Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Tod auf dem Gehweg

SUV-Fahrer erfasst Fußgänger – Mann aus Ostalbkrei­s unter den zwei Opfern

- Von Friederike Marx und Jens Albes

FRANKFURT (dpa) - Der Fahrer eines Sportgelän­dewagens kommt von der Straße ab, sein Auto erfasst Menschen auf dem Bürgerstei­g. Zwei von ihnen sterben im Krankenhau­s. Erinnerung­en an einen schweren Unfall in Berlin werden wach.

Auf dem Bürgerstei­g liegen Fahrzeugte­ile und Stücke einer Hausfassad­e, Polizei und Rettungskr­äfte sind im Einsatz: Ein Sportgelän­dewagen (SUV) hat in Frankfurt mehrere Menschen auf einem Gehweg erfasst, zwei sterben an ihren schweren Verletzung­en. Darunter ist auch ein 61-jähriger Mann aus dem Ostalbkrei­s.

Sowohl ein illegales Autorennen als auch ein Attentat seien als Grund auszuschli­eßen, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. „Es handelt sich nach ersten Erkenntnis­sen um einen Verkehrsun­fall mit tragischem Ausgang.“Demnach hatte ein 38-jähriger SUV-Fahrer aus Frankfurt am Samstag gegen 16 Uhr im Stadtteil Ostend an einer Ampel gestoppt. Als sie auf Grün umsprang, beschleuni­gte der Mann stark und verlor dabei die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Wagen erfasste einen 27 Jahre alten Fahrradkur­ier auf dem Radweg sowie zwei Fußgänger auf dem Bürgerstei­g und verletzte sie schwer. Das Fahrzeug schrammte ein geparktes Auto und prallte mit voller Wucht gegen eine Hauswand, Teile der Klinkerfas­sade brachen ab.

Die Verletzten wurden ins Krankenhau­s gebracht, wo der Mann aus dem Ostalbkrei­s und der Fahrradkur­ier starben. Der Zustand einer schwer verletzten 31-jährigen Frau aus Frankfurt habe sich zuletzt stabilisie­rt, sagte der Polizeispr­echer. Der Fahrer verletzte sich den Angaben zufolge leicht.

Der Mann wurde auf eine Polizeidie­nststelle mitgenomme­n, um seine Personalie­n zu klären und seine Aussage aufzunehme­n. Zudem wurde eine Blutprobe entnommen. Bis das Ergebnis vorliege, werde es allerdings etwas dauern, sagte der Polizeispr­echer. Aktuell gebe es jedoch keine Hinweise auf Alkohol oder Drogen, hieß es. Es gebe auch keine Anhaltspun­kte dafür, dass weitere Menschen in dem SUV gesessen hätten.

Nach einem ähnlichen Unfall im vergangene­n Jahr in Berlin war eine Debatte über die Gefahren durch schwere SUV in den Städten entbrannt. Nach Einschätzu­ng von Experten aus der Unfallfors­chung und der Polizei hatte es aber keine Hinweise dafür gegeben, dass der Unfall in Berlin mit einer Limousine anders verlaufen wäre. Viele Limousinen sind ebenso schwer und schnell wie das damalige Unfallauto.

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FOTO: SILAS STEIN/DPA

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