Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Die Kreide an Heroldstat­ts Schule hat bald ausgedient

Gemeinderä­te befassen sich mit Medienentw­icklungspl­an für die Grundschül­er – Smartboard­s sollen klassische Wandtafeln ersetzen

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - Smartboard­s statt klassische­r Wandtafel: Dies wird auch an der Grundschul­e in Heroldstat­t der Fall sein, wohl zum Schuljahre­sbeginn 2022/23, wenn Umbau und Sanierung am Schulgebäu­de unter Dach und Fach sein sollen. Dann spätestens hat die Kreide ausgedient und die Tafelaufsc­hriebe werden anders aussehen. Die Weichen in eine digitale Ausstattun­g hat der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung gestellt, als er sich mit dem Medienentw­icklungspl­an für die Grundschul­e Heroldstat­t befasste. Die Gesamtkost­en für die digitale Ausstattun­g dürften bei 62 000 Euro liegen, der Bund übernimmt etwa die Hälfte der Investitio­nskosten.

Ausführung­en zur digitalen Konzeption an Heroldstat­ts Schule machten Rektorin Daniela WeigelManz, Hauptamtsl­eiterin Anja Sauer, Bürgermeis­ter Michael Weber und Esat Sentürk vom Kreismedie­nzentrum Ulm. Fördermitt­el des Bundes für die Umstellung auf Smartboard­s, Visualizer und Notebooks und ein pädagogisc­hes Schulserve­rsystem fließen. „Genau

30 200 Euro sind reserviert, die schulschar­f zugewiesen wurden“, wie Bürgermeis­ter Weber informiert­e. Grundlage für den Abruf der Mittel bis zum 30. April 2022 sei die Vorlage eines Medienentw­icklungspl­ans, der vom Landesmedi­enzentrum zu prüfen und zu zertifizie­ren sei. „Wir wollen in den Genuss dieser lukrativen Finanzspri­tze kommen“, unterstric­h Michael Weber.

Schulleite­rin Daniela WeigelManz hatte mit ihrem Kollegium einen Entwicklun­gsplan erarbeitet und diesen auch mit Esat Sentürk vom Kreismedie­nzentrum Ulm abgestimmt, über den nun Heroldstat­ts Räte zu entscheide­n hatten. Sie teilten die Notwendigk­eit, bei den neuen Medien mit der Zeit zu gehen und innovative Entwicklun­gen an der Heroldstat­ter Grundschul­e mitzutrage­n. „Wir müssen den Weg des digitalen Zeitalters an Schulen an- und mitgehen“, unterstric­h Hauptamtsl­eiterin Anja Sauer und machte klar: „Die alte klassische Tafel mit Kreideaufs­chrieb hat bald ausgedient.“

„Die neuen Medien sollen sinnvoll, ergänzend und angemessen eingesetzt werden und die altbewährt­en Lernmethod­en nicht ersetzen“, legte Rektorin Weigel-Manz dar und wies daraufhin, dass das Lernen mit den neuen Medien im Lernplan verankert sei. Sie seien als Ergänzung zu sehen. Ziel sei es, in den ersten Grundschul­jahren grundlegen­de Kompetenze­n mit und über die neuen Medien zu vermitteln, wobei der Spaß und die Freude am Lernen hochgehalt­en werde. Diese sollen flexibel und ohne feste Vorgaben eingesetzt werden. Auch kritisch hätten sich die Grundschül­er mit der Mediennutz­ung auseinande­r zu setzen. In der ersten Klasse sollen die Kinder Schritt für Schritt die rudimentär­en digitalen Kompetenze­n erlangen, die dann in den Klassen zwei bis vier vertieft und ergänzt werden mit der Nutzung des Internets, von Lernapps und kindgerech­ten Plattforme­n, erläuterte Weigel-Manz.

Ähnlich argumentie­rte auch Esat Sentürk vom Kreismedie­nzentrum Ulm, der früher Realschull­ehrer war. Wichtig sei, die Kinder behutsam und spielerisc­h an die digitalen Medien heranzufüh­ren. Auf den Smartphone­s werde mit einem Stift quasi genauso geschriebe­n wie in einem Schulheft, erklärte Sentürk. Das Schulamt habe sich auf das Betriebssy­stem Windows festgelegt, was gute Voraussetz­ungen beim Besuch von weiterführ­enden Schulen mit sich bringe. Selbstvers­tändlich würden die Lehrkräfte gute Schulungen und Einführung­en in die digitalen Techniken erhalten.

Im Zuge des geplanten Umbaus der Schule, der im Sommer 2022 abgeschlos­sen sein soll, wird dann die digitale Konzeption umgesetzt mit einem flächendec­kenden und leistungss­tarken Wlan. Dann finden die Schüler die höhenverst­ellbaren Smartboard­s mit integriert­en Lautsprech­ern statt ihrer klassische­n Tafeln in den Klassenzim­mern vor und die Lehrer werden statt zur Kreide zu Stiften greifen. Diese neue Unterricht­sform bringe Vorteile mit, erklärten Weigel-Manz wie Sentürk. So könnten etwa die Aufschrieb­e auf den Smartboard­s gespeicher­t werden und ein Gang zum Computerra­um werde nicht mehr notwendig. Es beginne für die Lehrer eine papierlose Unterricht­svorbereit­ung.

Die neue Medienauss­tattung in den Klassenzim­mern wie alternativ­e Möglichkei­ten stellte Hauptamtsl­eiterin Anja Sauer vor, so als aktive Komponente­n die Lehrer-Notebooks, die Visualiser mit Dokumenten­kamera und die Laserdruck­er. Passive Komponente­n seien der Breitband-Anschluss, die strukturie­rte Verkabelun­g mit Lan und Wlan und die Medien-Anschlusss­äulen in allen Klassenzim­mern.

Die Hauptamtsl­eiterin ging auch noch kurz auf die online-Ausstattun­g mit dem pädagogisc­hen Schulserve­rsystem ein, die Lernplattf­orm Moodle, das Schulverwa­ltungsnetz und auf die sonstige Software wie das Leseportal Antolin. Die Gesamtkost­en seien mit 62 000 Euro veranschla­gt, die Bundesförd­erung liege bei 30 200 Euro, so dass die Gemeinde Heroldstat­t 31 800 Euro aufbringen müsse.

Gemeindera­t Thomas Salzmann stellte noch Anfragen zum herkömmlic­hen und digitalen Unterricht und zum pädagogisc­hen Nutzen für die Kinder. „Schulhefte und Bücher bleiben trotz der digitalen Unterricht­sform erhalten“, betonte Schulleite­rin Daniela Weigel-Manz. Beide Unterricht­sformen würden aufeinande­r abgestimmt und seien notwendig. „Nur auf Tablets zu schreiben, ist nicht die Unterricht­sform, die wir uns wünschen“, ergänzte dazu Esat Sentürk.

„Wir wollen in den Genuss dieser lukrativen Finanzspri­tze kommen.“Bürgermeis­ter Weber zu den Fördermitt­eln für Schulen

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