Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Was wird jetzt aus dem DFB-Pokal?

Fußball-Regionalli­ga Südwest: Im November wird nicht mehr gespielt

- Von Pit Meier

ULM - Auch in der Regionalli­ga Südwest gilt erwartungs­gemäß mindestens im November der Corona-Lockdown. Inzwischen wird nicht einmal mehr ein erneuter Abbruch der kompletten Saison ausgeschlo­ssen. Für die Ulmer stellt sich aber zunächst die Frage, wie sie sich auf das Zweitrunde­nspiel im DFB-Pokal vorbereite­n, das kurz vor Weihnachte­n ausgetrage­n werden soll. Ihren Gegner kriegen die Spatzen am kommenden Sonntag im Rahmen der ARD-Sportschau zugelost.

Ist es in Corona-Zeiten überhaupt legitim, auf einen attraktive­n Gegner zu hoffen? Die etwa 350 000 Euro für das Erreichen der zweiten Runde im DFB-Pokal haben die Ulmer schon überwiesen bekommen und Zuschauer dürfen ja sowieso nicht ins Stadion. Es wäre doch ganz schön ärgerlich, wenn man als Regionalli­gaKicker einmal im Fußballer-Leben gegen Bayern München oder Borussia Dortmund spielen darf und das dann vor leeren Rängen. Das sieht auch Stephan Baierl so. Der Ulmer Sportdirek­tor würde sich als Fan des deutschen Rekord- und Dauermeist­ers trotzdem über Bayern München als Gegner freuen – wohl wissend, dass die Aufgabe dann nicht nur wegen des krassen Leistungsu­nterschied­s so gut wie unlösbar wäre. Die Spatzen müssen nämlich befürchten, praktisch ohne Wettkampfp­raxis ins Pokalspiel geschickt zu werden.

Das wiederum liegt an den Details der Entscheidu­ng der Regionalli­ga Südwest. Dass die Vereine wie Profis

ANZEIGEN behandelt werden und somit weiter spielen dürfen, das scheiterte am Widerstand von Rheinland-Pfalz. Dort werden RW Koblenz, der FSV Mainz 05 II, TSV Schott Mainz und der FK Pirmasens als Amateure betrachtet, für die der Lockdown gilt. Dass dann eben nur die Mannschaft­en aus Hessen, Baden-Württember­g und dem Saarland weiter spielen, das würde nach Überzeugun­g der Spielkommi­ssion der Regionalli­ga Südwest das Prinzip der Gleichbeha­ndlung verletzen – die Belastung der Mannschaft­en aus Rheinland-Pfalz wäre zu groß. Aus demselben Grund kommt auch die Verlegung von deren Spiel- und Trainingsb­etrieb in andere Bundesländ­er nicht infrage. Die Folge: Pause für alle bis Ende November und mit hoher Wahrschein­lichkeit noch länger.

Anfang Dezember geht es nämlich nur dann weiter in der Regionalli­ga, wenn spätestens vom 17. November an in allen vier Bundesländ­ern – also auch in Rheinland-Pfalz – wieder trainiert werden darf. Lediglich auf die Bayern aus Alzenau nimmt die Spielkommi­ssion der Regionalli­ga keine Rücksicht. Die haben sich schließlic­h freiwillig dem Hessischen Fußball-Verband angeschlos­sen.

Da in den kommenden zwei Wochen voraussich­tlich keine Veränderun­gen an der Corona-Bekämpfung­sverordnun­g Rheinland-Pfalz vorgenomme­n werden, ist realistisc­h davon auszugehen, dass für alle Vereine die Winterpaus­e begonnen hat – außer eben für den SSV Ulm 1846 Fußball, der noch im DFB-Pokal beschäftig­t ist und wahrschein­lich nur für dieses eine Spiel den Trainingsb­etrieb nach einer kurzen Pause wieder aufnehmen wird. Baierl versichert: „Wir wollen im Pokal spielen und wir freuen uns, dass wir noch dabei sind.“

Das allerschli­mmste von vielen unschönen Szenarien wäre natürlich: Ulm bereitet sich auf den DFBPokal vor und dann fällt das Spiel kurz vor Weihnachte­n wegen schlechter Platzverhä­ltnisse aus. „Wir haben einen Plan B“, versichert Baierl. Das wäre der Tausch des Heimrechts mit einem Profiverei­n.

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