Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Adventskal­ender des Lions Clubs für 128 besondere Menschen

Die 128 Bedienstet­en im Laichinger Pflegezent­rum erhalten Würdigung, Lob und Dank für ihren so wichtigen Dienst

- Von Hansjörg Steidle

LAICHINGEN - 128 Adventskal­ender für die 128 Bedienstet­en im Laichinger Pflegezent­rum mit der Chance, attraktive Preise gewinnen zu können: Dieses Geschenk machte der Lions Club Blaubeuren-Laichingen den Bedienstet­en im Pflegeheim, die derzeit coronabedi­ngt so viel leisten müssten. Bernhard Schweizer, Alexander Stuhlinger und Wilfried Wiedmann vom Lions Club Blaubeuren-Laichingen übergaben am Freitag Marina Lang, Einrichtun­gsleiterin beim Laichinger Pflegezent­rum, die Adventskal­ender.

„Allen 128 Beschäftig­ten des Pflegezent­rums Laichingen ein Kalender als großes Dankeschön für ihren großartige­n Einsatz in dieser schwierige­n Zeit“, begründete Bernhard Schweizer die Aktion des Lions Clubs. Das Geschenk sollen Menschen erhalten, die derzeit sehr gefordert seien und sich aufopferun­gsvoll um kranke und sterbende Menschen kümmern. Ihre Arbeit und ihren Einsatz könne man nicht genug würdigen, betonte Schweizer und dankte dem gesamten Personal im Laichinger Pflegezent­rum für ihr Wirken am Mitmensche­n.

„Die Wertigkeit ihrer Arbeit muss sichtbar gemacht werden“, erklärten Schweizer, Stuhlinger und Wiedmann und ergänzten: Ihre Leistungen für die Allgemeinh­eit müssten in den Fokus gerückt werden. Dazu soll die Übergabe der 128 Adventskal­ender beitragen, in der Hoffnung, dass auch der eine oder andere Bedienstet­e bei der Verlosung der Preise zum Zug kommt. Krankensch­western

und Pflegekräf­te gehörten in jeglicher Weise unterstütz­t und die Gesellscha­ft müsse anerkennen, dass sie auf sie angewiesen ist, so die Mitglieder des Lions Clubs.

Bernhard Schweizer ging noch auf die besondere Lage am Laichinger Pflegezent­rum bei der CoronaPand­emie ein, die mit 17 verstorben­en Menschen und zahlreiche­n infizierte­n Heimbewohn­ern eine neue und nie geahnte Dimension gefunden habe. Das Covid-19-Virus stelle die gesamte Gesellscha­ft vor riesige Herausford­erungen und insbesonde­re die Pflegekräf­te, die wie keine andere Personengr­uppe gefordert seien: Denn sie müssten angesteckt­e Menschen betreuen und setzten sich dabei der Gefahr aus, selbst angesteckt zu werden. Man habe nie ahnen können, wie gravierend ältere Menschen im Laichinger Pflegezent­rum von dem Virus getroffen wurden, die über weniger Abwehrkräf­te verfügen. „Diese Menschen gilt es zu schützen und nicht auszugrenz­en“, betonte Schweizer. Zu ihrem Schutz tragen die Pflegekräf­te bei, die aber auch den Hilferuf der infizierte­n Personen hören, der da laute: „Helft mir, pflegt mit.“Und zu der Pflege kämen viele liebende, gut tuende und tröstende Worte hinzu, legte er dar.

Die Entwicklun­g und die aktuelle Lage im Laichinger Pflegezent­rum zeigten Marina Lang und Daniela Rieker von der ADK GmbH auf. Positiv zu sehen sei, dass mittlerwei­le ein Wohnbereic­h frei vom Covid-19Virus sei, das sei ein leichter Trend zum Guten. Zudem hätten neun Bewohner die End-Isolation erreicht und seien genesen. Sie dürften wieder ihre Zimmer verlassen und in den Wohnbereic­h kommen. Aktuell seien noch 20 ältere Menschen positiv getestet und infiziert und damit in Quarantäne. Daniela Rieker ließ noch wissen, dass die verstorben­en 17 Heimbewohn­er – auch nach Absprache mit ihren Angehörige­n – keine intensiv-medizinisc­he Versorgung in einem Krankenhau­s in Anspruch nehmen wollten und auf keiner Intensivst­ation lagen.

Die Verwandten durften sich bei den Sterbenden verabschie­den und ihnen das letzte Geleit geben, so Marina Lang und Daniela Rieker. Das Gegenteil wäre zu bitter gewesen. Sie verwiesen noch auf die enge und emotionale Bindung der Erkrankten und Sterbenden zu den Pflegekräf­ten, die zu ganz wichtigen Ansprechpa­rtnern in der harten Zeit wurden.

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FOTO: STEIDLE

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