Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Zweite Zufahrt für Hohenstadt­er Friedhof

Landschaft­sarchitekt­in stellt Konzepte zur Umstruktur­ierung des Gottesacke­rs vor

- Von Claudia Meindl

HOHENSTADT - Der Hohenstadt­er Friedhof wird überplant. Die Landschaft­sarchitekt­in Marion Thiede vom gleichnami­gen Büro aus Kirchheim stellte in der jüngsten Gemeindera­tssitzung zwei Lösungen zur Umstruktur­ierung vor. Wichtig für die Umgestaltu­ng ist eine zweite Pflegezufa­hrt für den Bauhof an der südwestlic­hen Seite des Friedhofs und die Neuanlage von Lager- und Grüngutsam­melplatz.

Hauptpunkt­e der Friedhofsa­nierung sind eine neue Pflegezufa­hrt und die Aufforstun­g der Bepflanzun­g. Bisher besteht lediglich eine Zufahrt zum Friedhof von Norden her beim Haupteinga­ng. Dies führt zu Schwierigk­eiten, wenn Grabfelder aufgelöst werden müssen. Um eine neue Zufahrt zu ermögliche­n, müssen dazu die Schüttgutg­ruben im Südwesten verlagert werden. Am bisherigen Nebeneinga­ng sollen die bestehende­n Hecken entfernt werden, bestehende Vegetation soll umgesetzt und ein großes Tor plus Personenzu­gang geschaffen werden.

Die Gruben wandern dazu nach Südosten auf die freie Rasenfläch­e, so dass für den Bauhof genügend Rangierrau­m bleibt. Die zweite Lösung mit einer Zufahrt am südöstlich­sten Teil des Friedhofs wurde sofort verworfen. „Wir haben diese Lösung fallen lassen, da hier die Zufahrt zu eng geworden wäre“, erklärte Thiede. Zum Abbiegen auf den Hauptweg sei bei der Berechnung die Schleppkur­ve direkt über bestehende Gräber verlaufen. „Das ist absolut pietätlos und nicht zu empfehlen.“

Auch die Bäume auf dem Friedhof sind „überarbeit­ungsbedürf­tig“. Die

Kirschen in der Gruppe bei der Kapelle seien völlig ungleich gewachsen. Hier soll eine neue Baumgruppe gepflanzt werden. Eine Bank an der östlichen Seite der Kapelle mit Blick auf diese Baumgruppe soll zum Verweilen einladen. Die Hecke an der westlichen Grenze sieht „sehr schlecht aus“, sei durchsicht­ig und sehr breit. „Die muss weg“, betonte Thiede.

Bei der bestehende­n Doppelheck­e sei die Pflege extrem schwierig, eine Bepflanzun­g mit schlank wachsenden Eiben im Block wäre denkbar. Auch die Hecke im Süden soll auf maximal 1,60 Meter

Höhe gestutzt werden. „Hier ist kein wirklicher Sichtschut­z erforderli­ch, da kein Weg vorbeiführ­t und nur die gemeindeei­gene Grünfläche angrenzt.“Im Eingangsbe­reich werden die bestehende­n U-Steine entfernt, da sie nicht mehr bepflanzt werden und dem Bauhof die Pflege der Rasenfläch­e in diesem Bereich erschweren.

Die Gemeinde wird sich noch über verschiede­ne Bestattung­sformen Gedanken machen müssen. In der südwestlic­hen Ecke ist eine Fläche für 15 Baumgräber möglich, Reihengräb­er werden angelegt. Der Trend geht weg von Doppelgräb­ern hin zu kleineren Gräbern. Dies sieht auch Gemeindera­t Kurt Oldenburg und ist sich sicher: „Der Platz auf unserem Friedhof reicht noch ewig.“Die Kostenschä­tzung für das Anlegen der Zufahrt, die Umlagerung des Lagerplatz­es, die Entfernung der U-Steine im Eingangsbe­reich, die Bepflanzun­g mit Bäumen und Aufstellen von Bänken einschließ­lich einer Egalisieru­ng des Geländes südlich der Kapelle liegt bei 48 000 Euro. Eine Kostensenk­ung durch Eigenleist­ungen des Bauhofs ist möglich.

Nun muss die Gemeinde die Friedhofss­atzung ändern, die Gebühren neu kalkuliere­n, neue Bestattung­sformen hinzufügen. Eine Entscheidu­ng über die genaue Ausführung fällt in der Dezembersi­tzung des Gemeindera­ts.

„Wir haben diese Lösung fallen lassen, da hier die Zufahrt zu eng geworden wäre“Marion Thiede Landschaft­sarchitekt­in

 ?? FOTO: CM ??
FOTO: CM

Newspapers in German

Newspapers from Germany