Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Zweite Zufahrt für Hohenstadter Friedhof
Landschaftsarchitektin stellt Konzepte zur Umstrukturierung des Gottesackers vor
HOHENSTADT - Der Hohenstadter Friedhof wird überplant. Die Landschaftsarchitektin Marion Thiede vom gleichnamigen Büro aus Kirchheim stellte in der jüngsten Gemeinderatssitzung zwei Lösungen zur Umstrukturierung vor. Wichtig für die Umgestaltung ist eine zweite Pflegezufahrt für den Bauhof an der südwestlichen Seite des Friedhofs und die Neuanlage von Lager- und Grüngutsammelplatz.
Hauptpunkte der Friedhofsanierung sind eine neue Pflegezufahrt und die Aufforstung der Bepflanzung. Bisher besteht lediglich eine Zufahrt zum Friedhof von Norden her beim Haupteingang. Dies führt zu Schwierigkeiten, wenn Grabfelder aufgelöst werden müssen. Um eine neue Zufahrt zu ermöglichen, müssen dazu die Schüttgutgruben im Südwesten verlagert werden. Am bisherigen Nebeneingang sollen die bestehenden Hecken entfernt werden, bestehende Vegetation soll umgesetzt und ein großes Tor plus Personenzugang geschaffen werden.
Die Gruben wandern dazu nach Südosten auf die freie Rasenfläche, so dass für den Bauhof genügend Rangierraum bleibt. Die zweite Lösung mit einer Zufahrt am südöstlichsten Teil des Friedhofs wurde sofort verworfen. „Wir haben diese Lösung fallen lassen, da hier die Zufahrt zu eng geworden wäre“, erklärte Thiede. Zum Abbiegen auf den Hauptweg sei bei der Berechnung die Schleppkurve direkt über bestehende Gräber verlaufen. „Das ist absolut pietätlos und nicht zu empfehlen.“
Auch die Bäume auf dem Friedhof sind „überarbeitungsbedürftig“. Die
Kirschen in der Gruppe bei der Kapelle seien völlig ungleich gewachsen. Hier soll eine neue Baumgruppe gepflanzt werden. Eine Bank an der östlichen Seite der Kapelle mit Blick auf diese Baumgruppe soll zum Verweilen einladen. Die Hecke an der westlichen Grenze sieht „sehr schlecht aus“, sei durchsichtig und sehr breit. „Die muss weg“, betonte Thiede.
Bei der bestehenden Doppelhecke sei die Pflege extrem schwierig, eine Bepflanzung mit schlank wachsenden Eiben im Block wäre denkbar. Auch die Hecke im Süden soll auf maximal 1,60 Meter
Höhe gestutzt werden. „Hier ist kein wirklicher Sichtschutz erforderlich, da kein Weg vorbeiführt und nur die gemeindeeigene Grünfläche angrenzt.“Im Eingangsbereich werden die bestehenden U-Steine entfernt, da sie nicht mehr bepflanzt werden und dem Bauhof die Pflege der Rasenfläche in diesem Bereich erschweren.
Die Gemeinde wird sich noch über verschiedene Bestattungsformen Gedanken machen müssen. In der südwestlichen Ecke ist eine Fläche für 15 Baumgräber möglich, Reihengräber werden angelegt. Der Trend geht weg von Doppelgräbern hin zu kleineren Gräbern. Dies sieht auch Gemeinderat Kurt Oldenburg und ist sich sicher: „Der Platz auf unserem Friedhof reicht noch ewig.“Die Kostenschätzung für das Anlegen der Zufahrt, die Umlagerung des Lagerplatzes, die Entfernung der U-Steine im Eingangsbereich, die Bepflanzung mit Bäumen und Aufstellen von Bänken einschließlich einer Egalisierung des Geländes südlich der Kapelle liegt bei 48 000 Euro. Eine Kostensenkung durch Eigenleistungen des Bauhofs ist möglich.
Nun muss die Gemeinde die Friedhofssatzung ändern, die Gebühren neu kalkulieren, neue Bestattungsformen hinzufügen. Eine Entscheidung über die genaue Ausführung fällt in der Dezembersitzung des Gemeinderats.
„Wir haben diese Lösung fallen lassen, da hier die Zufahrt zu eng geworden wäre“Marion Thiede Landschaftsarchitektin