Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Test vor 30 Jahren: Darrieus-Anlage in Heroldstatt wurde aus wirtschaftlichen Gründen still gesetzt
Im Nordwesten Heroldstatts unweit der Schönstatt-Kapelle sind auf Betreiben der EVS vor rund 30 Jahren die ersten Windräder der Schwäbischen Alb gestanden, zunächst zu Testzwecken. Zwei Windkraftanlagen unterschiedlicher Bauart standen an dem windgünstigen Ort. Im Oktober 1989 wurde eine Windkraftanlage mit horizontaler Drehachse (Propeller-Typ) in Betrieb genommen, bei dem es sich um eine kommerzielle Serienanlage mit einer elektrischen Leistung von 80 kW der Firma Enercon (Typ E17)
Prototyp für Testzwecke aufgestellt. Dieses neu entwickelte Antriebskonzept sollte vor allem Testzwecken dienen und Vergleichsdaten zu den konventionellen Windrädern liefern. Der Vorteil dieser Anlage besteht darin, dass sie den Wind aus allen Himmelsrichtungen aufnehmen kann, also keine Nachführung notwendig ist und sich die gesamte Maschinentechnik wartungsfreundlich in Bodennähe befindet. Nachteilig ist die niedrige Lage der winddurchströmenden Fläche und die dadurch zu erwartende
Energieausbeute gegenüber den Anlagen mit horizontaler Achse bei gleicher Masthöhe.
Die Betriebsparameter und Betriebsergebnisse der zwei Anlagen sowie die Windgeschwindigkeiten wurden in drei Messungen bei zehn, 13 und 28 Meter Höhe vorgenommen, verglichen und ausgewertet. Und da zog die Darrieus-Anlage in wirtschaftlicher Hinsicht den Kürzeren, die heute noch in Ennabeuren als Museumsstück steht und an die Anfänge der Windkraft auf der Alb vor 30 Jahren erinnert.