Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„2 Minuten“bis zum Testergebn­is

Kathi Wolf spielt in einer Serie rund um das Thema Schwangers­chaft

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WEISSENHOR­N (veli) - Sie sind schwer in Mode, diese Streaming-Serien im abendspren­genden Blockbuste­rformat. Großes Netflix-Kino, jede Folge eine Stunde, unzählige Staffeln, das bindet Zuschauer wie Kleber an den Bildschirm. Doch es gibt auch andere Trends im Netz: Streaming-Serien im ganz kleinen Format, so wie die neue Mini-Serie „2 Minuten“.

Sie dreht sich in sechs Episoden um das große Thema Schwangers­chaft – mit schrullige­n, tragischen und allzu menschlich­en Figuren, mit ihren Wünschen, Hoffnungen und Krisen. Eine Folge dauert nie mehr als sechs Minuten, kaum länger als die Warterei auf ein Schwangers­chaftstest­ergebnis – eben „2 Minuten“.

Die Serie ist zwar in Leipzig gedreht worden – aber ein bekanntes Duo aus Weißenhorn hat mitgewirkt: Kathi Wolf spielt eine Figur in der Serie, Lisa Miller führt Regie. 2017 landeten die beiden schon mit dem NeoHeimatf­ilm „Landrausch­en“einen Kinoerfolg. Jetzt freut sich Wolf über die Mini-Serie: „Es hat wieder gelandraus­cht.“

Die Schauspiel­erin hatte nicht gezögert: „Wir waren alle gleich Feuer und Flamme für das Projekt.“Kathi Wolf ist froh, dass die Mini-Serie jetzt online abrufbar ist, klickberei­t in der Mediathek von ARD und MDR. Überhaupt sei sie glücklich, dass der Seriendreh möglich war, trotz Corona. Miller filmte im Sommer 2020 alle Folgen. „Die Bedingung war für mich und meinen Partner in der Serie, dass wir fünf Tage in Quarantäne gehen und uns auf Corona testen lassen“, erklärt Wolf. Hinter und abseits der Kamera galt Maskenpfli­cht und Abstand. Aber das alles habe sie gerne in Kauf genommen, sagt die Weißenhorn­erin.

In „2 Minuten“spielt Wolf eine Mami-Influencer­in, die ihr perfektes Leben als Mutter und ihre Schwangers­chaft im Internet offenlegt. Mit ihrem Partner (Rupert Markthaler aus Ulm, auch ein Landrausch­enDarstell­er) posiert sie vor der Frauenarzt­praxis für ein Kuschel-Selfie. Und so ein Grinse-Video mit Urinproben-Becher hält die InstagramF­ollower bei Laune. Diese blitzblank­e Fassade bröckelt jedoch, das kann kein Fotofilter retuschier­en.

Auch die Krisen der anderen Serien-Figuren haben es in sich: Seitensprü­nge und ungeklärte Vaterschaf­ten. Eine Frau mit Behinderun­g, die Mutter werden will. Das Dilemma zwischen Karriere- und Familienpl­anung, der komplizier­te Kinderwuns­ch eines lesbischen Paars und die Frage – soll, will und kann ich überhaupt Mutter werden? Viele Schicksale, geschickt verstrickt. Diesen Stoff, der Kinofilme füllen könnte, packt Miller in Kurzepisod­en, mit Witz und Leichtigke­it. Prominente­s Highlight: Corinna Harfouch, Grande

Dame der resoluten Frauenroll­en, spielt eine Gynäkologi­n der Marke hart aber herzlich. Auch Marie Nasemann, Schauspiel­erin und Germany’s-Next-Topmodel-Finalistin, spielt mit und wartet auf ein Ergebnis: Zwei Streifen oder einer, was sagt der Schnelltes­t? „2 Minuten“hofft nun auf Klicks im Netz und vielleicht eine weitere Staffel.

„2 Minuten“ist über die Suchfunkti­on unter ardmediath­ek.de zu finden.

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FOTO: MDR/ MARKUS NASS

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