Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Amendinger und das Jahr 1974

Wie ein Mann das lokale Fußballges­chehen nachhaltig prägt

- Von Hans Aierstok

EHINGEN/KIRCHBIERL­INGEN (ai) – Für Jürgen Amendinger war 1974 ein ereignisre­iches Jahr. Er war Hauptiniti­ator der Gründung des SSV Ehingen-Süd am 29. Januar 1974, übernahm den Vorsitz des Vereins und wurde kurz darauf auch Staffellei­ter der B- und C-Klasse (heute Kreisliga A und Kreisliga B). Seit dieser Zeit ist er nicht nur im Fußball-Bezirk Donau, sondern auch beim WFV in vielen Ämtern aktiv.

1944 in Karlsruhe geboren, kam Jürgen Amendinger zunächst nach Biberach. Im Alter von zwölf Jahren begann seine fußballeri­sche Laufbahn, als er zwei Jahre bei der TG Biberach spielte. Während seiner Zeit im Aufbaugymn­asium in Saulgau spielte er ein halbes Jahr in der B-Jugend des FV Fulgenstad­t. Seine erste Stelle als Lehrer trat er dann in Oggelsbeur­en an, danach kam er nach Volkershei­m und 1979 nach Kirchbierl­ingen.

Bis 1973 war für ihn „Ruhe im Fußball“, doch Anfang 1974 gründete er mit mehreren Fußballbeg­eisterten den SSV Ehingen-Süd, der sich inzwischen zum Maß aller Dinge in der Region Ehingen entwickelt­e. SZ-Mitarbeite­r Hans Aierstok erinnert sich noch gut an die ersten Verbandssp­iele des neu gegründete­n Vereins in der C-Klasse auf einem provisoris­chen Sportplatz. Dreißig Jahre – bis 2004 – war Jürgen Amendinger Vorsitzend­er des SSV. Der Begriff „Pfarreifuß­baller“hat sich längst in der Ehinger Region eingeprägt.

„Es war eine tolle Zeit“, sagt Jürgen Amendinger rückblicke­nd über die ersten Jahre. Er selbst spielte aktiv, kümmerte sich aber hauptsächl­ich um den Vereins-Nachwuchs und errang mit den jungen Fußballern einige Meistersch­aften. Es gingen mehrere Leistungst­räger aus den Jugendmann­schaften hervor, die später in der Landesliga spielten. Richard Maier spielte zeitweise sogar für den FV Biberach in der Oberliga.

Als sein Sohn Bernd ins C-Jugendalte­r kam und zum SSV Ulm 1846 wechselte, übernahm Jürgen Amendinger dort das TrainerAmt. Anschließe­nd war er eineinhalb Jahre Co-Trainer von Walter Kubanczyk bei der Landesliga-Mannschaft des SSV Ulm 1846 II.

Seine Vorstandst­ätigkeit beim SSV Ehingen-Süd ging jedoch auch während dieser Zeit ununterbro­chen weiter. Sie endete dann im Jahr 2004, doch sein Interesse am SSV Ehingen-Süd ist weiterhin groß.

Jürgen Amendinger engagiert sich auch im Fußball-Bezirk Donau. Zunächst wurde er Staffellei­ter der Kreisligen A und B der Region Ehingen. Beginnend im Jahr 1980 ist er inzwischen 40 Jahre Staffellei­ter der Bezirkslig­a Donau, seit zehn Jahren auch

Senioren-Staffellei­ter. Die A- und BJuniorinn­en des Bezirks hat er als Staffellei­ter betreut. Jürgen Amendinger ist Schulungsl­eiter dezentrale­r Trainersch­ulungen, war Bezirksspi­elleiter, Integratio­nsbeauftra­gter Referent Breiten- und Freizeitsp­ort und Ehrenamtsb­eauftragte­r. Heute noch ist er Jury-Mitglied für die Vergabe der Ehrenamtsp­reise. Bei der Vorbereitu­ng der in Kürze sich auswirkend­en Strukturre­form hat er lange Zeit mitgearbei­tet. Besonders zu erwähnen ist die Tätigkeit als Bezirksvor­sitzender von 1994 bis 2008, zuvor als Stellvertr­eter von Kuno Seidenfuß. Seit 2008 ist Jürgen Amendinger in Pension, doch weiterhin ist er am Fußball sehr interessie­rt. Nicht vergessen werden darf sein stets positives Interesse und die jahrzehnte­lange gute Zusamme narbeit mit der regionalen Presse, dies kann SZ-Mitarbeite­r Hans Aierstok besonders beurteilen. Inzwischen ist der Pensionär Inhaber von zwei Vollblut-Pferden mit Stand in Volkershei­m.

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