf die Intensivierung der Ermahnung von Reisenden zum Tragen eines MundNasen-Schutzes gelegt.
Im Zeitraum von Montag bis einschließlich Mittwoch, 2. bis 4. November,
wurden im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Stuttgart insgesamt 265 Personen ohne eine erforderliche Mund-Nasen-Bedeckung festgestellt. In 263 Fällen wurden Ermahnungen ausgesprochen, in zwei Fällen informierten die Einsatzkräfte das zuständige Gesundheitsamt, um ein Bußgeldverfahren einzuleiten. Eine Person war zur Durchsetzung des Hausrechtes durch Kräfte der Bundespolizei des Bahnhofs verwiesen worden.