Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Erschließung soll schnell starten
Regelmäßige Anfragen für Gewerbegrundstücke – Gewerbegebiet NordOst II entwickelt sich
MERKLINGEN - Der Gemeinderat Merklingen hat im Sommer diesen Jahres den Bebauungsplan Gewerbegebietserweiterung Nord-Ost II als Satzung beschlossen. Mittlerweile ist in Teilen des Gewerbegebiets bereits die Ansiedlung einer Firma aus der Region erfolgt.
Die Erschließungsanlagen (Straße, Kanal, Wasser, Straßenbeleuchtung und ähnliches) sowie die Versorgung durch Albwerk, Erdgas Südwest und Telekom sind noch nicht vorhanden. Da die Erschließung der Gewerbeflächen sicherlich einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren in Anspruch nehmen wird, empfiehlt die Gemeindeverwaltung das Ingenieurbüro Wassermüller mit der Erschießungsplanung und Vorbereitung der Ausschreibung der Erschließungsmaßnahme zu beauftragen. So soll rechtzeitig für die Gemeinde Merklingen Gewerbeflächen zur Vermarktung und Entwicklung sowohl Einheimischer als auch regionaler Firmen vorhanden sein. Das Gremium stimmte diesem Vorschlag unlängst einstimmig zu.
Das Plangebiet Nord-Ost II liegt am nordöstlichen Rand von Merklingen und erstreckt sich über einige Flurstücke. Die verkehrstechnische Erschließung des Gebietes erfolgt über die verlängerte Bertha-BenzStraße. Die Erschließungsstraße ist mit einer Breite von 6,50 Metern und einem einseitigen, südlich angebauten Gehweg geplant. Am Ende der Erschließungsstraße ist ein Wendehammer
vorgesehen. Dieser muss laut Bürgermeister Sven Kneipp großzügig ausgelegt werden, dass der Lastwagenverkehr ihn auch nutzen kann. „Bereits jetzt fahren immer wieder Lastwagen bis zum Ende der Straße ein und wenn sie dort nicht wenden können, kommt es manchmal zu langwierigen Rückwärtsfahrten“, so Kneipp.
Die Entwässerung des geplanten Gewerbegebietes erfolgt im modifizierten Mischsystem. Das anfallende Schmutzwasser und verschmutzte Niederschlagswasser von den Hofflächen und Straßenflächen im östlichen Bereich des Gewerbegebietes werden an den bestehenden Mischwasserkanal in der Industriestraße angeschlossen. Der
Kanal muss entlang der Ortsrandtangente nach Norden verlängert werden. Das Niederschlagswasser von den Dachflächen wird auf dem Privatgrundstück oder in dem geplanten Versickerungsbecken abgeführt. Die Versickerung wird über eine mindestens 30 Zentimeter starke, belebte Bodenzone erfolgen. Die Gesamtstrecke der geplanten kommunale Wasserleitung im Gewerbegebiet beträgt rund 220 Meter. Es werden fünf Hydranten gebaut. Der Einbau von Absperrschiebern in den Hydrantenschächten garantiert bei Störungen
kurze, vertretbare Ausfallstrecken. Die Hydrantenschächte werden in Fertigteilen mit einem Durchmesser von 1,5 Metern hergestellt.
Zur Sicherstellung von ausreichend Löschwasser für das bereits vorhandene und neu entstehende Gewerbegebiet ist ein Anschluss an die östlich verlaufende Wasserleitung des Zweckverbands Albwasserversorgungsgruppe II notwendig. Die Gesamtstrecke der eventuell geplanten Wasserleitung außerhalb des Neubaugebietes bis zur Einspeisung beträgt rund 280 Meter. Bei der neuen Übergabestelle am südlichen Rand der Autobahn wird ein Übergabeschacht mit einem Wasserzähler und Druckminderer notwendig sein. „Schon bei der Planung des Baugebiets haben wir eine Anregung des Landratsamts bekommen. Wir würden versuchen mit einer 150er-Leitung ins Industriegebiet zu gehen um dort ausreichend Druck zu haben“, erklärte Sven Kneipp seinen Ratsmitgliedern in der jüngsten Sitzung. Bei einem entsprechenden Test habe man gute Werte erreicht.
Die verbleibenden Flächen im Gewerbegebiet sollen zu drei größeren Gewerbegrundstücken werden, um Firmen mit entsprechendem Flächenbedarf ein Angebot machen zu können, die sich in Merklingen ansiedeln möchten. Auf die Nachfrage von Lea Moll (Merklinger Stimme), ob es für die Gewerbegrundstücke in Merklingen weiterhin Interessenten gebe oder ob Corona etwas an der Nachfrage verändert habe, entgegnete Sven Kneipp: „Alle zwei Wochen kommt ein Interessent. Es gibt noch genug Firmen, die nach Flächen suchen. Die Branchen, die sind bei uns melden, sind ganz unterschiedlich – nicht nur Automobil oder Logistik. Allerdings sind wir bei den Gesprächen noch nicht in die Tiefe gegangen.“
Letzteres mache erst dann Sinn, wenn die Gemeinde wisse, wann sie mit der Erschließung starte und man als Gesprächspartner den Unternehmen verlässliche Informationen geben könne: Wann diese mit einem möglichen Bau starten können. „Deswegen möchte ich auch, dass wir die Erschließung nicht zu kurzfristig planen, auch weil das meistens teurer wird“, sagte Kneipp.
Auf Bedenken aus der Mitte des Gemeinderats, dass man nicht nur große Grundstücke vorhalten solle, konnte Kneipp gelassen antworten. Das Gebiet NortOst II lasse sich aufgrund der Struktur nicht klein aufgliedern. Allerdings sei im Gewerbegebiet „Brühl II“ein großes Flurstück vorhanden, welches die Gemeinde sehr gut aufteilen und die Teilstücke dann kleineren Unternehmen anbieten können: „Wir brauchen in Merklingen einen guten Mix, zwischen kleinen und größeren Flächen. Das sehe ich genauso.“
„Wir brauchen in Merklingen einen guten Mix aus kleinen und größeren Flächen.“Sven Kneipp, Bürgermeister Merklingen