Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Das scheint mir etwas paradox“
Dieser Leserbrief erreichte die „Schwäbische Zeitung“zum Thema des „Friedens-Spaziergangs“in Laichingen:
Die in der SZ Laichingen vom 25. November zitierte Kritik der Initiatorin des „Friedens-Spaziergangs“an der Politik in Sachen Corona-Krise kann ich nicht unwidersprochen lassen.
Vorweg: Erstens hat selbstverständlich in einem demokratischen Staat jeder Bürger das Recht, seine Meinung öffentlich kundzutun, auch wenn sie abwegig erscheint. Zum Zweiten wird niemand derzeit vorhersehen können, ob die angeordneten Einschränkungen ihren Zweck erreichen werden oder – in der Rückschau – ob sie verhältnismäßig waren. Trotzdem ist die Politik gefordert, Schlimmeres zu verhindern, alles Mögliche zu versuchen, Irrtum möglich. Deshalb bemühen sich die Bundesregierung, die Landesregierungen, auf regionaler Ebene Gesundheitsämter und kommunale Behörden sowie auch viele Private, richtige Wege zur Eindämmung der Epidemie zu finden, die oft Einschränkungen für das Leben der Menschen bedeuten können. Die Bundeskanzlerin dankt in ihrem Podcast – fast demütig – der überaus großen Mehrheit der Bevölkerung für ihre Bereitschaft, diese Maßnahmen mitzutragen. Bei diesen Gegebenheiten der Politik „Machtmissbrauch und falsches Spiel“vorzuwerfen, finde ich zumindest kritikwürdig.
Zuletzt: Die doch recht aggressive Kritik in Verbindung zu dem Begriff „Frieden“zu bringen, scheint mir etwas paradox.
Günther Wahl, Laichingen