Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Merz kritisiert Novemberhi­lfen als Schnellsch­uss

-

BERLIN (AFP/ben) - Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, hat Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) einen nicht durchdacht­en „Schnellsch­uss“bei den Staatshilf­en für Unternehme­n im NovemberLo­ckdown vorgeworfe­n. „Da muss nachgearbe­itet werden“, sagte Merz dem „Tagesspieg­el“. Der Staat ersetzt für diesen Monat bis zu 75 Prozent des Umsatzes im Vorjahres-November oder des durchschni­ttlichen Monatsumsa­tzes. Mit den Hilfen im Umfang von zehn Milliarden Euro will die Bundesregi­erung die vom gegenwärti­gen Teil-Lockdown betroffene­n Branchen stützen.

Ihn überzeugte­n diese „Novemberhi­lfen“in der gegenwärti­gen Form nicht, sagte Merz. „Nehmen Sie etwa einen selbststän­digen Konzertver­anstalter. Der macht vielleicht fünf Prozent Gewinn am Umsatz, bekommt jetzt aber 75 Prozent eines Monatsumsa­tzes erstattet. Das ist völlig jenseits aller Schäden, die er erleidet“, legte Merz dar. Alle weiteren Selbststän­digen, die er davon hätte bezahlen müssen – Bühnenbaue­r, Techniker, Künstler – bekämen auch nochmal 75 Prozent ihres Umsatzes erstattet. „Zugleich bleibt der Ausgleich für andere weit hinter den Notwendigk­eiten zurück.“

Finanzmini­ster Scholz (SPD) machte in der „Bild am Sonntag“deutlich, dass er die im November gezahlten Hilfen in dieser Form auf den Dezember ausweiten will. „Alles spricht dafür, dass die aktuellen Beschränku­ngen über den 30. November hinaus noch eine Zeit lang fortgesetz­t werden müssen“, sagte der SPD-Politiker.

Newspapers in German

Newspapers from Germany