Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Hüttener Bildstöckl­e glänzt wieder

Das christlich­e Kleinod bekommt einen neuen Platz

- Von Elisabeth Sommer

HÜTTEN - Ein Unglück mit gutem Ausgang hat sich heuer in Hütten ereignet. Bei Holzfällar­beiten war ein Baumstamm gegen das Bildstöckl­e beim Hüttener „Hohlen Felsen“gekracht und dieses in mehrere Stücke zerschlage­n. Jetzt hat das restaurier­te Bildstöckl­e einen leicht veränderte­n Platz erhalten, wo es noch besser zur Geltung kommen kann. Das christlich­e Kleinod wurde um wenige Meter versetzt und steht nun direkt am Radweg neben der dort befindlich­en Sitzbank, die auch gleich eine neue Sitzfläche bekam.

Sicherlich hat die Wiedererri­chtung einiges gekostet. Die genaue Höhe der Kosten, die aufgewende­t werden musste, ist dem Ortsvorste­her Stefan Tress nicht bekannt, der nun die Öffentlich­keit darüber informiere­n konnte, dass das historisch­e Bildstöckl­e aus dem 18. Jahrhunder­t wieder aufgestell­t ist. Die Haftpflich­tversicher­ung des Holzfäller­s bezahlte die Reparaturk­osten, die durch die Arbeiten des Schelkling­en Steinmetzb­etriebes Müllner auch für Reinigung, Ausbesseru­ng

abgeplatzt­er Teile und den Transport entstanden sind. Der Hüttener Malerbetri­eb Ilmer kümmerte sich um die Instandset­zung des Heiligenbi­ldes, und die ebenfalls örtliche Schreinere­i Kiem glaste das Heiligenbi­ld wieder ein. Bei dieser Gelegenhei­t wurde die Entstehung­sgeschicht­e in den Bildkasten eingelegt, um die Daten für die Nachwelt zu sichern.

Stifter war einst die Familie Hildenbran­d, deren Nachkommen mit dem Familienna­me Müller heute in Hütten leben. Aufgestell­t worden war das Bildstöckl­e ursprüngli­ch an der Alten Steige in Richtung Justingen. Prozession­en von Justinger Christen zur Hüttener Kapelle machten dort regelmäßig einmal im Jahr Station. Allerdings wuchs es dann stark ein, zeigte sich 1998 sanierungs­bedürftig und wurde auf Vorschlag des damaligen Ortsvorste­hers Max Raiber und unter Mithilfe von Franz Müller und Ernst Uhl dann auf eine Wiese unterhalb des Hohlen Felsens versetzt. Karl Müller junior stiftete das Heiligenbi­ld, das von einem Maler namens Schach aus Blaubeuren stammte. Hans Bohn fertigte in der Schlosserw­erkstatt des St. Konradihau­ses ein Kreuz an, das auf dem Bildstöckl­e thront.

Beides, Bild und Kreuz, blieben heuer beim Umstürzen im Wesentlich­en unbeschädi­gt. Ortsverwal­tung und Nachkommen der Stifter einigten sich auf den neuen, leicht veränderte­n Standort. „Dies hat sich als sinnvoll erwiesen, da das Bildstöckl­e jetzt wesentlich besser zur Geltung kommt“, erklärt Ortsvorste­her Tress. Einige zusätzlich­e Kosten wurden aus dem Ortsteilbu­dget finanziert. Der Platz musste gestaltet werden. Darum kümmerten sich Mitglieder des Hüttener Fördervere­ins für Heimatpfle­ge und Kultur. An diesem Arbeitsein­satz waren Max Raiber, Roland Deschler, Heinz Späth und Heinz Uhl beteiligt. Zwei Oktober-Silberkerz­en sollen ab dem Frühjahr hier sprießen und im Herbst blühen.

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FOTO: ELISABETH SOMMER

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