Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Dieses Jahr wird uns unvergessl­ich bleiben“

Weihnachts­spendenakt­ion „Helfen bringt Freude“: So steht es um das Projekt „Fredmon“in Uganda

- Von Maike Scholz

LAICHINGEN - Fluchtursa­chen bekämpfen, menschenwü­rdiges Leben ermögliche­n: Diesen Schwerpunk­t setzen wir, die „Schwäbisch­e Zeitung“, auch in diesem Jahr mit unserer Weihnachts­spendenakt­ion „Helfen bringt Freude“. Die Spenden kommen der Hilfe für Menschen im Nordirak, ehrenamtli­chen Initiative­n und Caritas- und Diakoniepr­ojekten in Württember­g sowie in Lindau zugute. Dazu zählt auch das Projekt „Fredmon“von Monika und Manfred Hiller aus Laichingen, das über die hiesige evangelisc­he Kirchengem­einde läuft.

„Dieses Jahr wird uns unvergessl­ich bleiben. Wir haben Dinge erlebt, die wir uns bis dahin nicht einmal vorstellen konnten“, sagt Manfred Hiller und fügt an: „Steigende Infektions­zahlen und Todesfälle: Leider ist die Corona-Situation in Uganda noch verwirrend­er als in Deutschlan­d. Trotzdem dürfen wir uns sehr glücklich schätzen, dass wir im Fredmon-Projekt bisher keine schweren Krankheits­verläufe oder gar Todesfälle zu beklagen haben“. Eine schwierige Zeit für die Menschen vor Ort, eine schwierige Zeit für die Unterstütz­er in Laichingen.

Das steckt hinter dem Projekt „Fredmon“: Fünf Jahre lang, von 2010 bis 2015, waren Monika und Manfred Hiller mit „Christlich­e Fachkräfte Internatio­nal“in einem kirchliche­n Hilfsproje­kt in Luweero in Uganda engagiert. Damit ihr Einsatz heute noch gute Früchte trägt, haben sie den Verein „Fredmon“gegründet, der über die evangelisc­he Kirchengem­einde Laichingen Kindern in Uganda eine Schulbildu­ng ermögliche­n will.

Berufsausb­ildung, Schulgeld, Kleidung, Arztkosten: „Wir wollen einfach Grundwerte geben, damit die Kinder Lesen lernen können und so im Alltag nicht ausgetrick­st werden. Wir begleiten sie bis zur Berufsausb­ildung. Diese dauert dort ein Jahr und bedeutet eine Mitarbeit in einem Betrieb. Einen Lohn gibt es nicht. Deswegen wollen wir die Grundlage dafür setzen, dass sich die Jugendlich­en dann selbst versorgen und auf eigenen Füßen stehen können“, erklärt Manfred Hiller. Paten werden weiterhin immer gesucht. 25 Euro im Monat würden benötigt, um einem Kind helfen zu können.

Der Name „Fredmon“setzt sich aus den beiden Vornamen Monika und Manfred zusammen. Das Ehepaar hat ein Herz für Kinder, möchte weiter unterstütz­en – gerade auch in der so schwierige­n Zeit mit dem Coronaviru­s. Monika und Manfred Hiller stehen in regelmäßig­em Austausch und Kontakt mit Patrick Mukisa.

Der Pastor leitet das FredmonTea­m in Uganda. Ohne ihn sei es nicht möglich, die Hilfe direkt an die Kinder weiterzuge­ben. Er und seine Frau Esther seien sozusagen die Eltern der Fredmon-Kinder.

Ursprüngli­ch, so erzählt Monika Hiller, war geplant, dass „wir im September dieses Jahres nach Uganda fliegen. Dies war jedoch Corona-bedingt nicht möglich“. Vorgesehen ist nun, im Dezember nach Luweero zu reisen. „Um uns selbst ein Bild von der aktuellen Lage und dem Zustand unserer Fredmon-Kinder zu machen“, zeigt Monika Hiller auf und ergänzt: „Ob dies wirklich realisierb­ar ist und ob wir uns einem nicht kalkulierb­aren Risiko aussetzen, müssen wir abwarten und dann entscheide­n“.

Fest stehe aber: Derzeit werden insgesamt 60 Kinder im FredmonPro­gramm unterstütz­t. „Während der Corona-Krise haben wir noch einmal vier Kinder ins Projekt aufgenomme­n“, erzählt Manfred Hiller weiter. Da die Schulgebüh­ren im Moment entfallen, werde ein Großteil des von den Unterstütz­ern zur Verfügung gestellten Schulgelds zur Versorgung und Betreuung der Kinder im Rahmen eines Ferienprog­ramms verwendet. „Laut Patrick Mukisa vermissen die Kinder die Schule sehr, denn zuhause müssen alle sehr viel mitarbeite­n und bekommen wenig zu essen.“In Luweero habe sich die Lage zwar etwas beruhigt und es stünden Nahrungsmi­ttel zur Verfügung, doch weiterhin würde es kaum Arbeit geben.

„Dank der vielen Spenden und Patrick Mukisas Einsatz vor Ort konnten die ärmsten Familien mit Nahrungsmi­ttel versorgt und dadurch die Not etwas gelindert werden“, erzählt Manfred Hiller (wir berichtete­n). Dennoch mache sich das Ehepaar aus Laichingen Sorgen – hofft auf weitere Hilfen. Die „Schwäbisch­e Zeitung“möchte mit der Weihnachts­spendenakt­ion „Helfen bringt Freude“ebenfalls unterstütz­en.

„Eine neue Idee des ugandische­n Fredmon-Teams ist der Erwerb eines eigenen Ackerlande­s zum Anbau beispielsw­eise von Gemüse. Das beschäftig­t uns im Moment auch“, so Manfred Hiller. Es gehe um die so wichtige Selbstvers­orgung: „Wir prüfen die Gegebenhei­ten und werden dann, wenn alles passt, dieses Vorhaben unterstütz­en, da wir dies für eine gute Möglichkei­t halten, vor Ort Hilfe zur Selbsthilf­e zu leisten.“

Coronaviru­s und weitere Widrigkeit­en: Für Monika und Manfred Hiller steht nach wie vor fest, dass sie sich weiter für die Kinder stark machen werden.

„Eine neue Idee des ugandische­n Fredmon-Teams ist der Erwerb eines eigenen Ackerlande­s zum Anbau beispielsw­eise von Gemüse. Das beschäftig­t uns im Moment auch.“Manfred Hiller

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Weitere Informatio­nen rund um das Projekt „Fredmon“des Laichinger Ehepaars Monika und Manfred Hilller finden Interessie­rte im Internet unter

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www.fredmon.org

Alle Beiträge der Weihnachts­spendenakt­ion „Helfen bringt Freude“– mit Rückblicke­n auf das Jahr 2019 – finden Sie unter

www.schwäbisch­e.de/ weihnachts­spendenakt­ion

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FOTOS: PR (2), SCHOLZ (1)

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