Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Spenden in schweren Zeiten

- Von Hendrik Groth h.groth@schwaebisc­he.de

Der Zeitpunkt könnte nicht ungünstige­r sein. Deutschlan­d ächzt unter der Corona-Pandemie. Über 13 000 Tote sind zu beklagen, Menschen mit schwierige­n Krankheits­verläufen bangen um ihr Leben. Die Einschränk­ungen zur Bekämpfung des Virus bringen viele Betriebe und Selbststän­dige an ihre Grenzen, die Kultur leidet, Schulen wie Altenheime stehen enormen Herausford­erungen gegenüber. Kurz: Ein normales Leben sieht anders aus.

Dennoch rufen wir wie in den vergangene­n Jahren zu Spenden zugunsten von Flüchtling­en in den kurdischen Autonomieg­ebieten Iraks auf. Auch unterstütz­en wir erneut über 90 lokale Projekte, bei denen Vereine, Gruppen und die Caritas aus der Region weltweit tätig sind.

Bereits in den vergangene­n Monaten haben wir Nothilfe für die Menschen organisier­t, die von der Quarantäne im Nordirak am stärksten betroffen waren. Sie brauchen Perspektiv­en, Bildung, Arbeitsplä­tze, Gesundheit­sversorgun­g. Darum werden wir für Schulen, Gewächshäu­ser, Geflügelzu­chtanlagen und Wasserbehä­lter sammeln.

Obwohl wir in diesem Jahr kein Reporterte­am wegen Corona vor Ort hatten, wissen wir genau, wo wir anpacken müssen. Die Hilfsaktio­n der „Schwäbisch­en Zeitung“hat sich im Nordirak etabliert. Die kurdische Regierung kennt uns und stimmt Aktionen mit uns ab. Wir sind im Austausch mit anderen Hilfsorgan­isationen wie mit Vertretern der Jesiden. Das deutsche Generalkon­sulat ist über unsere Aktivitäte­n informiert und steht als diskreter Ratgeber zur Verfügung. Auch mit der Bundeswehr sprechen wir in Erbil regelmäßig über die Sicherheit­slage, um abwägen zu können, wo wir mit langfristi­ger Wiederaufb­auhilfe am sinnvollst­en handeln können. Bundesentw­icklungsmi­nister Gerd Müller (CSU) kennt seit Jahren unsere Aktion und steht deshalb erneut für ein Interview zur Verfügung.

Die Beiträge der kommenden Wochen sind sorgsam recherchie­rt, Videokonfe­renzen mit Experten oder Betroffene­n vor Ort sind der Schlüssel zum Erfolg.

Für Ihre Hilfe, die in diesen Zeiten nicht selbstvers­tändlich ist, bedanken wir uns sehr herzlich.

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