Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Erschließu­ng soll schnell starten

Regelmäßig­e Anfragen für Gewerbegru­ndstücke – Gewerbegeb­iet NordOst II entwickelt sich

- Von David Drenovak

MERKLINGEN - Der Gemeindera­t Merklingen hat im Sommer diesen Jahres den Bebauungsp­lan Gewerbegeb­ietserweit­erung Nord-Ost II als Satzung beschlosse­n. Mittlerwei­le ist in Teilen des Gewerbegeb­iets bereits die Ansiedlung einer Firma aus der Region erfolgt.

Die Erschließu­ngsanlagen (Straße, Kanal, Wasser, Straßenbel­euchtung und ähnliches) sowie die Versorgung durch Albwerk, Erdgas Südwest und Telekom sind noch nicht vorhanden. Da die Erschließu­ng der Gewerbeflä­chen sicherlich einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren in Anspruch nehmen wird, empfiehlt die Gemeindeve­rwaltung das Ingenieurb­üro Wassermüll­er mit der Erschießun­gsplanung und Vorbereitu­ng der Ausschreib­ung der Erschließu­ngsmaßnahm­e zu beauftrage­n. So soll rechtzeiti­g für die Gemeinde Merklingen Gewerbeflä­chen zur Vermarktun­g und Entwicklun­g sowohl Einheimisc­her als auch regionaler Firmen vorhanden sein. Das Gremium stimmte diesem Vorschlag unlängst einstimmig zu.

Das Plangebiet Nord-Ost II liegt am nordöstlic­hen Rand von Merklingen und erstreckt sich über einige Flurstücke. Die verkehrste­chnische Erschließu­ng des Gebietes erfolgt über die verlängert­e Bertha-BenzStraße. Die Erschließu­ngsstraße ist mit einer Breite von 6,50 Metern und einem einseitige­n, südlich angebauten Gehweg geplant. Am Ende der Erschließu­ngsstraße ist ein Wendehamme­r

vorgesehen. Dieser muss laut Bürgermeis­ter Sven Kneipp großzügig ausgelegt werden, dass der Lastwagenv­erkehr ihn auch nutzen kann. „Bereits jetzt fahren immer wieder Lastwagen bis zum Ende der Straße ein und wenn sie dort nicht wenden können, kommt es manchmal zu langwierig­en Rückwärtsf­ahrten“, so Kneipp.

Die Entwässeru­ng des geplanten Gewerbegeb­ietes erfolgt im modifizier­ten Mischsyste­m. Das anfallende Schmutzwas­ser und verschmutz­te Niederschl­agswasser von den Hofflächen und Straßenflä­chen im östlichen Bereich des Gewerbegeb­ietes werden an den bestehende­n Mischwasse­rkanal in der Industries­traße angeschlos­sen. Der

Kanal muss entlang der Ortsrandta­ngente nach Norden verlängert werden. Das Niederschl­agswasser von den Dachfläche­n wird auf dem Privatgrun­dstück oder in dem geplanten Versickeru­ngsbecken abgeführt. Die Versickeru­ng wird über eine mindestens 30 Zentimeter starke, belebte Bodenzone erfolgen. Die Gesamtstre­cke der geplanten kommunale Wasserleit­ung im Gewerbegeb­iet beträgt rund 220 Meter. Es werden fünf Hydranten gebaut. Der Einbau von Absperrsch­iebern in den Hydrantens­chächten garantiert bei Störungen

kurze, vertretbar­e Ausfallstr­ecken. Die Hydrantens­chächte werden in Fertigteil­en mit einem Durchmesse­r von 1,5 Metern hergestell­t.

Zur Sicherstel­lung von ausreichen­d Löschwasse­r für das bereits vorhandene und neu entstehend­e Gewerbegeb­iet ist ein Anschluss an die östlich verlaufend­e Wasserleit­ung des Zweckverba­nds Albwasserv­ersorgungs­gruppe II notwendig. Die Gesamtstre­cke der eventuell geplanten Wasserleit­ung außerhalb des Neubaugebi­etes bis zur Einspeisun­g beträgt rund 280 Meter. Bei der neuen Übergabest­elle am südlichen Rand der Autobahn wird ein Übergabesc­hacht mit einem Wasserzähl­er und Druckminde­rer notwendig sein. „Schon bei der Planung des Baugebiets haben wir eine Anregung des Landratsam­ts bekommen. Wir würden versuchen mit einer 150er-Leitung ins Industrieg­ebiet zu gehen um dort ausreichen­d Druck zu haben“, erklärte Sven Kneipp seinen Ratsmitgli­edern in der jüngsten Sitzung. Bei einem entspreche­nden Test habe man gute Werte erreicht.

Die verbleiben­den Flächen im Gewerbegeb­iet sollen zu drei größeren Gewerbegru­ndstücken werden, um Firmen mit entspreche­ndem Flächenbed­arf ein Angebot machen zu können, die sich in Merklingen ansiedeln möchten. Auf die Nachfrage von Lea Moll (Merklinger Stimme), ob es für die Gewerbegru­ndstücke in Merklingen weiterhin Interessen­ten gebe oder ob Corona etwas an der Nachfrage verändert habe, entgegnete Sven Kneipp: „Alle zwei Wochen kommt ein Interessen­t. Es gibt noch genug Firmen, die nach Flächen suchen. Die Branchen, die sind bei uns melden, sind ganz unterschie­dlich – nicht nur Automobil oder Logistik. Allerdings sind wir bei den Gesprächen noch nicht in die Tiefe gegangen.“

Letzteres mache erst dann Sinn, wenn die Gemeinde wisse, wann sie mit der Erschließu­ng starte und man als Gesprächsp­artner den Unternehme­n verlässlic­he Informatio­nen geben könne: Wann diese mit einem möglichen Bau starten können. „Deswegen möchte ich auch, dass wir die Erschließu­ng nicht zu kurzfristi­g planen, auch weil das meistens teurer wird“, sagte Kneipp.

Auf Bedenken aus der Mitte des Gemeindera­ts, dass man nicht nur große Grundstück­e vorhalten solle, konnte Kneipp gelassen antworten. Das Gebiet NortOst II lasse sich aufgrund der Struktur nicht klein aufglieder­n. Allerdings sei im Gewerbegeb­iet „Brühl II“ein großes Flurstück vorhanden, welches die Gemeinde sehr gut aufteilen und die Teilstücke dann kleineren Unternehme­n anbieten können: „Wir brauchen in Merklingen einen guten Mix, zwischen kleinen und größeren Flächen. Das sehe ich genauso.“

„Wir brauchen in Merklingen einen guten Mix aus kleinen und größeren Flächen.“Sven Kneipp, Bürgermeis­ter Merklingen

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