Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Der Plan von Mazunov geht nicht auf

Tischtenni­s: Neu-Ulm verliert gegen Borussia Düsseldorf und Topspieler Timo Boll deutlich

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NEU-ULM (sz) - Borussia Düsseldorf bleibt in der Tischtenni­s-Bundesliga in der laufenden Runde eine Klasse für sich. Auch der Tabellenzw­eite TTC Neu-Ulm stoppte den Rekordmeis­ter nicht und verlor das Spitzenspi­el sogar unerwartet klar 0:3 – schlug sich aber gegen die in aktuell bester Besetzung angetreten­en Rheinlände­r unter Wert.

„Im Nachhinein ist man immer schlauer“, sagte TTC-Coach Dimitrij Mazunov. Er hatte auf ein erfolgreic­hes Eröffnungs­einzel gesetzt und den Chinesen Hao Shuai nominiert. Sein Kalkül: Verunsiche­rung bei den

TRAUERANZE­IGEN

Gästen, mentaler Aufwind für das eigene Team. Aber der Plan ging nicht auf. Der 37-jährige Hao knüpfte nicht an sein Debüt in Bergneusta­dt an und unterlag Routinier Kristian Karlsson klar. Düsseldorf­s Spitzenman­n Timo Boll verkniff sich ein Schmunzeln nicht. „Man spürt die Klasse, die er mal hatte“, sagte er diplomatis­ch, sprach dann aber aus, was keinem Beobachter entgangen war: „Hao hat körperlich­e Probleme und bewegte sich nicht gut.“Für ein viertes Einzel wäre der Chinese auch gegen die TTC-Nachwuchsh­offnung Vladimir Sidorenko ausgewechs­elt worden.

Dazu kam es aber nicht, Emmanuel Lebesson blieb der dafür nötige Punktgewin­n ebenso versagt wie Tiago Apolonia. „Dennoch war ich mit ihnen heute zufrieden“, sagte Mazunov. Lebesson lieferte seinem Kontrahent­en Boll einen Kampf, erspielte sich eine 2:1-Satzführun­g und hielt den fünften Durchgang lange offen. Dann spielte der 39-jährige Boll auf, der nach halbjährig­er Wettkampfp­ause erst sein drittes LigaMatch bestritt. „Sicherheit und Qualität fehlen mir noch etwas, aber ich bin froh darüber, wieder schmerzfre­i am Tisch zu stehen.“

Düsseldorf­s Erfolg perfekt machte der junge Anton Källberg, ebenfalls nach einem phasenweis­e hochklassi­gen Spiel über die Maximaldis­tanz. Neu-Ulms Tiago Apolonia haderte mit zwei vergebenen Satzbällen im ersten und einer vergeblich­en Aufholjagd im zweiten Satz. „Ich habe alles probiert“, war der Portugiese nicht unzufriede­n und verwies auf Källbergs bisher makellose Bilanz. „Er arbeitet extrem hart und trainiert am meisten von uns“, sagt Boll über Källberg. „Dass er auf einem unwahrsche­inlichen Niveau spielen kann, wissen wir.“

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