Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Wachstumsmotor in der Region
Die Große Kreisstadt Laupheim hat über Jahre eine dynamische Entwicklung genommen
LAUPHEIM - Für Laupheim werde es nach den jüngsten demografischen Prognosen wohl nicht zur Großen Kreisstadt reichen, hat der Biberacher Landrat Heiko Schmid noch im März 2010 gemeint. Man möge sich folglich damit abfinden, unter der Fuchtel des Landratsamts zu bleiben, frotzelte er.
Schmid sollte sich irren. Ein über Jahre anhaltender Zuwachs an Arbeitsplätzen und Menschen katapultierte die Einwohnerzahl schon bald darauf über die magische 20 000erMarke, und mit Datum vom 1. Januar 2016 verlieh die Landesregierung Laupheim das prestigeträchtige Attribut Große Kreisstadt. Seither haben die Kernstadt und ihre Teilorte Baustetten, Bihlafingen, Ober- und Untersulmetingen weiter zugelegt, auf aktuell rund 22 500 Köpfe. Es war und ist ein durchaus ambitioniertes Unterfangen, die Infrastruktur an solche Sprünge anzupassen.
Fundament dieser dynamischen Entwicklung sind florierende Unternehmen, ein Mix aus mittelständischen Global Players und vielen gut aufgestellten kleineren Betrieben. Sie sind mit innovativen, technologisch hochwertigen Produkten in verschiedenen Branchen unterwegs und überwiegend familiengeführt. PharmaVerpackungslinien und Biopharmazeutika, Pistenbullys und Kabinenausstattungen für Passagierflugzeuge zählen zu den Aushängeschildern. Das hat Laupheim zu einem Wachstumsmotor in der Region werden lassen. Erst in jüngster Zeit ereilt diese Erfolgsgeschichte – auch coronabedingt – der ein oder andere Dämpfer.
Einen mittelalterlichen Stadtkern sucht der Gast vergeblich. Doch das Mittelzentrum hat dennoch Charme, eine ausgedehnte grüne Lunge, die bis ins Zentrum reicht, und eine Schlossanlage mit einem Kulturhaus, das kultureller Mittelpunkt ist und auf das die Menschen stolz sind. Bodenständigkeit und Weltoffenheit paaren sich aufs Trefflichste, das ehrenamtliche Engagement erscheint auch Nicht-Lokalpatrioten auffällig ausgeprägt.
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